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Yannik Erhart, seit 2020 CEO der Universal Beach Hotels. Bild: HO

Universal erobert jetzt auch die Playa de Palma und Formentera

Christoph Ammann

Schweizerinnen und Schweizer lieben die Universal Beach Hotels auf Mallorca. Überraschenderweise expandiert die Gruppe, die der Familie Erhart gehört, auf die Nachbarinsel.

Was während Jahrzehnten undenkbar schien, ist bald Realität: Im Juni eröffnet das Universal Mar Suites auf Mallorcas Nachbarinsel Formentera. Die Immobilie gehört einem Investor. Universal Beach Hotels wird das 31-Suiten-Haus betreiben. «Weil die Anreise nach Formentera etwas kompliziert ist, bieten wir das neue Hotel nicht im Package an; die Gäste können es individuell buchen», sagt Yannik Erhart, der CEO von Universal Beach Hotels.

Die Gruppe hielt bisher eisern am Kerngeschäft auf Mallorca fest. Doch in der Firmengeschichte findet sich bereits ein geografischer Ausreisser: Yanniks Grossvater Alfred eröffnete 1981 die Jolly-Beach-Anlage auf Antigua, man zog sich aus wirtschaftlichen Gründen aber wieder aus der Karibik zurück. Diesmal scheint das Risiko überschaubar. Die Geschäfte auf Mallorca laufen wieder sehr gut.

Buchungen auf Niveau 2019

Bis im Mai sämtliche Häuser der Universal Beach Hotels eröffnet sind, geht es im Hauptquartier in Palma de Mallorca hoch zu und her. Die Gruppe gehört zu Universal Flugreisen AG in Vaduz FL. Das Touristikunternehmen war vor 76 Jahren von Yanniks Grossvater Alfred Erhart gegründet worden und ist immer noch im Familienbesitz. Der Veranstalter pflegt eine Strategie der Wertschöpfungsoptimierung und bringt die Gäste, die mit Universal Mallorca Ferien unterwegs sind, in den eigenen 17 Hotels unter, sämtliche an erstklassiger Lage, bis zum Opening auf Formentera alle auf Mallorca.

Yannik Erhart ist seit 2020 Universal-Statthalter und für die Hotels zuständig. 4200 Betten, 800 Mitarbeitende- die Gruppe hat Gewicht auf den Balearen. Der 41-Jährige fühlt sich mit seiner Frau Mirtha und den drei Kindern auf Mallorca sehr wohl. Mirtha amtet seit kurzem sogar als Schweizer Honorarkonsulin.

12 Millionen Euro fürs Grand Leon

Universal investiert laufend in seine Anlagen. Die Gruppe hat das Kulthotel Don Leon in der beim helvetischen Publikum sehr geschätzten Colonia San Jordi zur Luxusherberge umgebaut und zwölf Millionen Euro investiert. Das Haus heisst nun Grand Leon, ist das erste Fünfstern-Hotel der Gruppe und verfügt über eine Wellnessoase, A-la-Carte-Restaurant sowie Suiten mit Privatpool.

Ausserdem hat Universal das Neptuno an der Playa de Palma gekauft und auf Universal-Standard getrimmt. «Es stammt aus den 50er-Jahren und war eines der ersten Hotels in Playa, direkt am Strand, mit einmaligem Meerblick», so Erhart über den Hotelklassiker mit 114 Zimmern und vier Sternen. «Wir haben uns bisher von der Gegend um den Ballermann ferngehalten, aber die Playa de Palma hat sich sehr gemacht, renommierte Hotelbetreiber wie Iberostar haben ihre Häuser mittlerweile ebenfalls aufgewertet.»

Saisonverlängerung geplant

Derzeit befindet sich das Aquamarin in San Telmo im Umbau. Universal reduziert die Zimmerzahl von 99 auf 85. Ein neuer Spa soll mithelfen, die Saison von sechs auf neun Monate zu verlängern. Der Beach Club wird höchsten Ansprüchen genügen. Das Hotel, das dank seiner ungewöhnlichen Architektur ein Blickfang ist, avanciert zur nachhaltigen Vorzeigeherberge. «Wir werden im Aquamarin den CO2-Ausstoss um 45 Prozent reduzieren und verzichten auf alle Einwegprodukte aus Plastik», beschreibt der CEO.

Überraschenderweise stammt nur ein Viertel der Kundschaft in den 17 Universal Beach Hotels aus der Schweiz. Yannik Erhart: «Wir sind sehr international aufgestellt und arbeiten mit vielen europäischen Veranstaltern zusammen.» Noch bevor die Saison richtig startete, durfte er die Korken knallen lassen: Erhart gewann den renommierten Preis von Ernst&Young «Unternehmer des Jahres der Balearen». Und bei der nationalen Hauptgala Mitte März gabs noch den «Family Business Lifetime Achievement Award» obendrauf.

Weitere Infos: www.universaltravel.ch