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Hätte sich gut vorstellen können, noch länger in Strandnähe auf Zypern zu arbeiten: Gerry Höhn, Leiter Ticketxpress bei Hotelplan Suisse. Bilder: zVg

«Man rutscht hier nach dem Arbeiten gleich ins Ferienfeeling»

Die ersten Hotelplan-Mitarbeitenden nutzen die «Workation Villa» im Badeferienort Ayia Napa. Wie sich diese neue Arbeitsform anfühlt, wollte Travelnews von Ticketxpress-Chef Gerry Höhn wissen.

Seit anfangs Juni stellt die Hotelplan Group den eigenen Mitarbeitenden ein Ferienhaus mitten im Badeferien-Ort Ayia Napa auf Zypern zur Verfügung – zum Arbeiten und Relaxen. Vier Schlafzimmer, vier Arbeitsplätze, Wohnzimmer, Pool sowie Jacuzzi auf der Dachterrasse gehören zur Ausstattung. Das Haus liegt fünf Minuten vom Strand und dem touristischen Epizentrum entfernt.

Vorgesehen ist, dass die Leute zwischen 50 und 100 Prozent arbeiten. Kosten für die Mitarbeitenden fallen einzig für Flug und Verpflegung an. Als einer der ersten Hotelplan-Mitarbeitenden ist Gerry Höhn während zwei Wochen vor Ort. An einem seiner letzten Workation-Days auf Zypern hat Travelnews den Ticketxpress-Chef befragt.

Gerry Höhn, wie sieht der Workation-Alltag in der Realität aus? Waren Sie heute schon am Strand?

Heute noch nicht, ich bin gerade am Arbeiten. Aber nach Arbeitsschluss werde ich noch ins Meer springen mit Taucherbrille und Schnorchel.

Ist das Haus vollbesetzt?

Aktuell ist ein weiterer Kollege aus der IT und eine Kollegin aus dem Marketing mit ihrem Freund hier, was für den geringen Aufpreis von 250 Franken pro Begleitperson ja auch möglich ist. Schön ist, dass man auch mal mit Kollegen zusammen ist, mit denen man sonst am Hauptsitz seltener zu tun hat.

Wie fühlt sich das Arbeiten an? Steht Ihnen eine vollumfängliche Büroausstattung zu Verfügung?

Ja, wir verfügen über einen Arbeitsraum im Untergeschoss mit vier Arbeitsplätzten und PCs. Wir arbeiten öfters aber auch mit dem Laptop im Wohnzimmer, das geht auch gut und hier oben ist die Aussicht schöner.

Rein arbeitstechnisch fehlt es an nichts?

Nein, das Internet ist mit ganz wenigen Ausnahmen sehr stabil. Mein Telefon ist hierhin umgeleitet. Klappt alles gut, im Keller steht sogar ein Server, also nicht nur irgendeine Bastelei.

Ist die Nachfrage eigentlich gross, das Workation-Angebot zu nutzen?

Sehr. Ich habe gehört, dass das Haus bis im Oktober schon zu 80 Prozent ausgelastet sei.

«Stets mit einem Drink im Jacuzzi?»

Ein Firmenchef alter Schule dürfte sich wohl denken, ihr macht euch dort auf der Ferieninsel eh bloss eine gute Zeit und relaxt mit einem Drink in der Hand im Jacuzzi …

Kann ich nicht bestätigen… (lacht). Wir arbeiten ganz normal und sind uns dies ja auch aus Homeoffice-Zeiten gewohnt. Aber klar, die Freizeit nutzen wir hier natürlich schon. Statt wie zu Hause abends vor dem TV zu relaxen, geht man hier raus. Am Feierabend an den Strand zu gehen, gehört dazu und wir schätzen das sehr, auch den Besuch kleiner, feiner Restaurants. Man rutscht hier nach dem Arbeiten gleich ins Ferienfeeling, das ist schon cool.

Und Ayia Napa ist auch als Partytown bekannt.

Ja schon, aber da bin ich ein wenig aus dem Alter raus. Aber für jüngere Kolleginnen und Kollegen bieten sich da sicherlich Optionen.

Wie beurteilen Sie die Workation-Möglichkeit bezüglich der Jobattraktivität insgesamt?

Das ist wirklich eine gute Sache, die bei den Leuten gut ankommt. Und auch bei der Produktivität gibt es keine Abstriche. Dass Hotelplan Group gute Benefits bietet, ist aber nicht neu. Wir haben ja auch die Möglichkeit an weiteren Orten Workations zu machen. Relativ neu, so viel ich weiss, ist, dass man dies bis zu einem Monat lang tun kann, remote aus einem anderen Land zu arbeiten.

Gibt es da administrative Details zu beachten?

Es gilt gewisse Sachen anzumelden, rein arbeitsrechtlich. Aber da haben wir bezüglich Formularen gute Unterstützung. Solche Fragen sind dann aber eher ausserhalb des Schengenraums bei der Einreise ein Thema.

Und jetzt geht’s wieder zurück. Schlimm?

Hätte mir schon gut vorstellen können, hier noch länger zu bleiben. Aber ein Temperaturschock erwartet mich zuhause ja nicht. Und wo nun der Laptop gerade steht, ist sekundär.

(GWA)