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Der aktuelle Verwaltungsrat der ESTM AG, von links: Fredi Gmür, Martin Berthod, Kurt Bobst und Claudio Dietrich. Bild: ESTM

Martin Berthod neu im Verwaltungsrat von Engadin St. Moritz Tourismus

Nach etlichen Turbulenzen scheint bei der ESTM AG Ruhe einzukehren – und der Blick wird nach vorne gerichtet. An der Zwei-Marken-Strategie wird festgehalten.

«Die ESTM AG sieht sich weiterhin mit grossen Herausforderungen und komplexen Fragestellungen konfrontiert, ist aber wieder auf einem positiven, zukunftsfähigen Kurs.» Dieses Fazit zieht VR-Präsident Kurt Bobst nach der ausserordentlichen Generalversammlung der Engadin St. Moritz Tourismus AG von Donnerstag, 5. November, in St. Moritz. Nun blickt die ESTM AG wieder nach vorne, nachdem es im letzten Jahr zu grossen Turbulenzen kam – mit der Vertragsauflösung mit dem ehemaligen CEO Gerhard Walter und dem späteren Rücktritt des gesamten Verwaltungsrates.

Einstimmig genehmigte nun die ausserordentliche Versammlung die strategische Ausrichtung bis 2023 und das dazu vom Verwaltungsrat vorgeschlagene «phasenweise Vorgehen».

Die Schärfung der Unternehmensstrategie beinhaltet im Wesentlichen, dass die ESTM AG zukünftig als «Systemmanager» agiert, also die Koordination der Gesamtdestination verantwortet und mit der Unterstützung der Gemeinden den touristischen Lead übernimmt (Tourismusstrategie, Planung der touristischen, destinationsweiten Infrastruktur, Produktmanagement und Kommunikation). «Wir müssen uns von starren Strukturen lösen und in Prozessen denken», so Kurt Bobst.

Die Basis für die strategische Ausrichtung des Unternehmens wurde durch einen «Bottom-up-Prozess» gelegt, an dem sich 82 Vertreter der verschiedenen touristischen Leistungsträger sowie der Gemeinden an sieben «Runden Tischen» beteiligten. Ziel war es, die Ursachen der Probleme und die Erwartungen an die ESTM AG zu analysieren und den Handlungsbedarf zu klären. Nicht zur Disposition stand die Zwei-Marken-Strategie.

Um der besonderen Stellung von St. Moritz Rechnung zu tragen, wählte die Generalversammlung den lokalen Tourismusexperten Martin Berthod ergänzend in den ESTM-Verwaltungsrat. Der grösste ESTM-Aktionär bringt damit zum Ausdruck, dass St. Moritz hinter der Strategie und dem aufgegleisten Prozess des neuen Verwaltungsrates steht. Als Mitglied der fünfköpfigen Gemeindeexekutive leitet er das Tourismusdepartement, welches Tourismus, Sport und Kultur umfasst. «Mit Martin Berthod wird unser Verwaltungsrat gestärkt und die Integration von St. Moritz gebührend gewährleistet», sagt VR-Präsident Bobst.

(TN)