Vom Stadtpolizisten zum DomRep-Spezialisten

1978 ist Michael Wyss in Kilchberg ZH geboren. Heute lebt er auf der anderen Seite des Erdballs in der Dominikanischen Republik. Wie es dazu kam? Nach seiner kaufmännischen Ausbildung bei der Gemeindeverwaltung wechselte der heute 43-jährige in den Börsenhandel, absolvierte wenige Jahre später die Polizeischule bei der Stapo Zürich und war zeitweise als Flugsicherheitsbegleiter bei der Swiss tätig. So richtig Erfüllung fand er bei keinem der Jobs, wobei er bei seiner Station in der Airline-Industrie zumindest einer seiner Leidenschaften folgen konnte: fremde Kulturen entdecken. Und mit dem Oman und Saudi-Arabien sogar solche, die er zuvor gar nicht auf dem Schirm hatte.

Eines Tages erblickte Wyss auf dem Bildschirmschoner einer seiner Kollegen auf dem Polizeirevier ein Resort am puderzuckerweissen Strand. Dieses gehört einem Schweizer Arzt und befindet sich auf der Dominikanischen Republik. Es wird ein Hotelmanager gesucht. «Dann schaute mich mein Kollege kurz an, und meinte, dass ich doch genau so ein verrückter Typ sei, welcher für so einen Job geeignet wäre», erinnert sich Michael Wyss. Acht Monate später hat er sein Hab und Gut in zwei Koffer verpackt und findet sich gemeinsam mit seinen zwei Katzen in Santo Domingo wieder. Ein Jahr sollte das Abenteuer, das im 2007 seinen Lauf nahm, dauern. Heute lebt der Touristiker immer noch dort.

Wieso es der Schweizer schon so lange auf der Insel aushält? «Die herzliche, fröhliche, soziale und die sehr kontaktfreudige und laute Art der Dominikaner hat mich überwältigt und ich fühlte eigentlich vom ersten Moment an, als ob ich zu Hause angekommen war», schwärmt er. Also baut er sich dort ein Leben auf. Die ersten zwei Jahre ist er in einem Apart-Hotel angestellt. Im Anschluss eröffnet er seine eigene Bar. Als er eine Einheimische aus dem Bereich Event-Management kennenlernt, wird 2011 das kleine Eventunternehmen Dominican Expert geboren. «Zu unseren ersten Kunden gehörten die deutsche und die Schweizer Botschaft. Wir stellten bald fest, dass die Qualität der lokalen Catering-Betriebe nicht den Ansprüchen unserer Kunden entsprach», hält Wyss fest.

Die Lösung? Einen Catering-Service gründen natürlich. Kurze Zeit später schneien die ersten Hochzeits-Anfragen rein und die Kundinnen und Kunden fragen vermehrt nach Ausflugs- und Unterkunftstipps. Also kommt eine Tourismusabteilung dazu. Die Incoming-Agentur Dominican Expert ist startklar, die Freude beim Gründer gross: «ich kannte auf der Insel unterdessen ganz viele, meist geheime und traumhaftschöne Hotspots, so dass es bei mir bereits unter den Fingernägeln brannte, um diese endlich mit den Touristen teilen zu können.»

Alleine hätte Michael Wyss das Projekt nicht umsetzten können. «Ich war bei all diesen Prozessen jeweils lediglich die treibende und kreative Kraft des Unternehmens», unterstreicht er. In den verschiedenen Abteilungen sitzen Profis. Nur dank des gesamten Teams sei der Erfolg möglich gewesen. «Die finanzielle, mentale und strategische Unterstützung bekam ich von meinem Geschäftspartner und Miteigentümer, Paul Christen. Er lebt in Ennetbürgen und besucht uns regelmässig», erklärt Wyss.

Vor der Pandemie beschäftigt Dominican Expert dreissig Festangestellte. Besonders zu Beginn der Krise war die Unsicherheit eine grosse Herausforderung. «Zuerst mussten wir den gesamten Betrieb komplett herunterfahren und mit nur ganz wenig staatlicher Unterstützung die Fima und das Team irgendwie über den Lockdown und die schweren Folgemonate aktiv halten. Mir war es wichtig in einem Land ohne Arbeitslosenentschädigung niemanden entlassen zu müssen.» Kurze Zeit später geschah etwas komplett unerwartetes, «kaum operierten wir auf ‹Stand by Modus›, erreichte uns auf einmal ein Ansturm an Anfragen, wie wir es noch nie zuvor erlebt hatten». Professionelle Teams von jetzt auf gleich wieder aufzubauen, war unmöglich. Denn einige der ausländischen Angestellten entschieden sich zwischenzeitlich pandemiebedingt wieder in ihr Heimatland zurückzureisen. «Die letzten zwei Jahre waren deshalb rückwirkend gesehen total verrückt und herausfordernd», fasst Wyss zusammen. Mittlerweile konnte der Personalbestand wieder auf zwanzig nationale und internationale Angestellte erhöht werden.

