Rail & Road

Dramatischer Rückgang — die SBB fahren halbleer ins Ausland

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Die internationalen Züge der SBB haben 2014 schlecht abgeschnitten. Der Einbruch ist dramatisch. Mit ein Grund: die Bus-Konkurrenz wird härter.

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Der SBB-Auslandsverkehr steckt in der Krise. Zwar fehlten in der Konzern-Berichterstattung Zahlen zum Auslandsverkehr. Doch in einer Veröffentlichung mit dem sperrigen Titel "Kurzberichterstattung des Bundesrates über die Erfüllung der strategischen Ziele der verselbständigten Einheiten" hat die Landesregierung das Auslandsgeschäft ihres Bahnbetriebs kommentiert, wie die „Schweiz am Sonntag“ schreibt. Der Einbruch ist dramatisch: Um 6,4 Prozent sank die Verkehrsleistung der SBB im internationalen Geschäft 2014 gegenüber dem Vorjahr.

25 Prozent in 10 Jahren

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Bereits in den beiden Vorjahren hatten die Bundesbahnen einen Rückgang von 9 Prozent zu verzeichnen. Total sank die Verkehrsleistung der Züge über die Grenze in den letzten zehn Jahren um 25 Prozent. Deutschland, Frankreich und Italien sind gleichermassen betroffen.

Die Gründe liegen einerseits im Angebotsabbau, etwa zwischen Genf und Marseille, und andererseits in der neuen Fernbus-Konkurrenz. Diese macht den Bundesbahnen insbesondere auf den Strecken in Richtung Deutschland das Leben schwer. Dutzende Busse verlassen den Carparkplatz Sihlquai nahe dem Zürcher Hauptbahnhof täglich Richtung München, Köln oder Berlin. Auch Ziele in Italien und Österreich sind mittlerweile mit Linienbussen erreichbar. Bereits vor 12 bis 15 Jahren erlebten die SBB einen Knick im Auslandsgeschäft – in jener Zeit kamen die Billigflieger verstärkt auf.