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Cyrill Zimmermann sucht eine neue Herausforderung - idealerweise wieder an der Schnittstelle von Tourismus und Sport. Bild: zVg

Das «House of Sport» von Knecht Reisen hat keinen Chef mehr

Jean-Claude Raemy

Cyrill Zimmermann hat die Leitung von Knecht Sports abgegeben. Er sei «lieber Unternehmer als Manager», erklärt er gegenüber Travelnews. Seine Stelle wird nicht ersetzt.

Am vergangenen Freitag hatte Cyrill Zimmermann, Geschäftsführer des «House of Sport» von Knecht Reisen in Kloten, seinen letzten Arbeitstag. Er reiht sich damit ein in eine inzwischen recht lange Linie von Sparten-Geschäftsführern, welche Knecht Reisen im Verlauf dieses Jahres verlassen haben. Was hat es damit auf sich?

Am Telefon mit Travelnews erklärt Zimmermann, er sei aus freien Stücken gegangen und habe «eine Luftveränderung» gebraucht. Eigentlich hatte er vorgehabt, ein Reise-Sabbatical einzulegen, doch daraus wird aus Pandemiegründen nichts. Er wird nun mal seine noch übrigen Ferientage, die er bis Ende Jahr zugute hat, einziehen und dafür in die Dominikanische Republik fliegen. Was danach kommt, sei noch offen. «Ich sehe mich aber auch künftig weiterhin im Bereich Tourismus und Sport, hier habe ich mein Netzwerk und hier sehe ich durchaus noch Möglichkeiten», so Zimmermann. Er sei offen für Gespräche.

Zimmermanns bisherige Position wird übrigens nicht neu besetzt. Die Spartenleiter bei Knecht Sports bleiben bestehen; Marco Bolli (Training Camps) und Marco Nuzzo (Golfreisen) rapportieren künftig aber direkt an Markus Maushart, den neuen Chef Touroperating am Hauptsitz in Windisch. Darüber hinaus werden die Ski-Abteilungen aus der Deutschschweiz und der Romandie, bisher zwei Einheiten, zusammengeführt. Waren anfangs Jahr noch 24 Personen beim House of Sport, werden es per Frühjahr 2021 laut Zimmermann noch rund 12-14 sein. «Es ist klar, dass man in der aktuellen Situation sparen muss», so Zimmermann; er musste einige Kündigungen aussprechen, die ihm «weh taten» und er lässt durchblicken, dass er den einen oder anderen (Personal-) Entscheid anders gefällt hätte, zumal man bis zum Beginn der Pandemie sehr gut unterwegs gewesen sei, hält aber fest: «Es ist nicht mein Geld und der Besitzer entscheidet, das ist völlig normal.»

Zimmermann blickt auf eine lange berufliche Reise zurück: Er ist seit 1993 in der Touristik, leitete lang Passage Reisen in Bassersdorf, welche ebenso wie Royal Reisen Wallisellen und Kovats Sportreisen in die Royal Reisen in Kloten integriert wurde. 2009 war er Geschäftsführer und Aktionär von Royal Reisen, als diese an Knecht Reisen verkauft wurde. Bis jetzt war er Leiter des Klotener Ablegers von Knecht Reisen. Der Abgang ins Ungewisse - praktisch zeitgleich mit den Geschäftsführern der anderen Knecht-Tochterfirmen Kira, Baumeler und Glur Reisen - welche allerdings wieder neue Chefs erhalten haben - hinterlässt demnach doch Fragen. «Dass die Geschäftsführer dieser vier Einheiten praktisch zeitgleich gekündigt haben, ist wirklich Zufall», sagt Zimmermann. Er streitet aber auch nicht ab, dass in diesem Jahr die Tochtergesellschaften etwas enger ans Mutterhaus gebunden wurden, was «nicht nur negativ ist», wie er betont, um sogleich anzufügen «ich bin aber lieber Unternehmer als Manager». Man darf gespannt sein, wo Zimmermann beruflich wieder einsteigen wird.