Trips & Travellers

Michael Bötschi (links) und Robin Engel an der IPW '23: Nachdem sich die Verfügbarkeitsengpässe des letzten Jahres etwas gelegt haben, war das Hauptthema dieses Jahr die anhaltend hohen Preise. Alle Bilder: go2travel

San Antonio hat alle Register gezogen

Robin Engel

Robin Engel und Michael Bötschi von go2travel besuchten den IPW in San Antonio, Texas. Geprägt waren die Messetage vom brummenden US-Geschäft, neuen Geschäftspartnerschaften und der reizvollen Innenstadt.

«Don’t mess with Texas» war dieses Jahr die Devise. War doch die grösste US-Tourismusmesse nach über 20 Jahren wieder einmal zu Gast im flächenmässig grössten US-Bundesstaat der Lower 49. In diesem Jahr hiess der IPW-Austragungsort San Antonio, worauf sich die ganze Branche besonders gefreut hatte. Ist San Antonio doch bekannt für seine überschaubare Innenstadt – angehaucht mit mexikanischem Flair – in welcher alles optimal zu Fuss erreicht werden kann. Nichts mit langen Bustransfers zum Convention Centre oder allfälligen Receptions und Apéros am Abend.

Hinzu kommt der gemütliche Riverwalk, der sich durchs Stadtzentrum schlängelt, an welchem unzählige Restaurants und Bars zu finden sind. Ideal also, um allfällige nicht zu Ende geführte Gespräche des Messetages weiterzuführen, neue Geschäftspartnerschaften zu schliessen oder sogar vermeintlich nicht gut gelaufene Deals zu korrigieren. Auf jeden Fall aber war der besagte San Antonio River Walk über die letzten Tage ein rege besuchter Ort unter jeglichen Messeteilnehmern.

In Tombstone und Bisbee

Bevor es für uns allerdings nach Texas ging, nutzten wir die Gunst der Stunde und hatten uns eine noch etwas unbekanntere Ecke im Südwesten von Arizona angeschaut. Genauer gesagt ging es von Tucson durch den Saguaro Nationalpark via dem ehemaligen Westernstädtchen Tombstone zum Mining-Town Bisbee und von da über das Chiricahua National Monument wieder zurück nach Tucson. Nicht fehlen durfte für uns Flugzeug-Fans natürlich ein Besuch im Pima Air Museum und beim Pinal Airpark, einem der grössten Flugzeugfriedhöfe der Welt.

Typisch für den IPW, wurde dieser einmal mehr mit einer pompösen Feier eröffnet. In diesem Jahr aber war nichts mit Disneyland oder Universal Studios. Die Opening Ceremony fand super authentisch im La Vilita Historic Village statt. Um hier etwas vorzugreifen, das selbe galt für die Closing Ceremony, die rund um «The Alamo», dem Aushängeschild San Antonios stattfand. Dafür wurden rundherum diverse Strassen abgesperrt und jede Texas-Region hatte seine Ecke mit zahlreichen Spezialitäten, Food-Ständen und kleinen Bars. Abgerundet wurde die Schlussfeier mit viel Live-Musik, wie es in den USA typisch ist.

Nachdem sich die Verfügbarkeitsengpässe des letzten Jahres etwas gelegt haben, war das IPW-Hauptthema dieses Jahr ganz klar die anhaltend hohen Preise. Nicht nur die Übernachtungspreise sind im Vergleich mit vor der Pandemie enorm gestiegen, auch das Leben in den USA ist nicht wirklich günstiger geworden. So sind Preise für Essen, Trinken, Ausflüge und sonstige Notwendigkeiten ebenfalls in die Höhe geschnellt. Im Gegenzug ist zu sagen, dass sich praktisch alle einig waren, dass ein Preisniveau, wie wir es vor der Pandemie hatten, definitiv nicht das Ziel sein sollte. Wobei eine merkliche Preissenkung in naher Zukunft noch nicht realistisch sein wird. Dem entgegen wirkt aber der aktuell sehr attraktive USD-Kurs, was die Preissteigerung einigermassen erträglich macht. Zumindest für uns Schweizer.

