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Bäume pflanzen, um dem Land eine klimatische Zukunft zu bieten: Das ist eines der Ziele von Open Hearts for Mongolia. Bild: zVg

Ein Engagement für die Mongolei

Das Hilfsprojekt «Open Hearts for Mongolia» setzt sich für Aufforstung im asiatischen Land ein und ermutigt auch zu Reisen in dieses besondere Land. Ein kleines Portrait.

Die Mongolei ist zwar fast 38 Mal grösser als die Schweiz, zählt jedoch nur etwas mehr als 3 Millionen Einwohner, also weniger als die Hälfte der Schweiz. Das Land liegt zwischen Russland und China und besticht durch weitläufige Steppen, die Wüste Gobi und eine einzigartige Kultur - ist jedoch in der Schweiz als Reiseland noch weitgehend unbekannt, wobei die Mongolei im Tourismusbereich expandieren möchte und 2019 Gastland an der Fespo in Zürich war.    

Bereits seit 2007 ein Fan der Mongolei ist derweil Barbara Simeon. Die Besitzerin einer Akupunkturpraxis wohnte damals für zwei Wochen in einer Nomadensippe in der Mongolei, nahm an deren einfachen Leben teil und war einerseits beeindruckt von deren Einklang mit der Natur, aber auch besorgt über die grossen Probleme im Land, allem voran der Klimawandel, welcher sich sehr stark in der Mongolei zeigt. Das Verschwinden der Wälder und damit die Versandung der Steppe, welche Lebensgrundlage für das Vieh ist, sowie die Ausbeutung der mongolischen Bodenschätze durch ausländische Konzerne führte bei ihr zum Plan, Hilfe leisten zu wollen.

So gründete sie den gemeinnützigen Schweizer Verein «Open Hearts for Mongolia» (OHfM) und erhielt tatkräftige Unterstützung von engagierten Freunden. Schon bald hatte der Verein gut 50 Mitglieder und genug Geld beisammen, um erste Projekte umzusetzen. Das Ziel des politisch neutralen Vereins lautet gemäss Simeon wie folgt: «Wir unterstützen die lokale Bevölkerung in der Mongolei, dem Klimawandel entgegenzuwirken sowie ihre Kultur und den Bezug zur Natur zu wahren und schliesslich einen nachhaltigen Weg in die Moderne zu beschreiten.» Konkret stellt OHfM finanzielle und fachliche Unterstützung mit der Absicht bereit, nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe mit möglichst wenig Abhängigkeiten zu ermöglichen.

Zentrales Projekt ist die Aufforstung. Unterstützt wird die Stiftung des bekannten mongolischen Schriftstellers Galsan Tschinag, dessen Baumprojekt seinem Herzenswunsch entspringt, der Mongolei den ersehnten Regen zurückzubringen. Das Ziel, der Mongolei 1 Million Bäume zu schenken, soll im kommenden Jahr erreicht werden. Ferner gibt es ein «Kaschmirprojekt», welches den Tuwa-Nomaden im hohen Altai eine alternative Einkommensquelle ermöglicht, damit sie nicht in die Abhängigkeit des Welthandels gelangen und weiterhin als Nomaden leben können. Und mit dem Wiederaufbau des buddhistischen Klosters Tsengel soll ein Zentrum der Begegnung ohne religiöse Grenzen geschaffen werden.

All dies wird ergänzt durch Reisen in die Mongolei. OHfM vermittelt dabei Reisende an Galsan Tschinag, welcher die Reisen in der Mongolei organisiert. Jeweils in den Sommermonaten werden so 2-3 Reisen in Gruppen mit maximal 20 Personen durchgeführt, etwa in den Hohen Altai, wo im Volk der Tuwa in Jurten gelebt und am täglichen Leben der Nomaden teilgenommen wird. «Diese Reisen sind fernab von allem neu entstandenen Tourismus, der die Mongolei im Moment überrollt», präzisiert Simeon, «sie sind Teil der Ursprünglichkeit, die dort noch gelebt wird.» In diesem Jahr konnte, Corona-bedingt, leider keine Reise durchgeführt werden, doch seien solche im kommenden Jahr wieder geplant. Unterstützung beim Baumprojekt wie auch bei den Reisen erhält Simeon seit einiger Zeit von Sandrine Ernst, in der Branche bekannt durch langjährige Tätigkeiten bei Frantour, Bischofberger Info-Reisen, American Express, Globetrotter sowie zuletzt beim Airline- & Tourism Center, bei welchem sie allerdings am 25. November ihren letzten Arbeitstag hat.

Wer mehr über Open Hearts for Mongolia und dessen Projekte oder Reiseangebote erfahren will, findet Infos auf der Website oder kann sich an Sandrine Ernst wenden.

(JCR)