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Zwei Autostunden landeinwärts von Maskat befindet sich der sagenumwobene Green Mountain, auf dessen Plateau auf 2000 Meter über dem Meer das Luxus-Resort Anantara Al Jabal Al Akhdar thront. Bild: EDW / Loren Bedeli

Diese sechs Orte gehören auf die Oman-Bucketlist

Das Sultanat Oman im Südosten der Arabischen Halbinsel zwischen mächtigen Berggipfeln und endlosem Meer ist ein wahres Juwel für Entdecker. Wir verraten die besten Spots.

Pulsierende Hauptstadt Maskat

Wer von der Schweiz nach Maskat fliegt, sollte unbedingt zwei bis drei Tage in Maskat verweilen. Die Hauptstadt des Omans ist überschaubar und widerspiegelt den Zeitgeist des Sultanats: modern und gleichzeitig traditionell. Dies sieht man am Besten, wenn man auf der modernen Stadtautobahn vom Flughafen zu einem der luxuriösen Hotels im Osten der Stadt fährt. Geschäfts- und Wohnhäuser wechseln sich hier mit historischen Bauten und prunkvollen Palästen ab.

Dabei ist die Grosse Sultan-Qabus-Moschee nicht zu übersehen. Sie ist die Hauptmoschee des Omans, gilt als eines der wichtigsten Bauwerke des Landes und ist gleichzeitig eine der grössten Moscheen der Welt. Wer sie besuchen will, sollte dies an einem Vormittag von Samstag bis Donnerstag machen. Beeindruckend ist auch ein Besuch in Alt-Maskat: Hier steht unter anderem der pompöse Palast des Sultans, Al-Alam. Gleich daneben gibt es zwei Festungen mit Blick auf die Altstadt und das Meer.

Maskat ist überschaubar und widerspiegelt den Zeitgeist des Sultanats: modern und gleichzeitig traditionell. Bild: EDW / Loren Bedeli

Faszinierende Hafen- und Marktstadt Muthra

Östlich anschliessend an Maskat befindet sich Muthra. Historisch gesehen war dieser Ort mit seinem riesigen Hafen als Umschlagplatz für Waren aus Arabien, Indien und Europa das wichtigste Handelszentrum des Omans. Auch wenn sich hier noch heute der grösste Hafen des Landes befindet, ist die Hauptattraktion der traditionelle Muthra-Souk direkt am Hafen. Es ist einer der ältesten Märkte auf der arabischen Halbinsel. Der Markt ist in verschiedene Sektionen aufgeteilt: Neben omanischem Handwerk gibt es unzählige Geschäfte mit Gold- und Silberschmuck sowie Textilen, Parfüms und Gewürze. Wer gerne verhandelt, kann hier echte Schnäppchen machen, wobei die eigentliche Herausforderung beim Besuch darin besteht, wieder aus den vielen engen Gassen des Souks herauszufinden.

Auf der gegenüberliegenden Strassenseite des Souks befindet sich der Fischmarkt am Hafen, wo jeden Morgen frischer Fisch angeliefert wird. Es ist jedoch empfehlenswert, Muthra bei Sonnenuntergang zu besuchen, weil dann die Stadt am Wasser und das Gebirge im Hintergrund magisch leuchten.

Der traditionelle Muthra-Souk ist einer der ältesten Märkte auf der arabischen Halbinsel. Bild: EDW / Loren Bedeli

Nizwa und Festung von Jabrin

Etwa 180 Kilometer von der Hauptstadt Maskat entfernt, erreicht man nach einer rund zweistündigen Autofahrt Nizwa. Die Oasenstadt liegt am Südrand des Hadschar-Gebirges und ist einerseits von Palmen umgeben, andererseits von den Bergen des Dschabar al-Achdar. Bis ins 12. Jahrhundert war die Stadt sogar die Landeshauptstadt. Auffallend ist der grösste Turm des Oman, der Nizwa mit 30 Meter Höhe und 36 Meter Durchmesser überragt. Wer auf dem Souk von Muthra noch nicht fündig geworden ist, wird es auf dem hiesigen Souk garantiert – wobei die Auswahl an Datteln und Gewürzen in Nizwa deutlich grösser als in Muthra ist.

Eine halbe Fahrstunde von Nizwa steht bei Bahla die Festung von Jabrin, die einen Besuch auf der Durchfahrt wert ist. Es handelt sich dabei um eine Palastfestung aus dem Mittelalter, die 1984 fast komplett saniert wurde und heute in neuem Glanz erstrahlt. Gegen ein kleines Eintrittsgeld kann man die Festung mit ihren unzähligen Räumen besichtigen. Gebrauchsgegenstände und Möbel vermitteln das Hofleben im Oman. Von den massiven Festtungstürmen hat man eine grandiose Aussicht auf die umliegenden Palmengärten in Richtung Wüste und Berge.

