Trips & Travellers

Szenograph Iwan Funk ist Mitgestalter des Schweizer Pavillons an der Expo 2025 Osaka. Bilder: TN

Iwan Funk: «In Japan fühle ich mich wie im Film»

Gregor Waser

In 21 Monaten beginnt die «Expo 2025 Osaka». Der Schweizer Pavillon wird vom Design Atelier Bellprat Partner gestaltet. Managing Partner Iwan Funk spricht im «Travel News Talk» über die Faszination Japan, die Leichtigkeit des Schweizer Pavillons und touristische Inszenierung im Allgemeinen.

Das Nebelmeer und die Bergwelt im Schweizer Pavillon an der Expo 2020 Dubai, die um ein Jahr verschoben wurde, hatte die internationalen Besucherinnen und Besucher fasziniert und in den Bann gezogen. Einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen will die Schweiz auch an der kommenden Weltausstellung 2025 in Osaka.

Erneut ist das Zürcher Design Atelier Bellprat Partner als Mitorganisator und Mitgestalter federführend beim Schweizer Pavillon bei der nächsten Expo dabei. 21 Monate vor Expo-Beginn haben wir Managing Partner Iwan Funk nach dem geplanten Konzept des Schweizer Pavillons befragt und wollten auch sein persönliches Reisemuster erfahren.

Schon früh in die Welt hinaus

Seine Weltreisen begannen nicht erst mit den Expo-Mandaten. «Schon mit sechs Jahren bin ich mit meinen Eltern mehrere Monate lang in Indien herumgereist», erzählt der 40-jährige Szenograph, später im Alter von 12 Jahren dann nochmals, «diese Reisen und die vielen tollen Erlebnisse waren prägend für mich und haben meine spätere Reiselust gefördert.»

Japan sei schon seit vielen Jahren auf seiner Wunschliste gestanden und nun wolle es der Zufall, dass er in dieser beruflichen Konstellation mehrmals nach Japan reisen könne. Schon früh habe ihn Japan interessiert, etwa dank dem Buch «Shogun», geklappt habe es aber nie, als Student sei das Land in seiner Vorstellung zu teuer gewesen.

«Eine solche Ausstellung ist ein Erlebnis für sich, da erhält man auf kleinem Raum eine unglaubliche Dichte an Erlebnissen, Begegnungen, Farben, Düften, Tönen und Informationen», sagt Iwan Funk.

Als seine Firma erneut auserkoren wurde, den Schweizer Pavillon zu gestalten, dieses Mal in Japan, habe ihn dies sowohl beruflich wie auch privat sehr gefreut. Bereits hat er eine erste Japan-Reise hinter sich, zahlreiche weitere folgen nun. «Ich war zwar bei der neulichen Japan-Reise in einer beruflichen Bubble, geprägt von Meetings, wir konnten aber immer wieder mal ausbrechen und ich konnte da viele andere Eindrücke aufnehmen. Ich bin jetzt schon ein grosser Fan von Japan und freue mich auf die nächste Reise».

Beim Besuch in Tokio habe er sich wie in einem Film gefühlt, fasziniert von der Automatenkultur, dem Überqueren der berühmtesten Kreuzung Tokios, Shibuya Crossing, und davon, wie ihn im Shinkansen-Schnellzug ein japanischer Geschäftsmann mit voller Freude auf den vorbeiziehenden Mount Fuji aufmerksam gemacht habe.

Leichtigkeit als Metapher

In Osaka geplant ist ein äusserst leichter Pavillon bestehend aus nachhaltigen und leichten Materialien wie Folien. Iwan Funk sagt dazu: «Wir möchten damit das Thema Nachhaltigkeit aufgreifen, das immer wichtiger wird. Gleichzeitig möchten wir im Pavillon die Geschichte der Schweiz als innovatives Land erzählen.» Die Leichtigkeit sei die Metapher dazu, der ganze Pavillon und die Ausstellung sollen dies repräsentieren und das Besuchererlebnis prägen. «In einer Inszenierung», verrät er, «werden wir mit Seifenblasen arbeiten».

Generell schwärmt Funk von der Ausstellungsidee und verweist dabei auch auf die «Expo ’02» in der Schweiz: «Eine solche Ausstellung ist ein Erlebnis für sich, da erhält man auf kleinem Raum eine unglaubliche Dichte an Erlebnissen, Begegnungen, Farben, Düften, Tönen und Informationen.» Die Details zur Expo und der anderen Aussteller in Osaka erfahre man nun erst vorzu. Japan sei gerade auch für Designer eine grosse Inspirationsquelle.

Zur touristischen Ausstrahlung einer Weltausstellung, sagt Iwan Funk, dass dieser Fokus spätestens in Dubai stark zugenommen habe, etwa gut veranschaulicht beim Pavillon von Saudi-Arabien, wo der Tourismus stark promotet worden sei. Und weiter spricht er im Talk generell über touristische Inszenierung und sagt, wie das Thema anzugehen sei. Doch hören Sie selbst.