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Feiern die Sutga Rumantscha: (v.l.) Diego Deplazes (Generalsekretär Lia Rumantscha), Erwin Ardüser (Präsident Stiftung Pro Laax), René Dobler (CEO Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus), David Flepp (Schauspieler) und Matthias Schnegg (Architekt/Szenograf Groenlandbasel). (vorne) Petra Camathias (Präsidentin Quarta Lingua). Bild: zVg

Was hat es mit der Stutga Rumantscha auf sich?

Im Wellnesshostel 3000 können Gäste in die romanischen Sprache abtauchen. Alles was es dazu braucht, ist ein Sessel, Lautsprecher und ein Tablet.

«Bildung durch Reisen» lautet das Credo der Schweizer Jugendherbergen. Dem will die Vereinigung nun mit einer neuen Installation Rechnung tragen: Im Wellnesshostel 3000 in Laax wurde vor Kurzem die Sutga Rumantscha installiert - doch was ist das?

Der Name steht für den rätoromanischen Sessel. Die vierte Landessprache und die Kultur ist für die Mehrheit völlig unbekanntes Terrain. Dem wollen die Schweizer Jugendherbergen entgegenwirken und ihren Gästen die vierte Schweizer Landessprache auf unterhaltsame Weise zugänglich und sichtbar machen. Und zwar funktioniert dies folgendermassen: Über eingebaute Lautsprecher und ein Tablet bringt der Sessel allen neugierigen Besucherinnen und Besuchern das Idiom der Einheimischen näher. Mit interaktiven Sprachtests, mit viel Wissenswertem über die romanische Musik und Literatur sowie mit zahlreichen anderen Inhalten zu Kultur, Geschichte, Kulinarik, Kunst, Architektur und bekannten Persönlichkeiten nähern sich die Gäste der Jugendherberge auf spielerische und unterhaltsame Art und Weise der rätoromanischen Sprache und Kultur an.

«Reisen bedeutet Kulturen kennenlernen – das gilt insbesondere auch innerhalb der eigenen Landesgrenzen. Die Schweizer Jugendherbergen setzen sich seit jeher für Themen wie ‹Bildung durch Reisen› sowie einen nachhaltigen Tourismus ein. Und zur Nachhaltigkeit gehört auch die Erhaltung der rätoromanischen Sprache als Schweizer Kulturgut», sagt Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen, und nennt damit auch den Grund, warum die Non-Profit-Organisation diesen Sessel gemeinsam mit Groenlandbasel Architektur und Ausstellungen und der Lia Rumantscha realisiert hat.

Es gibt noch mehr Sessel

Während die erste Sutga Rumantscha einen festen Platz in der Lobby des wellnessHostel3000 in Laax hat, ist ein zweiter Sessel auf Reisen – nach der ersten Station in der Jugendherberge Scuol erfreuen sich aktuell die Gäste der Jugendherberge in St. Moritz am Kultursessel. Dieser kann auch von Interessierten ausserhalb der Jugendherbergen für Anlässe etc. gemietet werden.

Das Projekt der Sutga Rumantscha wurde im Rahmen der Szenografie des wellnessHostel3000 von Groenlandbasel Architektur und Ausstellungen vorgeschlagen und konzipiert. In Zusammenarbeit mit der Lia Rumantscha, dem Dachverband aller romanischen Sprachvereine, sowie den Schweizer Jugendherbergen wurden die Inhalte realisiert. Der Sessel konnte dank eines breit unterstützten Sponsorings finanziert werden. So hat das innovative und nachhaltige Projekt auch die Quarta Lingua, die sich seit 1972 für das rätoromanische Kulturschaffen und dessen Verbreitung einsetzt, überzeugt und den Schwerpunktbeitrag in der Höhe von 10'000 Franken gewonnen der an der Präsentation in Laax überreicht wurde.

(TN)