Der neue SBB-Chef heisst Vincent Ducrot

Dass der aktuelle SBB-CEO Andreas Meyer die Schweizer Staatsbahn per Ende März 2020 verlässt, war längst klar. Heute nun hat die SBB enthüllt, wer die Nachfolge antritt. Es ist weder eine Frau noch eine besonders junge Kraft, dafür ein Romand, der sein Leben lang bei Bahnen gearbeitet hat. Es handelt sich um Vincent Ducrot (57), welcher aktuell und seit Juni 2011 noch Generaldirektor der Freiburger Verkehrsbetriebe (TPF) ist.

Der zweisprachige Ducrot kennt den öffentlichen Verkehr der Schweiz bestens. Er hat bereits von 1993 bis 2011 bei der SBB gearbeitet, davon während zehn Jahren als Leiter Fernverkehr. Ein gutes Omen für die Fernverkehrs-/Nachtzug-Ambitionen der SBB? Zunächst einmal wird er aber genügend Arbeit auf dem Tisch schon nur mit Inland-Themen haben: Da wäre etwa die Beschaffung des Fernverkehrszugs Dosto (welchen Ducrot selber seinerzeit bestellt hatte), die Rekrutierungsschwierigkeiten von Lokführern, das angespannte Verhältnis zur Politik.

«Vincent Ducrot kennt die integrierte Bahn à fond und ist in der ÖV-Branche, in der Politik und mit den Sozialpartnern sehr gut vernetzt», sagte Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar vor den Medien. Für die SBB gehe es in einer Zeit mit starkem Verkehrswachstum und sehr vielen Bauarbeiten darum, «das Kerngeschäft zu stabilisieren und zu verbessern, aber auch Weiterentwicklungen sorgfältig anzugehen. Vincent Ducrot ist die ideale Persönlichkeit für die kommenden Herausforderungen».

Der designierte SBB-CEO betont, ihm sei der Dialog mit Mitarbeitenden, Kunden, Bestellern und Sozialpartnern sehr wichtig. Im Bahnbetrieb sei zentral, mit Qualität zu überzeugen: «Sicherheit, Pünktlichkeit, Sauberkeit stehen für mich an erster Stelle», sagte Ducrot, «dazu gehört auch eine gute Kundeninformation für die Reisenden, insbesondere im Störungsfall». Er freue sich, zur SBB zurückzukehren.