Trips & Travellers

USA auch mittels Kunst erleben – zum Beispiel New York mit der Color Factory. Alle Bilder: Daniel Tschudy

Die Farbenfabrik in Manhattan

Daniel Tschudy

Im Stadtteil Soho offeriert New York mit der Color Factory ein interaktives Farben- und Geschmack-Spektakel. USA-Reportage, Teil 4/4.

Anders als die meisten US-amerikanischen Städte ist New York als Tourismus- und Kongressstadt fast wieder voll im Swing. Covid ist vergessen – hier hat keiner Zeit oder Lust, der Vergangenheit nachzutrauern. Mit Ausnahme der Asiaten sind die Massen wieder da, im Moment noch eher individuell als in Gruppen. Die Hotelpreise sind so hoch wie 2019 und ein anständiges Glas Wein kostet schnell wieder 20 Dollar, inklusive Taxen und Abgaben sowie natürlich den proaktiv eingeforderten Trinkgeldern.

In Manhattan ist in der Hospitality-Industry wenig vom Fachkräftemangel zu spüren; dazu ist der Zulauf an jungen Arbeitssuchenden aus dem ganzen Land schlicht zu gross. Mit Ausnahme von Las Vegas sind viele dieser anderen Städte noch im Post-Corona-Dornröschenschlaf - gerade in Houston oder Memphis ist das omnipräsent.

Aber der Big Apple zelebriert wieder mit Theater und Konzerten, mit einer lärmigen Eventgastronomie und allerlei Farben. Der Times Square ist wohl das Zentrum des Massentourismus, hier kann man tatsächlich von Over-Tourism reden, die Menschen blockieren sich manchmal regelrecht. Nur, wegen dieser Grosskreuzung reist man ja nicht nach New York. Vor allem Kunst und Kultur wird an anderen Orten Manhattans angeboten – die Stadt zieht ja seit jeher kreative Individuen aus der ganzen Welt an.

Interaktives Kunstmuseum in Soho

Da gibt es unter anderem die Color Factory an der Spring Street in Soho. Eventveranstalter Jordan Ferney, Farbenkünstlerin Leah Rosenberg und Designerin Erin Jang planten vor wenigen Jahren eine einmonatige Pop-up Exhibition und erhielten dazu ein Sponsorship der Alaska Airlines. Aus dem Provisorium wurde, auch dank der Pandemie, ein Providurium – ein interaktives Kunstmuseum. Die Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, ihre Freude an Farben und Aromen durch interaktive Installationen, immersive Räume und kuratierte Momente zu erkunden.

Natürlich, Kinder spüren alles noch intensiver und erleben in der Fabrik eine wahre Flut von sinnlichen und fröhlichen Eindrücken. Die Ausstellung wird als fixer Rundgang durch 16 Räumlichkeiten angeboten – allesamt intensiv dekoriert. Voller Farben und eben auch Geschmäcker. So darf man farbige Lutschbonbons oder Eiscrème schlecken oder an speziellen Düsen die eigenartigen Aromen aus der Parfümerie, aus der Natur oder aus der Kochküche schmecken. Diverse Erlebnisräume laden zum Tanzen ein oder zum «Schwimmen» im Bällebad. Halt alles ein bisschen verrückt – so wie es New York gerne hat.

Zur jetzt permanenten Ausstellung haben verschiedene amerikanische Künstler beigetragen und gestalten die einzelnen Räume manchmal auch mit neuen Themen. Der Eintritt ist mit 46 Dollar pro Person nicht ganz billig; es lohnt sich also nur für diejenigen Besucherinnen und Besucher, die diesen Sinnes-Spass voll geniessen wollen. Und dazu dann auch die notwendigen rund anderthalb Stunden aufwenden können.

Der Zutritt in die Color Factory ist aus nachvollziehbaren Gründen pro Zeitabschnitt limitiert. Deshalb gibt es vor Ort auch keine Tickets im Direktverkauf, sondern nur über Vorbuchung via Internet. Als Belohnung warten dann im Stadtteil Soho, nach dem Ausstellungsbesuch, viele kleine Beizen und Restaurants mit ihrer Küche aus aller Welt.

Nützliche Links:

https://colorfactory.co/
www.visitnewyork.com
www.lovingnewyork.de

Übernachtungstipp: Millennium Broadway am Times Square

Hotels gibt es auf der Manhattan-Insel wie Sand am Meer und bei der Reiseplanung lohnt es sich, richtig Zeit in die Suche der passenden Unterkunft zu investieren. Es kommt immer auch darauf an, für welche Freizeit- oder Business-Aktivität man wo in der Stadt unterwegs sein wird, um dann nach geografischen Kriterien auszuwählen. Wer aber direkt am Times Square übernachten will und dennoch nicht 400 oder 500 Dollar pro Nacht ausgeben möchte, dem kann das Millennium Hotel Broadway empfohlen werden.

Das Hotel Millennium Broadway ist nicht mehr ganz neu, aber perfekt gelegen.

Das Hotel ist zwar ein bisschen in die Jahre gekommen, aber das Preis-/Leistung-Verhältnis stimmt noch, da man für rund zweihundert Dollar relativ grosse Zimmer an exzellenter Lage buchen kann. Mit ein bisschen Aufpreis sogar mit direktem Blick auf den Times Square. Der Broadway und die meisten Theater sind zu Fuss erreichbar, da spart man dann auch wieder Taxi- oder Uber-Kosten (Uber ist in New York übrigens stark).

Und auch viele der unzählbaren Restaurants und Bars mit gastronomischen Köstlichkeiten aus aller Welt kann man in wenigen Fussminuten erreichen. Und ein Spaziergang der 5. Avenue nach bis rauf zum Central Park dauert nicht länger als fünfzehn oder zwanzig Minuten. Location is everything.

Weitere Infos: Hotel Millennium Broadway