Trips & Travellers

In Rom wird nicht gespasst: Wenn die Polizei sie auffordert, woanders ihr Glacé zu essen, dann tun Sie das! Bild: Jan Gemerle

Flugkapitän erbarmt sich für verspätete Passagiere – 450 Euro für ein Glacé

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Flugkapitän wendet, um Vater/Tochter-Gespann mitzunehmen

Es gibt in dieser Rubrik manchmal auch herzerwärmende Stories. So jene dieses Piloten von TUIfly, welcher zum Held in Sozialen Medien wurde, als er sein Flugzeug kurzerhand wendete, um ein am Flugplatz stehen gebliebenes Vater/Tochter-Gespann noch mitzunehmen. Passiert ist es in Teneriffa. Dort wollte eine grössere Familie den Heimflug zum East Midlands Airport in England antreten. Doch von einem der Mädchen fehlte am Flughafen plötzlich der Pass. Trotz intensiver Suche kam der Pass nicht mehr zum Vorschein. Als die Familie zum Boarding aufgefordert wurde, ging ein Teil an Bord - der Vater und die Tochter ohne Pass blieben zurück. Als das Gate geschlossen war und das Flugzeug den Pushback bereits hinter sich hatte, kam der Pass doch noch zum Vorschein. Der Pilot, der eigentlich nur noch auf die Starterlaubnis wartete, wurde über das Geschehen informiert. - und traf kurzerhand einen Chef-Entscheid: Er ging zurück zum Gate und lud Vater und Tochter ein. Was der Familie viel Freude bereite, stiess aber auch auf Kritik bei einiger der 250 andere anderen Passagiere, da der ohnehin schon verspätete Flug nun noch mehr verspätet wurde. Was die Airline dazu meinte, welche sich nun möglicherweise mit Erstattungs-Ansprüchen konfrontiert sieht (aber dafür einen Image-Bonus hat), ist nicht bekannt. [gelesen bei Canarian Weekly]

450 Euro für ein Glacé

Rom räumt auf. Seit 2017 sind dort spezielle Regeln in Kraft, welche spätnächtliche Saufgelage an den historischen Monumenten strikt untersagen. Für eine Busse muss man nicht mal negativ auffallen. Ein amerikanischer Tourist verpeiste jüngst genüsslich auf der Treppe der Fontana dei Catecumeni ein Glacé, und dies spätabends. Eine Polizeistreife erklärte, er müsse dies unterlassen und weggehen. Merke: Widersetze Dich nicht. Denn der Mann sah nicht ein, was er falsch gemacht hatte, und erhielt prompt eine Busse von 450 Euro aufgebrummt, «wegen Verstosses gegen die öffentlichen Anstandsregeln». Der Verdacht liegt nahe, dass seine Weigerung, der Polizeianweisung Folge zu leisten, schwerer wiegte als das Glacé-Essen beim Brunnen per se. Wie dem auch sei: In Rom greifen sie inzwischen hart durch, um Ordnung durchzusetzen - was jüngst bereits ein anderer Amerikaner bei der Spanischen Treppe spüren musste.  [gelesen im Stern]

Fast-Kollision über dem Flughafen von Orlando

Ein Fehler - vermutlich der Flugleitstelle - führte am Internationalen Flughafen von Orlando beinahe zu einer Kollision, und dies in der Luft. Eine Boeing 757 von Delta startete, während eine privat pilotierte Cessna auf fast demselben Flugweg in entgegengesetzter Richtung durchflog. Der Cessna-Pilot erklärte, er habe ein Ausweichmanöver starten müssen, um eine Kollision zu vermeiden. Den Vorfall konnte er aber noch filmen - im Video sieht man, wie das Delta-Flugzeug in einer Distanz von lediglich rund 150 Metern an der Cessna vorbeisaust. Der haarsträubende Vorfall wird nun untersucht. [gelesen bei der New York Post - inklusive dem Video]

Cruise-Passagierin von Hai getötet

Hai-Angriffe sind äusserst selten. Auf den Bahamas wurde letztmals 2019 ein solcher registriert. Doch nun ist es wieder passiert, mit tödlichen Folgen: Eine 58-jährige amerikanische Kreuzfahrtpassagierin wurde diese Woche beim Schnorcheln von einem Hai getötet. Sie war mit der Harmony of the Seas unterwegs, welche in Nassau anlegte, und begab sich auf einen Schnorchelausflug in der Nähe von Green Cay  - wo sie dann vom Bullenhai angegriffen und tödlich verletzt wurde. Den Ausflug hatte sie mit einem lokalen Reiseunternehmen gebucht; die Reederei Royal Caribbean International bot den Angehörigen der Frau Beistand. [gelesen bei BBC]

Acht Tote bei russischem Unesco-Weltnaturerbe

Russland mag aktuell nicht das beliebteste Ferienziel sein. Dennoch ziehen gerade die Berge Kamtschatkas im äussersten Osten des Landes weiterhin viele Touristen an. Letzte Woche nun kam es zum Drama. Eine Bergsteiger-Gruppe geriet beim Vulkan Klyuchevskaya Sopka in Not; von der 12-Gruppe stürzten mehrere in den Tod, während andere erfroren. Die Rettung der Überlebenden erwies sich als extrem langwierig und kompliziert. Der Vulkan gehört zu einem Unesco-Weltnaturerbegebiet und ist deshalb sehr beliebt, doch er ist aufgrund seiner Höhe von 4754 Metern und sich rasch ändernden Wettersituationen auch gefährlich. [gelesen bei CTV News]

Tourist fingiert eigene Entführung

Eifersucht ist in der Regel eine üble Sache. Manche haben solche Angst vor Eifersuchtsanfällen der Partner, dass sie sich lieber in wahnsinnige Lügengeschichten verwirren. So dieser Tourist, der am berühmten Ballermann in Palma de Mallorca etwas zu lang feierte - und weiss Gott was dabei anstellte. Aus Angst vor seiner Freundin ging er zur Polizei und berichtete, dass er entführt worden sei, man habe ihn aber auf der Strasse freigelassen und lediglich seinen teuren Kopfhöher geklaut. Die Polizeiprofis brauchten nicht lange, um die Lügengeschichte zu durchschauen. Nun hat der Mann nicht nur den Ärger seiner Freundin am Hals, sondern auch eine Busse der Polizei wegen Falschaussage und möglicherweise wegen versuchtem Versicherungsbetrug. Merke: Wer feiern kann, kann auch die Konsequenzen des Feierns tragen.  [gelesen im Mallorca Magazin]

(JCR)