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Empfangen hier rund ums Jahr Gäste: Silvia Schaub, Beat Herrmann und Jamie im Bed & Breakfast Laui. Bilder: HO

Den Traum vom eigenen B&B verwirklicht

Gregor Waser

Später im Leben ein eigenes, kleines Hotel führen an einem schönen Platz auf der Welt, so ein Satz ist schnell mal dahergesagt, verpufft aber bei vielen. Nicht so bei Silvia Schaub und Beat Herrmann – ein Besuch im Toggenburg im «Bed & Breakfast Laui».

Die Eingangstüre geht auf und Jamie springt an einem hoch. Die Freude beim Mischlingshund über die neuen Gäste ist gross, die von uns bald ebenso. Ein Bed and Breakfast im abgelegenen Toggenburg hatten wir uns nämlich ganz anders vorgesellt, weniger gestylt, bäuerlicher.

Doch das «Bed & Breakfast Laui» überrascht uns auf der ganzen Linie. Das um 1850 gebaute Haus ist vor drei Jahren im Innern komplett umgebaut worden: mit moderner Küche, modernem Badezimmer, zwei Frühstücks- und Aufenthaltsräumen, wo die neuen Holzböden mit der alten Decke und dem Kachelofen harmonieren. Und die drei Gästezimmer sind edel ausgestattet, könnten auch in ein Drei- oder Viersterne-Hotel passen und bestechen mit Blick auf Säntis, Stockberg und Speer – nach denen die Zimmer benannt sind – und auf den nahen Waldrand, wo man Rehe und Füchse beobachten kann.

Die liebevollen Details mit lokalem Bezug, die ungezwungene Atmosphäre im Haus, das mit lokalen Produkten angereicherte Frühstück: bei der Ideenfindung für das B&B Laui hat jemand viel überlegt und von einem reichhaltigen Erfahrungsschatz profitieren können. Über Jahre hinweg hat die Lifestyle- und Reisejournalistin Silvia Schaub stets beobachten können, was gute Gastgeber und einen schönen Aufenthalt ausmachen. Vor drei Jahren hat sie den Traum mit ihrem Partner Beat Herrmann, einem pensionierten Kantonsschullehrer für Sprachen, verwirklicht.

Für Wanderer, Naturliebhaber und Schneesportler

«Wir hegten den Traum vom eigenen B&B schon lange», erzählt Silvia Schaub, «uns fehlte aber das geeignete Objekt». Im Toggenburg, oberhalb der Strasse Nesslau - Schwägalp, in der Ortschaft Ennetbühl SG wurde das in Ennetbaden AG wohnhafte Paar, das zwei erwachsene Kinder hat, dann fündig. «Beim ersten Blick hatte ich Bedenken, dass der Umbau endlos und viel zu teuer werde, doch die Umbauprobleme hielten sich zum Glück in Grenzen.» Im Sommer 2016 empfingen die beiden Junghoteliers die ersten Gäste – Wanderer, Naturliebhaber, später auf den Winter hin dann Schneesportler. In zehn Fahrminuten ist die Talstation des Skigebiets Wolzenalp-Krummenau zu erreichen, in 20 Minuten jene von Wildhaus.

Nun pendeln sie zwischen Unterland und Toggenburg je nach Gästesituation oder sind auch mal im Ausland unterwegs. Dann haben sie eine Stellvertreterin, die sie ablöst.

Wir sitzen im Frühstücksraum, bestaunen das Fichtenholz und die Bauernmalereien, erfahren, was dazu gehört, einen solchen Kleinbetrieb zu führen und wie unterschiedlich die Gäste sind. «Die Begegnungen sind für uns wie ein Fenster in andere Leben. Uns freut aber auch, dass wir diesen schönen Ort hier mit anderen teilen können», sagt Silvia Schaub. Und neben den spannenden Begegnungen mit den meist sehr netten und kommunikativen Gästen, freut die beiden Laui-Besitzer vor allem, dass sie im Toggenburg und in Ennetbüel so gut aufgenommen wurden – Jamie bestätigt dies mit einem Bellen, auch er fühlt sich hier pudelwohl.