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Sorgten für einen spannenden Abend im Smith and de Luma, von links: Kurt Ratschiller (Lasa Marmo), Armin Pedevilla (pedevilla architekten), Norman Libardoni (IDM), Andrea Oberjakober (IDM), Dagmar Kofler (IDM), Andreas Tschurtschenthaler (IDM) und Ursula Krebs (Gretz Communications). Bilder: CKÜ

Nachhaltigkeit und Bodenständigkeit – zwei starke Leitideen prägen Südtirol

Cornel Küng

Dass Nachhaltigkeit nicht bloss ein zwingender Trend im heutigen Zeitgeist ist, sondern seit Jahren in Tourismus und Wirtschaft auch gelebt wird, zeigten anschaulich drei Protagonisten aus Südtirol am gestrigen Anlass der IDM Südtirol.

Über 30 Gäste folgten der Einladung von Gretz Communications, im Auftrag von IDM Südtirol zum Smith and de Luma an der Grubenstrasse in Zürich. Am letztjährigen Anlass war Wasser das Leitthema, heuer war es Architektur. Nach einer kurzen Einleitung von Andreas Tschurtschenthaler (Head PR & Events von IDM), folgten Kurzreferate von Kurt Ratschiller (Lasa Marmo), Armin Pedevilla (Pedevilla Architekten) und Manuel Ebner (Restaurant 1524 – Rungghof).

Beim anschliessenden 6-Gänger übernahm der Sternekoch Manuel Ebner Hauptelemente architektonischer Beispiele, von Armin Pedevilla zwischen den Gängen serviert, in seine Kreationen. Zutaten wie auch die visuelle Gestaltung verbanden die architektonischen mit den kulinarischen Leckerbissen.

Die autonome Provinz Südtirol ist ein beliebtes Ferienziel für Schweizer, Deutsche und Italiener. Sie machen in Summe rund neunzig Prozent aller Gäste aus. Als ganzjährige Destination wird ein breites Zielpublikum angesprochen, ob Familie oder junges Paar. Das über die letzten Jahre stark gewachsene Angebot bietet eine breite Palette in allen Preissegmenten. Andreas Tschurtschenthaler vermerkte allerdings, dass der preisliche Unterschied zur Schweiz zwar noch immer ein Argument sei, jedoch weniger ausgeprägt. Wichtig und durchgängig für den Tourismus ist das lokale Sourcing von Arbeitskräften wie auch Gütern. Dies ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, jedoch auch als Qualitätsgarant.

Nicht zuletzt im Sinne der Nachhaltigkeit, so Andreas Tschurtschenthaler, wird über eine Begrenzung der Bettenzahl nachgedacht. Obgleich das Südtirol vorwiegend warme Betten hat, und somit keine Geisterorte ausserhalb der Saison, dürfte eine solche Initiative sowohl bei der lokalen Bevölkerung wie auch den Gästen willkommen sein.

Die Protagonisten

Kurt Ratschiller, Produkt und Marketingmanager von Lasa Marmo: Dank Schweizer Investoren hat es Lasa Marrmo geschafft, den weltweit bekannten Marmor nicht nur als Rohstoff zu vermarkten, sondern dessen Verarbeitung auch umweltschonend in der Region selbst zu besorgen. Ein internationales Vorzeigeobjekt ist «100 Bishopsgate», ein 37-stückiges Büro- und Handelsgebäude in London. Dessen Lobby wirkt, als sei eine ganze Wand aus dem Weisswasserbruch nach London versetzt worden. Moderne Technologien erlauben, die einzelnen Marmorteile zu einem Bild zusammenzufügen, das monumentaler und eindrücklicher nicht sein könnte. Die Nachhaltigkeit setzt bereits bei der Gewinnung an, Sprengungen sind schlicht verboten. Der älteste Kunde ist übrigen die US-Regierung. Die Kreuze des Soldatenfriedhofs Arlington wurden seit den 50er-Jahren im Südtirol bestellt.

Armin Pedevilla hat zusammen mit seinem Bruder Alexander die Firma Pedevilla Architekten zu einem Renommée gebracht, das weit über die Grenzen reicht. Diverse nationale und internationale Auszeichnungen unterstreichen die Qualität des Schaffens. Durchgängig ist ein bewusster Umgang mit sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Komponenten des alltäglichen Lebens. Der Fokus liegt auf der Funktionalität des Objektes, unter Berücksichtigung der Objektumgebung.

Manuel Ebner bringt seine Heimat auf kreative Weise auf den Teller im Restaurant 1524 – Rungghof. Er verwendet frische und so weit wie möglich lokale Zutaten. Als Spitzenkoch ist er im Südtirol in guter Gesellschaft. Nicht weniger als 121 Sternenköche gibt es gemäss Gault Millau im Südtirol.