Trips & People

Der FC Zürich fliegt im Oryx Jet in nur 80 Minuten nach Belfast, relaxt dem ersten Saison-Sieg entgegen. Alle Bilder: Daniel Tschudy

FCZ fliegt Richtung Europa League – dank Polyglott und Knecht

Daniel Tschudy

Den erfolgreichen Trip nach Belfast – der FC Zürich gewann gestern Abend 2:0 – machten zwei Schweizer Reiseanbieter möglich. Sie hatten gerade mal sieben Tage Zeit, die Europacup-Reise aufzuschienen.

Das Segment Business Travel erholt sich nur langsam, immerhin zieht der Bereich Sportreisen wieder an. So musste diese Woche der Fussballclub Zürich zu einem Europa-League Qualifikationsspiel gegen Linfield FC in die nordirische Hauptstadt Belfast reisen. Und gestern Abend gelang dem amtierenden Schweizer Meister endlich der erste Sieg. Im sechsten Spiel schlug das Team von Franco Foda den Linfield FC mit 2:0 – dank Toren von Aiyegun Tosin und Wilfried Gnonto. Damit dürfte die Gruppenphase zumindest in der Conference League mit drei weiteren Heim- und Auswärtsspielen bereits in trockenen Tüchern liegen, sollte es im Rückspiel nächsten Donnerstag nicht noch zu einer hohen Heimniederlage kommen.

Neben dem Fussballplatz galt es für den FC Zürich aber eine weitere grosse Herausforderung zu meistern. Der Challenge bestand nämlich darin, dass Gegner und Spielort erst sieben Tage zuvor bekannt wurden. So ging es in aller Eile darum, Flug und Unterkunft für Team und Staff zu organisieren. Dass die Schweizer Reisebranche dabei einen top Job lieferte, zeigte sich einmal mehr. Denn der FCZ wandte sich an Knecht Reisen, regelmässiger Organisator der FCZ-Mannschaftsreisen sowie an Polyglott für die Reise der Fans, Supporter und Medienleute.

Effiziente Anreise

Knecht Reisen fand die kurzfristige Lösung bei der englischen Chartergesellschaft Oryx Jet, die einen noch neuen Boeing 737-500 vermieten konnte. Die Reisedauer Zürich - Belfast belief sich auf gerademal 80 Minuten, und erst noch mit Landung und blitzschneller Abfertigung am Privatflughafen.

Der luxuriöse Jet verfügt über 56 Businessplätze, der FCZ benötigte davon 48 für Spieler und Staff, so dass acht Plätze an Journalisten und Supporter weiterverkauft werden konnten - ein Job für Polyglott. Denn für die Ausschreibung einer eigenen richtigen Fanreise bestand diesmal schlicht keine Zeit. Die rund 300 Südkurve-Fans, die den Weg nach Belfast fanden, organisierten ihre Reise selbst.

Mittlerrweile hat sich Polyglott beim Stadtklub einen Namen gemacht. Das KMU ist seit 2018 Mitglied im FCZ-Business Club und nimmt aktiv am Vereinsleben teil. So darf man denn regelmässig Reisen für den FCZ Business Club organisieren oder auch für die ausländischen Spieler, wenn diese mal in ihr Heimatland fliegen.

Reisebüro mit Geschichte

Karin Orduna, stellvertretende Geschäftsführerin von Polyglott, arbeitet seit Jahren mit dem FCZ und veranstaltete schon Fanreisen und Firmengruppen beispielsweise zu Bundesligaspielen von Borussia Dortmund oder Bayern München. Sie ist FCZ-Fan und hofft, dass sich der Verein für die Gruppenphase qualifizieren kann, denn so darf sie diesen Herbst wieder tolle Fan-Produkte kreieren und ausschreiben (die rund 300 Südkurve-Fans, die den Weg nach Belfast fanden, organisierten ihre Reise selbst).

Brancheninsider kennen den Namen Polyglott übrigens gut. Vor Jahrzehnten besass Werner Steinmann den Brand mit sieben Filialen. Nach dem Konkurs 1996 blieb nur das Büro Zürich bestehen, dass neu als Polyglott Tours & Travel AG eröffnete und heute Lorenz Gasser und Sergio Orduna gehört. Das Reisebüro beschäftigt derzeit sieben Mitarbeitende und erwirtschaftete 2019, im letzten normalen Reisejahr, rund elf Millionen Franken.

Die FCZ-Reise verlief nun also überaus erfolgreich. Und derTrip war für den FCZ aber auch bezüglich dem Jahresbudget relevant, denn der Verein könnte dank der Qualifikation in die Gruppenphase der Europa League gewichtige Einnahmen verbuchen.

Weitere Infos: www.fcz.ch/de/business/partnervereinigungen, www.polyglott.ch, www.knecht-reisen.ch