Trips & Travellers

Im Selfie-Hotspot Lauterbrunnen im Berner Oberland wird's den Einheimischen langsam zu viel. Bild: Schweiz Tourismus

Reisebüro-Inhaber abgehauen – Selfie-Touristen betreten Schweizer Wohnhaus

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Foto-Touristen betreten Wohnhaus in Lauterbrunnen

Eigentlich freut sich der Touristenort Lauterbrunnen im Berner Oberland über jeden Gast. «Jeder der ein Foto macht und es veröffentlicht, macht Werbung für uns», sagt der Tourismusdirektor Thomas Durrer in der «NZZ». Doch nun wird's vielen Einheimischen langsam zu viel. Der Grund dafür ist, dass manche Touristen einem Foto alles unterordnen. «Es sind einfach viel zu viele», sagt eine Anwohnerin. Seit über fünfzig Jahren wohnt sie an der Strasse auf dem Weg zum Staubbachfall. Wenn sie kurz nach draussen gehe, etwa um den Abfall herauszubringen, wollten die Touristen sie fotografieren. «Smile, smile» riefen sie dann. Einige, erzählt sie der Zeitung, kämen bis vor die Haustür. Einmal seien sogar welche im Gang gewesen. Sie habe nicht abgeschlossen, als sie in die Waschküche neben dem Haus gegangen sei. Ob sie eigentlich in einem Freilichtmuseum lebe, habe sie sich gefragt. (Gelesen auf «nzz.ch».)

Reisebüro-Inhaber auf und davon

Da macht es sich wohl einer gemütlich in der Südsee mit einem Koffer voll Geld. In Bielefeld hat sich ein Reisebüro-Inhaber aus dem Staub gemacht. Er hinterlässt viele Geschädigte, denen er das Geld abgeknöpft hat, ohne irgendwelche Leistungen zu liefern. Im Fall des Bielefelder Reisebüro-Betrugs liegen der dortigen Polizei mittlerweile mehr als 450 Strafanzeigen vor, erklärt ein Polizeisprecher. Das Ausmass des mutmasslichen Betrugs ist immens. Der beschuldigte 40-jährige Bielefelder soll einen geschätzten Schaden in Höhe von über einer halben Million Euro verursacht haben. Auf den Google-Rezensionen des besagten Reisebüros Erciyes sind wütende Kommentare zu lesen:  «Mein Vater hat die Tickets gekauft und natürlich bezahlt – über 1000 Euro. Wir erfuhren gestern, dass unser Flug storniert wurde, ohne uns Bescheid zu geben.» Oder: «Abzocker! Betrüger! Geld einkassiert und Flug nicht gebucht. Eine sehr ehrenlose und eklige Aktion. Unser Geld ist weg, und nun müssen wir noch mal buchen und noch mal 1400 Euro bezahlen.» (Gelesen auf «fvw.de»)

Benidorms Einheimische holen sich ihren Strand zurück

In diesen Tagen ist das Buhlen um jeden Quadratmeter an den Stränden von Benidorm gross. In der spanischen Touristenmetropole haben britische Liegestuhl-Hamsterer nun aber Gegenwehr erhalten – von den Einheimischen. Die haben es nämlich satt, dass ihnen die Briten jegliche Plätze am Strand wegschnappen. Nun greifen die Locals zu einer neuen Taktik. Während sich die Briten in den Pubs die Nächte um die Ohren schlagen, schlendern die Einheimischen in der Nacht gemütlich an den Strand und belegen diesen mit eigenen Sonnenschirmen und Strandmatten. Die britischen Boulevardmedien sind schockiert und sprechen «vom Krieg um die besten Plätze». (Gelesen in «The Sun»)

Bali-Touristen kapieren es nicht

Eine traditionelle Säuberungszeremonie soll im Dorf Karangasem auf Bali stattfinden, nachdem vor einigen Tagen ein ausländisches Ehepaar im heiligen Candi-Bentar-Tempel in Pura Lempuyang beim innigen Küssen fotografiert wurde. Die lokale Gemeinschaft und der religiöse Führer haben nun eine Reinigungszeremonie beschlossen, um die Unantastbarkeit der Gegend wiederherzustellen. Die lokalen Behörden betonen, dass das Dorf bereits Touristen ermahnt habe, sich während des Besuchs von Pura Lempuyang angemessen zu verhalten. Das Foto des ausländischen Pärchens verbreitete sich viral in den sozialen Medien. Candi Bentar Pura Lempuyang ist eine beliebte Touristenattraktion in Karangasem, wo Besucher Fotos von der majestätischen Kulisse des Mount Agung machen können. Die Beliebtheit des Ortes führt oft zu langen Warteschlangen, manchmal warten die Touristen zwei bis drei Stunden, um das perfekte Foto zu machen. (Gelesen in «The Bali Times»).

Hey du, kommst du mit nach Florida?

Da staunten die vorbeiflanierenden Passagiere am Flughafen Hannover nicht schlecht. An einer Werbebox von America Unlimited mit der Aufschrift «Lust auf Florida?» tauchte auf dem Screen, der gerade noch Impressionen von Tampa zeigte, plötzlich eine regional bekannte TV-Moderatorin auf, die die verdutzten Reisenden ansprach: «Hey Du, der mit dem Telefon. Komm doch mal her. Wo geht’s denn hin in den Urlaub?». Was die Passanten nicht wussten: Die Moderatorin sass direkt vor ihnen in der zum Fernsehstudio umgebauten Box und verfolgte die Szenerie über mehrere versteckte Kameras. «Warst du schon mal in Florida? Wenn du spontan bist, stornieren wir jetzt deine Reise und du fliegst heute noch mit America Unlimited nach Tampa Bay». (Gesehen bei «reisevor9.de»)

(GWA)