Der Nachholbedarf ist aber überall immer noch zu Genüge vorhanden, so dass sich niemand über zu wenig Arbeit beklagen konnte. Hatten letztes Jahr während der Messe alle erleichtert aufgeatmet, als das Test-Obligatorium hinfällig wurde, so ist dieses Jahr kurz vor Messebeginn mit dem Impf-Obligatorium die letzte Hürde gefallen. Dies dürfte dann sicher auch noch den einen oder anderen zusätzlichen Gast zu einer USA-Reise dieses Jahr bewegen. Wir sind auf jeden Fall gespannt und freuen uns auf allfällige zusätzliche Herbst-Buchungen.

Alle mit von der Partie

Apropos Buchungen: Nachdem die letztjährige Messe für go2travel aufgrund zahlreicher kurzfristiger Buchungen während der Messe und dem bis dato noch nicht vorhandenem Team eine kleinere Herkules-Übung war, gestaltete sich die diesjährige IPW-Ausgabe wesentlich angenehmer. Wussten wir doch seit Jahresbeginn auf die Unterstützung unserer beiden neusten go2travel Team-Members Nadja Baer und Olivia Bättig zählen zu können, welche den Betrieb in der Schweiz zuverlässig und reibungslos aufrecht hielten.

Fazit: San Antonio hat alle Register gezogen! Das gilt für die tadellose Organisation des ganzen Events inklusive allen Abendveranstaltungen sowie der reibungslosen Messe den Tag durch. Das selbe gilt für die Aussteller, welche dieses Jahr fast ausnahmslos wieder alle mit von der Partie waren. Gab es doch letztes Jahr in Orlando noch den einen oder anderen, den man vermisst hatte.

Grosse Schweizer Delegation

Ähnliches trifft auch auf die Schweizer-Delegation zu, welche dieses Jahr wieder einmal eine stattliche Truppe stellte. Neben den grossen Veranstaltern wie Hotelplan und knecht reisen, die mit einer Mischung aus altbekannten Gesichtern sowie IPW-Neulingen auffuhren, konnte die Schweizer-Delegation dieses Jahr auch Besuch aus dem Tessin (Federico Fava – Travel Hub) und der Romandie verzeichnen (Alain Muellauer – Destinations.ch). Ebenfalls seit langem wieder einmal mit dabei war Para Tours mit Wilma Stigter und Isabelle Huber. Kuoni, TUI und FTI wurden wie üblich von den Kollegen ennet der Grenze vertreten bzw. von den Halbschweizern aus Dietlikon. Abgerundet wurde die illustre Runde durch Heinz Zimmermann (Präsident Visit USA Schweiz). Auch hier ist anzumerken, dass allesamt den persönlichen Austausch sehr geschätzt haben! Generell herrscht an allen Ecken und Enden eine schön anzusehende Aufbruchstimmung und alle sind merklich erleichtert, dass wieder ohne Einschränkungen in die Vereinigten Staaten gereist werden kann.

Bevor es nun weiter nach Québec City ans Rendez-Vous Kanada geht, heisst es für Michi und mich allerdings nochmals zurück nach Arizona. Denn auch im nördlicheren Teil des «Grand Canyon-States» haben wir noch ein paar Dinge auf der 2do-list. Namentlich die Small-Towns Prescott, Jerome und Sedona inklusive Red Rock State Park sowie die Region rund um Flagstaff mit den drei National Monuments (Sunset Crater Volcano, Wupatki und Walnut Canyon) bevor es entlang der Route 66 und via Petrified Forest National Park wieder zurück nach Phoenix/Scottsdale geht. Es geht schliesslich nichts über ausgedehntes Destinations-Wissen. In unseren Augen eines unserer wichtigsten Verkaufsargumente – Destinationsübergreifend!