Oman verfügt über zahlreiche alte Festungen. Bild: TN

Luxus auf hohem Niveau: Anantara Al Jabal Al Akhdar 

Wer nicht in den osmanischen Bergen war, hat das Land nicht gesehen. Zwei Autostunden landeinwärts von Maskat befindet sich der sagenumwobene Green Mountain, auf dessen Plateau auf 2’000 Meter über dem Meer das Luxus-Resort Anantara Al Jabal Al Akhdar thront. Auch wenn die Übernachtung nicht gerade billig ist, sollte man sich hier unbedingt eine Nacht gönnen. Einerseits ist die Sicht von der hoteleigenen Aussichtsplattform in die Canyons und auf die Berge atemberaubend – was übrigens bereits Prinzessin Diana wusste, die hier ebenfalls zu Gast war. Andererseits fühlt man sich in den grosszügigen Zimmern und im orientalischen Spa und Hammam selbst wie eine Prinzessin oder ein Prinz.

Schweizer Touristen, die hier oben das Wanderfieber packt, können die umliegende Landschaft auf kleineren und grösseren Touren selbst entdecken (Achtung: Wanderschuhe nicht vergessen). Gleich in der Nähe des Hotels können kleine Dörfer zu Fuss entdeckt werden, die über oberirdische Wasserkanäle miteinander verbunden sind. Das Afladsch Wassersystem ist übrigens einzigartig in den arabischen Staaten. Wer schwindelfrei ist, kann sogar darauf balancierend von Dorf zu Dorf spazieren.

Das Al-Akhdar-Gebirge bietet fantastische Erlebnisse. Bild: TN

Ab in die Wüste Wahiba Sands

Von einem der höchsten zu einem der tiefsten Punkte des Omans: Eine Nacht in der Wüste gehört definitiv auf die Bucketlist für jeden Oman Besuch. Denn die Wüsten und Halbwüsten bedecken fast 80 Prozent des Landes. Empfehlenswert ist die Wüste Wahiba Sands, da diese von Maskat aus in drei Autostunden gut zu erreichen ist und lange, riesige Längsdünen sowie auch kleinere Dünen bietet. Diese orangefarbenen Sanddünen mit bis zu 100 Metern Höhe bieten ein einzigartiges Erlebnis, vor allem wenn man sie mit einem SUV-Fahrzeug erkundet.

Weil gerade der Sonnenuntergang und -aufgang in der Wüste besonders sind, bietet sich die Übernachtung in einem der Touristencamps im nördlichen Teil der Wüste an. Die Ausstattung ist je nach Camp unterschiedlich, so bietet beispielsweise das Arabian Oryx Camp komfortable Bungalows mit allem Luxus an. Als Abendessen und Frühstück wird ein leckeres Buffet in einem Gemeinschaftsraum serviert. Klar, man könnte hier auch Kameralreiten und Quadfahren buchen, aber alleine den Sonnenuntergang oder -aufgang auf der Düne neben dem Camp zu beobachten, ist ein Höhepunkt des Besuchs.

Eine Nacht in der Wüste gehört definitiv auf die Bucketlist für jeden Oman Besuch. Bild: EDW / Loren Bedeli

Ein erfrischendes Bad im Wadi Bani Khalid

Wie in anderen arabischen Ländern gibt es auch im Oman unzählige Wadis, also Trockentäler mit Flussläufen, welche sich nach Regenfällen mit Wasser füllen. Bani Khalid ist das wohl bekannteste Wadi und befindet sich rund 200 Kilometer südlich von Maskat zwischen Wüste und Küste. Nach einem zehnminütigen Spaziergang vom Parkplatz erreicht man den grossen Süsswassersee, der zum Baden und Entspannen einlädt.

Spannender ist jedoch ein Bad im Flusslauf oberhalb des tiefblauen Sees, weil man hier zwischen den Felsen schwimmen kann. Wichtig: Weil sich das Wadi neben einem Dorf befindet, sollte man sich für den Badespass im Naturbecken respektvoll kleiden – also nicht nur ein Bikini, sondern bitte auch ein T-Shirt darüber anziehen. Zum Umziehen stehen neben dem Wadi kleine Zelte zur Verfügung. Tipp: Wer im Oman ausgiebig Badeferien machen will, kann dies in einem der Hotels in und um Maskat oder im Südwesten des Landes, in Salalah, tun.

Bani Khalid ist das bekannteste Wadi und befindet sich rund 200 Kilometer südlich von Maskat zwischen Wüste und Küste. Bild: EDW / Loren Bedeli

Anreise: Edelweiss fliegt noch bis Anfang Mai und dann wieder ab September wöchentlich von Zürich nach Maskat.
Reisen im Land: Individuelle Reisen sind mit einem Mietwagen möglich, sofern man die asphaltierten Strassen nicht verlässt. Empfehlenswert sind organisierte Tages- oder Mehrtagesrundreisen mit einem Tourguide wie diese beispielsweise Al Maari Tours anbietet.

(TN)