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Daniel Oetterli auf dem Balkon zuhause in Oberrieden – mit Blick auf den Zürichsee. Bild: HO

Was macht eigentlich Daniel Oetterli?

Er verbrachte sein halbes Leben bei Hotelplan. Doch wo lebt und arbeitet er heute? travelnews.ch hat den ehemaligen Fernreisen-Chef ausgemacht.

Nach Handelsschule, Rekrutenschule und USA-Sprachaufenthalt stieg er 1990 mit 20 Jahren direkt bei Hotelplan ein und blieb 19 Jahre an Bord. Vor sieben Jahren aber verabschiedete sich Daniel Oetterli aus der Reisebranche, suchte einen neuen Challenge und fand diesen zunächst bei der Prodega im Engros-Geschäft. Im Food-Handel blieb er und arbeitet heute bei Webstar. Ein Internet-Unternehmen?

«Nein, nein, der Name basiert auf jenem der Gründerfamilie Weber, die schon vor dem Internetzeitalter die Marke Webstar erfand», erklärt Daniel Oetterli. Hier sei er Verkaufsleiter und betreue das Kiosk- und Shop-Sortiment, die Aussendienst-Mitarbeiter und Key Accounts.

Vom Flugticket zum Snickers also? «Ja, beide Produkte gefallen mir,» lacht Oetterli und erzählt, dass er oft in der Schweiz unterwegs sei und mit dem Tourismus insofern noch in Kontakt stehe, da Webstar auch Souvenirshops beliefere.

Heute arbeitet er in Zürich und lebt in Oberrieden am Zürichsee mit seiner Familie – Gattin Pascale lernte er bei Hotelplan kennen... Mittlerweile haben die Oetterlis zwei Buben (11 und 9) und ein Mädchen (6). Unterwegs nach Übersee, so wie früher, sei er nicht mehr so oft, «wir verbringen die Ferien in der Schweiz, in Frankreich oder in Italien – die nächste Reise geht im Oktober nach Apulien».

Die Zeit in der Reisebranche sei fantastisch gewesen, die vielen Reisen und Kontakte unvergesslich. Aber gerade die Reisen nach Übersee hätten sich mit dem Familienleben nicht mehr gut vertragen – mit ein Grund, dass er nach einem neuen Challenge Ausschau hielt.

«Viele Kunden von uns waren beim Tsunami betroffen»

Er verfolge die Reisebranche noch regelmässig, habe sich Branchen-Newsletters abonniert und stehe noch im Kontakt mit alten Kollegen. Zudem hat er eine Mitarbeiterin aus der Reisebranche angeheuert, Andrea Vollenweider, ebenfalls von Hotelplan Suisse, sie arbeitet heute als Key Account Managerin bei Webstar. «Die Leute aus der Reisebranche sind gut, flexibel, können gut mit anderen Leuten umgehen und sind viel gereist», sagt Oetterli.

Spricht man mit ihm über seine Jahre und besonderen Momente in seiner Reisebranchen-Zeit, nennt er zunächst die Fussball-WM 1994: «Das war die Zeit unter Ernesto Niederberger, da war ich während der WM sechs Wochen in den USA, betreute unzählige Gruppen, es war ein enorme Operation». Kaum war er USA-Chef folgte 9/11. Danach hätte sich die Branche nie mehr ganz erholt, blickt er zurück. Und kaum war er zusätzlich auch für Asien zuständig, erfolgte Ende 2004 der Tsunami: «Das war noch emotionaler. Viele Kunden von uns waren betroffen und wir hatten viele Mitarbeiter vor Ort.»

In seinen letzten Jahren in der Reisebranche bis 2009 sei dann immer klarer geworden: «Das Internet überholt uns links und rechts – und wir sitzen da und machen Kataloge...». Die erschwerten Bedingungen für die Reisebranche hätten sich zusehends abgezeichnet.

Ob er seine Ferien noch im Reisebüro buche? «Pardon, den Apulien-Flug habe ich online gebucht. Aber wenn wir Verkaufswettbewerbe durchführen, berücksichtigen wir, wenn immer es geht, Reisegutscheine von Hotelplan.»

(GWA)