«Ich hätte bei SriLankan bleiben sollen»

Wie haben Sie die letzten Jahre verbracht und was machen Sie heute?

Dieter Krattiger: Seit ich keiner bezahlten Beschäftigung mehr nachgehe, nutze ich die Zeit für Ausflüge in der Region, vor allem die Nordwestschweiz, das Elsass und Baden-Württemberg gefallen mir. Ausserdem unternehme ich Spaziergängen mit meiner Frau und mit dem Hund, besuche Museen und Ausstellungen und unternehme regelmässige Ferienreisen nach Frankreich und Deutschland. Gleichzeitig engagiere ich mich auch in der Kirchgemeinde, wie beispielsweise in der Gemeindekommission.

Verfolgen Sie das Geschehen in der Reisebranche noch?

Nachdem es mittlerweile mehrere Jahre her ist, dass ich meine Tätigkeit im Luftverkehr aufgegeben habe, sehe ich mit Bedauern, dass sich die Branche zum Nachteil verändert hat. Es scheint mir, dass die Fachkenntnisse sowie auch die Dienstleistungen der Anbieter in der Regel nicht mehr den früheren Standards entsprechen.

Sind Sie über den Zeitpunkt Ihrer Pensionierung froh oder hätten Sie es spannend gefunden, sich den jetzigen Herausforderungen des Reise-Business zu stellen?

Zum Zeitpunkt meines Ausscheidens hätte ich gerne noch für einige Zeit eine interessante Aufgabe übernommen, was sich jedoch nicht ergeben hat. Heute bin ich froh, dass ich nicht länger gearbeitet habe, hatte ich doch so die Zeit mich neu zu orientieren.

Was sagen Sie zum Werdegang von Qatar Airways? Hätten Sie es gleich gemacht oder andere Visionen für die Airline gehabt?

Nach dem Ausscheiden von Peter Spencer (CCO) und Siva Ramachandran (Regional Manager Europe/Americas) hat der neue CCO sich entschieden, die Firmenkultur zu ändern und die meisten Landesvertreter in Europa auszutauschen. Ich konnte mich mit den Änderungen nicht abfinden.

Würden Sie heute rückblickend etwas anders machen?

Während 14 Jahren habe ich bei Airlanka/SriLankan Airlines als Verkaufsleiter gearbeitet. Zweimal wurde mir eine Stelle als Landesvertreter in Aussicht gestellt, was jedoch nicht stattfand, da die Posten meines Erachtens aus politischen Gründen und nicht aufgrund der Fähigkeiten vergeben wurden. Rückblickend hätte ich trotzdem bei SriLankan Airlines bleiben sollen. Ich bin überzeugt davon, dass die SriLankan heute noch nach Zürich fliegen würde, wenn ich nicht gegangen wäre.

Was ist Ihnen aus Ihrer aktiven Zeit in der Reisebranche in bleibender Erinnerung geblieben?

Einige wenige, jedoch sehr gute Freunde habe ich während meiner 40-jährigen Tätigkeit im In- und Ausland bei meinen verschiedenen Arbeitgebern (SR, LH, UL, QR, IT) kennengelernt.

Reisen Sie heute noch oft und falls ja, wohin?

Unsere Reisen führen uns immer wieder ins Burgund wo mich die Landschaft, die Kultur und nicht zuletzt auch die exzellente Küche anziehen.

Welche Pläne haben Sie noch für die Zukunft?

Ich hoffe, dass mir noch möglichst lange meine gute Gesundheit erhalten bleibt, dass ich in der Familie auch weiterhin meine Hilfe anbieten kann sowie auch weiterhin mit meiner Freiwilligenarbeit den Menschen in meiner Umgebung Freude machen kann.