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Martin Nydegger (Direktor Schweiz Tourismus, mitte) mit den STC-Vorstandsmitgliedern (von links): Katharina Deuber, Andreas Güntert, Vanessa Bay und Dan Bärlocher. Bilder: STC

Das Spongebob-Prinzip von Martin Nydegger

Katharina Deuber

Der neue Chef von Schweiz Tourismus äusserte sich im Talk beim Swiss Travelwriters Club über seinen Start, die Olympischen Spiele 2026 und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

Das Sorell Hotel Zürichberg der ZFV-Unternehmungen (ZFV) könnte die kleine Schwester des grossen Grand Hotels Dolder sein: eine grandiose Aussicht auf Zürich, den See zu Füssen und die Berge in angemessener Distanz. Dazu gepflegte Gastronomie und Zimmer mit einem Blick, der einem den Schlaf rauben kann, wie Vorstandsmitglied Vanessa Bay bei der Begrüssung anmerkte.

In dieser Atmosphäre trafen sich am Donnerstag die Mitglieder des Swiss Travelwriters Club (STC) zum ersten der fünf, sechs jährlichen Events. Zum Talk geladen war Martin Nydegger, seit anfangs Jahr Chef von Schweiz Tourismus. Und über 50 Mitglieder reisten auf den Züriberg, um den neuen obersten Verkäufer der touristischen Schweiz kennen zu lernen.

Er sei im «Spongebob-Modus» hatte er kurz nach seinem Amtsantritt verlauten lassen, sauge auf, höre zu. Wie lange er noch in diesem Modus bleiben wolle, war die Einstiegsfrage in das mit viel Witz und spontanen Zwischenfragen geführte Gespräch von Andreas Güntert, ebnfalls STC-Vorstandsmitglied. Er sei immer noch am Zuhören, die Bedürfnisse der 33 Büros in 26 Ländern am Erkunden, sagte Nydegger.

Schwerpunkt bei Werbung und Wettbewerbsfähigkeit

Sein Vorgänger betonte jeweils, den drei «W» Währung, Wetter und Wirtschaft ausgeliefert zu sein. Sie seien verantwortlich für den Erfolg von Schweiz Tourismus. Nydegger führt zwei weitere «W» an, auf die er durchaus Einfluss habe: Werbung und Wettbewerbsfähigkeit. Dort wolle er seine Schwerpunkte setzen. Ein Drittel der 5500 Hotels in der Schweiz habe es geschafft, von sich aus profitabel auf dem internationalen Markt zu bestehen. Ein weiteres Drittel seien kleinere Betriebe, die mit grossem Engagement den Erfolg suchten. Nur das letzte Drittel, die nicht rentablen, kleinen Mittelklassehotels würden längerfristig wohl verschwinden. Wirklich zu bedauern scheint er das nicht.

Zum Schluss des unterhaltsamen Gesprächs kam Andreas Güntert noch auf die Kandidatur von Sion für die olympischen Winterspiele 2026. Da stehe er voll dahinter, die Schweiz könne das und kleine, perfekt organisierte Spiele würden auch dem Ruf des IOC gut tun. Jetzt müsse nur noch das Wallis am 10. Juni richtig abstimmen.

Zum Ausklang des Abends servierte das Team vom Hotel Zürichberg einen grosszügigen Apéro riche, der die Gäste zu intensiven Gesprächen animierte. Die Führung durch die neu gestalteten Hotelzimmer und die tolle Aussicht auf die Stadt Zürich trugen ebenfalls dazu bei, dass es beim Frühlingsanlass des STC etwas später wurde als auch schon.