Trips & Travellers

Seit Anfang Jahr ist die Geschäftsführerin von Railtour Suisse: Tina Neuenschwander bei ihrem Besuch in Zürich vor den Gleisen des Bahnhofs Hardbrücke. Bild: TN

Tina Neuenschwander: «Als Kind störten mich die vielen Bahnreisen manchmal»

Tina Neuenschwander, Geschäftsführerin von Railtour Suisse, erzählt im neuen «Travel News Talk», welche Destinationen besonders vom Bahn-Boom profitieren. Zudem verrät sie, wohin ihre tollste Zugfahrt führte und weshalb sie Bahnreisen als Kind nicht immer nur toll fand.

Tina Neuenschwander, seit Anfang Jahr Geschäftsführerin von Railtour Suisse, stammt aus einer «Bähnler»-Familie. Ihre Eltern arbeiteten bei der Bahn. Das habe dazu geführt, dass sie als Kind relativ oft mit dem Zug unterwegs gewesen sei, erzählt sie in der neusten Ausgabe des «Travel News Talk». Die Langsamkeit, das abwechslungsreiche Reiseerlebnis und die Chance, mit vielen anderen Menschen in Kontakt zu kommen, sei für sie faszinierend gewesen. Tina Neuenschwander verhehlt aber auch nicht: «Klar, manchmal nervte es mich als Kind auch, so häufig mit der Bahn unterwegs zu sein.»

Erinnerungen an eine denkwürdige Zeit

2007 stiess Tina Neuenschwander als Leiterin der Buchhaltung zu Railtour Suisse. Mit einem Schmunzeln erinnert sie sich an ihre Anfangszeiten. «Damals gab es einen separaten Raum mit sieben oder acht alten Papierdruckern, die praktisch rund um die Uhr Bahntickets ausgespuckt haben», so Neuenschwander. Teilweise seien auch Nachtschichten nötig gewesen, um alle Billette für die Kundinnen und Kunden rechtzeitig aufzubereiten. Das sei heute unvorstellbar. «Jetzt sind die Tickets zwei Minuten nach der Buchung im E-Mail-Posteingang», erzählt die Railtour-Geschäftsführerin.

Auf die Frage, ob ihre lange Karriere beim gleichen Arbeitgeber eher ein Vor- oder ein Nachteil sei, will sich Tina Neuenschwander nicht festlegen. «Es ist Fluch und Segen zugleich», sagt sie mit einem Lachen. Nicht immer liessen sich alle Visionen wie gewünscht umsetzen. «Wir hätten schon vor zehn Jahren gerne alle Bahntickets elektronisch verschickt. Das war damals aber nicht realistisch.»

Tina Neuenschwander im Gespräch mit Travelnews-Redaktor Reto Suter.

Aufgrund des Bahn-Booms, den die Klima-Debatte ausgelöst hat, läuft das Geschäft bei Railtour Suisse mit den Pauschalreisen für Hotel, Bahn und Aktivitäten derzeit auf Hochtouren. Besonders gefragt ist als Reiseziel die französische Hauptstadt Paris. «Dort ist der Nachholbedarf gewaltig», erklärt Neuenschwander. «Nicht nur aufgrund von Corona, sondern auch wegen der Terroranschläge in den Jahren davor.»

Beliebt seien auch Städte im Süden Deutschlands und generell in Italien. «Bei Rom sehen wir beispielsweise einen starken Wandel, weg vom Flugzeug hin zu Paketen mit der Bahn.» Die nächste Reise von Tina Neuenschwander führt – mit dem Zug – nach Frankreich. Sie reist via Paris an die Atlantikküste. Dort erkundet sie die Gegend zusammen mit ihrer Familie.

(RSU)