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Peter Rebers Musik ist bei den Thunerseespielen vom 15. Juli bis 29. August 2020 zu hören – im Interview äussert er sich zu den Schönheiten der Schweiz. Bild: peterreber.ch

«Bei der Freundlichkeit könnten wir noch einen Zahn zulegen»

Was hält der weitgereiste Musiker Peter Reber vom Reiseland Schweiz? Er sagt, auf was zu achten ist und nennt seine Lieblingsplätze.

Herr Reber, Sie sind viel in der Welt unterwegs und kommen immer wieder in die Schweiz. Was gefällt Ihnen als Weltreisender in der Schweiz besonders?

Peter Reber: Die Vielseitigkeit und Schönheit unserer Landschaften. Berge und Seen sind nahe beieinander, Städte und Dörfer sind gepflegt. Auch die kulturelle Vielfalt ist erstaunlich auf so kleinem Raum. Ich schätze auch die Erreichbarkeit fast jeder Destination durch die öffentlichen Verkehrsmittel und das dichte Netz von Wanderwegen, welches unser Land durchzieht.

Welches sind Ihre Lieblingsplätze hierzulande?

Wasser, also Flüsse und Seen haben mich schon immer fasziniert. Deshalb war ich wohl später auch mit einem Segelschiff so viele Jahre unterwegs. Meine erste Schiffsreise als kleiner Bub war auf dem Thunersee. Vor dem lauten Schiffshorn habe ich mich gefürchtet. Auf dem Murtensee habe ich dann segeln gelernt, aber auch viel Zeit im Emmental bei meiner Grossmutter und später im Berner Oberland verbracht. Aufgewachsen bin ich eigentlich in Bern. Diese Stadt ist wunderschön. Aber ich könnte auch in Zürich, Basel, Luzern oder irgendwo auf dem Land leben. Ich bin so viel gereist, dass ich leicht Wurzeln schlage und es spannend finde, wie es an andern Orten aussieht. Das wichtigste Umfeld ist für mich meine Familie. Ist sie dabei, ist mir wohl.

Auf was sollte das Reiseland Schweiz künftig noch stärker achten?

Da ich oft in Wengen im Berner Oberland bin, habe ich häufig Gelegenheit, mit Touristen zu sprechen. Auch sie schätzen die Vielfalt unserer Landschaften und Städte. Aber auch besonders, dass in der Schweiz alles relativ gut funktioniert. Sorge tragen zu unseren Landschaften, Sauberkeit und eher Individualtourismus als Massentourismus. An einigen Orten ist da die Grenze wohl erreicht, das würde ich wichtig finden. Noch etwas zu unserem Verhalten: Wir Schweizer sind wohl eher nüchtern und nicht die besten Kommunikatoren. Bei der Freundlichkeit gegenüber unsern Gästen könnten wir vielleicht noch einen Zahn – aber bitte lächelnd – zulegen.

In welchen Ihren Liedern haben Sie die Schweiz besungen?

Für Peter, Sue & Marc habe ich z.B. die Lieder «Mountain Man», «Switzerland» oder «1291» geschrieben. Beim Eurovisionshit «Swiss Lady», den ich für die Pepe Lienhard Band komponiert habe, steht das Alphorn im Mittelpunkt. Mein persönliches Lieblingslied ist aber «E chli ewig», eine Hommage an die Stadt Bern. Da heisst es unter anderem:

«Zringsetum fliesst Wasser,

win es Bändeli um en es Gschänk.

U d Granium hange i de Gasse,

wi schöni Meitschi Ohrebhänk.»

(GWA)