So vielseitig wie die Karibikinsel selbst sind auch die Erkundungstouren, welche Michael Wyss für seine Kunden zusammenstellt. «Egal, ob jemand an Kultur, Geschichte, Action, Strände, Naturschönheiten, Tier- und Vogelwelt, Adrenalin, Wandern, Mountainbiken, Surfen, Motorradfahren, Canyoning interessiert ist - hier kann ich jegliche Wünsche umsetzen und alle unsere Kunden von diesem einzigartigen Land überzeugen», schwärmt der Unternehmer.

Ihm ist es besonders wichtig, dass seine Gäste eine individuell und perfekt auf ihre Bedürfnisse zusammengestellte Reise erleben. «Unsere Kunden erhalten nach ihrer Ankunft hier im Land einen ganz persönlichen Reiseführer mit Informationen und Koordinaten von vielen unbekannten Hotspots und Geheimtipps, welche sie selbständig erkunden können, fernab vom Massentourismus und Mitten im ‹Local Life›. Genau so, wie wir Einheimischen die Schönheit dieser Insel in unserer Freizeit erforschen und geniessen», verspricht der DomRep-Profi.

Zu den Anfangszeiten hat sich Michael Wyss vor allem auf den Deutschen und US-Amerikanischen Markt fokussiert. «Seit gut drei Jahren ist aber auch der Schweizer Markt von unserer Qualität überzeugt», freut sich Wyss und fährt fort, «als Schweizer freut es mich natürlich umso mehr, dass auch immer mehr Reisebüros aus meiner Heimat zu unseren Partnern gehören.» Unser erster Partner in der Schweiz und bis heute treu geblieben, ist das Reisebüro Sense of Travel in Zürich. Das Unternehmen tritt als Veranstalter in Zürich auf, womit durch die Mitgliedschaft beim Garantiefonds die Reisebüros in der Schweiz bei einer Buchung kein Risiko eingehen müssen.

Bis zu diesem Erfolg war es ein weiter Weg. Doch Michael Wyss liess sich nicht unterkriegen: «Ich habe gelernt, dass man in einer fremden Kultur nicht beides haben kann: die fröhliche Unbesorgtheit der Einheimischen und eine perfekte Organisation. Dort wo alles perfekt organisiert ist, sind die Menschen oft auch nicht ganz so glücklich. Das ist zwar nicht selten herausfordernd, aber die karibische Fröhlichkeit kompensiert den Zusatzaufwand den Latinos manchmal etwas hinterher sein zu müssen»

An der Schweiz vermisst der Geschäftsmann vor allem den Schnee, die heimeligen Wintertage und die Weihnachtszeit. Er reist deshalb mindestens alle zwei Jahre in seine Heimat, die er trotz seinen Wurzeln nur als Feriendestination bezeichnet. «Jedes Mal freue ich mich, wenn ich nach meinen Ferien wieder zurück in meine quirlige, chaotische und farbenfrohe Wahlheimat zurückreisen darf», schwärmt Wyss.

Und was sagt der Blick in die Kristallkugel? «Der grösste Meilenstein meines Erachtens ist die weiterhin zunehmende Umweltverschmutzung und das weltweite Plastik-Problem. Wenn in diesen Bereichen nicht bald gehandelt wird, mache ich mir ernsthafte Sorgen um die Zukunft unserer Natur, aber auch um den Tourismus allgemein.» Es ist ihm deshalb ein Anliegen, die Kundinnen und Kunden auf diese Problematik aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Das Unternehmen fördere umweltfreundliche Projekte und den nachhaltigen Tourismus. Auch stehe die Zusammenarbeit mit Locals und den Behörden im Fokus, es werden Verbesserungsvorschläge angebracht. «Denn für uns Touristiker ist die Natur nicht nur unser Kapital, sie ist auch unsere Zukunft», sagt er abschliessend.

Lust auf einen spannenden Trip in die Dominikanische Republik? Oder wollen Sie mehr über das spannende Unternehmen von Michael Wyss erfahren. Auf der Website von Dominican Expert finden Sie weiterführende Informationen und abenteuerliche Reiseangebote.