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Luden ins Kunsthaus Zürich zur Picasso-Feier, von links: Moisés Jorge Naranjo (Direktor des Tourismusbüros von La Coruña), Elena Pávlova (Tourismusbüro Málaga), María Celsa Nuño García (Spanische Botschafterin in der Schweiz) und Horacio Díaz del Barco (Direktor Spanisches Fremdenverkehrsamt Zürich).

Picasso wird zum 50. Todestag mit einem Mammutprojekt geehrt

Cornel Küng

Pablo Picasso – bekannt als genialer Künstler, weniger bekannt als Verfechter von demokratischen Werten, Menschenrechten und Meinungsfreiheit: Im Rahmen der internationalen Feierlichkeiten zum Gedenken an das Ausnahmetalent lud das Spanische Fremdenverkehrsamt gestern Abend ins Kunsthaus Zürich.

Der 50. Todestag von Pablo Picasso im Jahr 2023 hat zu einem ehrgeizigen internationalen Gedenkprogramm geführt. Von Spanien und Frankreich gemeinsam orchestriert, umfasst das Programm über vierzig Ausstellungen und Veranstaltungen, vorwiegend in Europa und Nordamerika. Bekannte Kulturinstitutionen wie der Prado in Madrid, das Centre Pompidou in Paris und das Metropolitan Museum of Art in New York würdigen Picasso mit Ausstellungen.

Die eigens dafür gegründete binationale Kommission will mit diesem Grossprojekt die Figur Picasso als universellen und pro-europäischen Künstler reflektieren, der die Gründungsprinzipien Europas verkörpert. Im Vordergrund stehen nebst seinem künstlerischen Schaffen auch seine Werte, die nicht aktueller sein könnten: menschliche Grundrechte und Demokratie. Sein 1937 entstandenes monumentales Werk «Guernica» mit einer Grösse von 3,5 x 7,8 Metern wurde zu einem der wichtigsten Antikriegssymbole der modernen Geschichte.

Gut 100 Gäste folgten der Einladung des Spanischen Fremdenverkehrsamtes zur Gedenkfeier von Picasso im Vortragssaal des Kunsthauses Zürich.

Feine Häppchen mit Picasso-Dekoration.

Nach einem Umtrunk mit spanischen Weinen im Foyer begrüsste Horacio Díaz del Barco das Publikum mit einer Würdigung des spanischen Ausnahmekünstlers und einem Abriss des Grossprojektes. Mit Kurzreferaten und Videoeinspielungen gaben die Tourismusvertreter von Málaga und A Coruña, der ersten beiden Stationen in Picassos Leben, einen Einblick zu den vielen Attraktionen des Grossprojektes. Das Schlusswort hatte die spanische Botschafterin in der Schweiz, bevor Horacio die Gäste zu leckeren Häppchen im Foyer lud.

Der Startschuss des Projektes erfolgte bereits am 23. September mit einer Ausstellung in der Fundación Mapfre in Madrid. Die Schwerpunkte in Spanien sind Ausstellungen in Madrid, Málaga, A Coruña, Barcelona und Bilbao. Ein Besuch im kommenden Jahr in diesen Städten dürfte sich also besonders lohnen.

Dass Spanien die Gunst der Stunde nutzt, um das Land auch als Kulturdestination zu positionieren, ist keine grosse Überraschung. Dass Zürich als Event-Stadt gewählt wurde, unterstreicht auch die Einschätzung, dass das Potential an Kulturreisenden hierzulande hoch eingestuft wird.