Trips & Travellers

Eine Dusche im verfallenen Trans-Allegheny Lunatic Asylum. Bild: adobestock

Ein Flughafen den es nie gabHorrorklinik als Touristenattraktion

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Google Maps führt in verbotene Zone

«In 200 Metern links»: Google Maps meint es mit Autofahrern ja oft gut. Doch aktuell nerven sich zahlreiche Mietwagen-Touristen auf Mallorca über eine fehlerhafte Funktion. Denn sie werden bei der Fahrt in der Palma in Zonen geleitet, die sie gar nicht befahren dürften. Die verbotenen Zonen finden sich unter anderem bei der Kathedrale und in diversen engen Gassen des historischen Zentrums. Im teilweise undurchdringlichen mittelaltlerichen Gassenlabyrinth spielen sich nun Chaos-Szenen ab, von Touristen die rückwärts wieder rausfahren wollen, aber bei den 90 Grad-Winkeln in den kleinen Gassen stecken bleiben und sich die Wagenseiten aufkratzen, wie Anwohner berichten. Wer dorthin geleitet wird, muss nicht nur mit Kratzern sondern auch mit einer Busse rechnen. Und die ist mit 90 Euro durchaus happig. Das Verkehrsdezernat habe bei Google Maps den Fehler moniert, aber noch keine Antwort erhalten. Gleichzeitig heisst es beim Dezernat: die Verbotszonen seien sehr gut ausgeschildert. Wir lernen: Augen auf wegen möglicher Verbotsschildern und eine Portion Skepsis bewahren, was die Google-Richtungshinweise betrifft. (Gelesen im «Mallorca Magazin»).

Nürnberger Bratwurst in Chicago

Deutsche Weihnachtsmärkte sind einfach etwas ganz Besonderes. «Das wollen wir auch», hat man sich wohl in Chicago gedacht und eine Kopie des Nürnberger Christkindlmarktes aufgebaut. So stehen jetzt kleine Hütten mit rot-weissen Dächern und Holztafeln mitten zwischen den Hochhäusern auf dem Daley Plaza, einem der wichtigsten Plätze der Stadt. Besucher können Weihnachtsschmuck von Käthe Wohlfahrt, sächsische Tischdecken, Tchibo-Kaffee und Gschwendner-Tee kaufen. Und das vielleicht Wichtigste: Der Glühwein stammt aus Nürnberg.

Passenderweise trägt der Markt den Namen «Christkindlmarket Chicago». Doch so neu ist der Markt gar nicht. Laut Website des Veranstalters hatte man die Idee im Jahr 1995. Die AHK USA-Chicago, ein Unterverband der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern, wollte so den bilateralen Handel zwischen Deutschland und den USA zu fördern. 2021 schaffte es der «Christkindlmarket» auf Platz 3 in der Kategorie "Best Holiday Market" von USA Today. Dieses Jahr finden Besucher den Markt, der inzwischen zu einer Kette mutiert ist, auch im Stadtteil Wrigleyville und in Aurora, Illinois. (Gelesen bei «inFranken»)

Ein Schild für einen Flughafen der nie existiert hat

Für 20 Jahre hat in Wales ein offizielles Schild den Weg zum fiktiven Flughafen Llandegley International angezeigt. Es steht an der Strasse A44 zwischen den Orten Rhayader und Kington und trägt die Aufschrift: «Llandegley International. Terminals 1 und 3. 2,5 Meilen». Der angegebene Weg führt allerdings lediglich zu einem Feld ausserhalb der Ortschaft Llandegley, die 85 Kilometer nördlich von Cardiff liegt.

Der Journalist Nicholas Whitehead hatte mit Freunden die Idee, ein Schild für einen fiktiven Ort aufzustellen. Es sei ganz legal vom Hersteller Wrexham Signs produziert worden. Das Schild hat seither die Gegend bekannt gemacht und viele Touristen angelockt. Die Einwohner hätten sich auch nie darüber beschwert. Nach eigenen Angaben hat Nicholas Whitehead seit 2002 etwa 25'000 Pfund (28'125 Franken) in den Erhalt investiert. Jetzt will er das Schild abmontieren, das Teil des walisischen Erbes geworden sei. Er hofft, dass es von der staatlichen Denkmalschutzorganisation Cadw übernommen wird. (Gelesen bei «geo»)

Horror-Klinik ist heute Touristenattraktion

Das Trans-Allegheny Lunatic Asylum in der Stadt Weston im US-Bundesstaat West Virginia hat eine dunkle Geschichte. Es wurde 1864 auf einem 123 Hektar grossen Grundstück eröffnet. Die luxuriösen Einzelzimmer waren für 250 «Gäste» gedacht.  Doch der Bedarf war so gross, dass es Zeiten gab, zu denen das Krankenhaus um das Zehnfache überbelegt war. Es gab nicht genug Personal für die Patienten, sodass diese teilweise sich selbst überlassen waren.

Das Schlimmste war jedoch, dass an ihnen medizinische Experimente verübt wurden. Unter anderem sollen hier 4000 Lobotomien stattgefunden haben. Dabei wurden absichtlich Nervenbahnen des Gehirns durchtrennt, indem eine Art Eispickel durch die Augenhöhle in den Kopf des Patienten getrieben wurde. Die Patienten, die nach dem Eingriff nicht verstarben, trugen schwere Persönlichkeitsveränderungen davon. Erst 1994 wurde das Trans-Allegheny Lunatic Asylum geschlossen.

Inzwischen schlägt man Kapital aus dieser schlimmen Vergangenheit. Heute können Touristen Touren durch das Krankenhaus machen. Diese trugen oder tragen geschmacklose Namen wie «Psycho Path» und « Lobotomy Flashlight Tour». Ausserdem gibt es den «Zombie Paintball», einen jährlich stattfindenden Kostümball, bei dem Live-Bands und DJs auftreten. (Gelesen bei «msn»)

Nagellack für Piloten und Purser

British Airways hat in Zeiten von Diversität die Regeln gelockert. In einem internen Memo stellt die Airline die neuen Uniformregeln und Schminkregeln vor. Jetzt dürfen auch Männern Make-up und Nagellack auftragen. Bezüglich des Make-ups wünscht sich die Airline allerdings einen «möglichst natürlichen Look». Nagellack in Schwarz oder in Neonfarben bleibt daher verboten. Aber Lidschatten, Mascara, falsche Wimpern oder auch Ohrringe bei den männliche Crew-Mitgliedern gehören bald zum fliegerischen Alltag. Auch Piercings wurden für alle Geschlechter freigegeben genauso wie Haarknoten, die ab sofort nicht nur den Stewardessen vorbehalten sind. Die neuen Regeln sind auch der verzweifelten Suche nach fliegendem Personal geschuldet. Der Mitbewerber Virgin Atlantic hatte bereits vor der Pandemie begonnen, die strengen geschlechterspezifischen Kleiderregeln zu lockern. Seit September darf sich das Kabinenpersonal – Männer wie Frauen – aussuchen, ob sie lieber Röcke oder Hosen tragen. Soweit ist British Airways nun doch wieder nicht. Vorerst besteht der britische Carrier noch darauf, dass zumindest Männer und Frauen noch an den Uniformen zu erkennen sind. (Gelesen bei businesstraveller.de)

(ISR/GWA)