Travel Tech

Fingerwisch ins Paradies — Traumferien lassen sich per Smartphone buchen

Gregor Waser

Wie gut eignet sich ein iPhone oder Android-Phone für die Feriensuche? Die Reiseveranstalter betreten derzeit Neuland und legen erste Lösungen vor. Neben dem Suchen und Buchen soll sich das Smartphone zum persönlichen Reisebegleiter entwickeln.

60000 Besuche

Seit Frühling wartet Hotelplan mit einer neuen Mobile-Website auf, dich auch Buchungen zulässt. Wie gut ist sie? Und was unterscheidet den Mobile-Auftritt von der Desktoop-Webseite? Die umfangreichen Inhalte und Rubriken mussten für den kleinen Bildschirm eines Smartphones zunächst einmal verschlankt werden. Doch das gelingt überraschend gut. Die Suche nach einem Badeferien-Hotel in Griechenland führt schnell ans Ziel, die nötigen Infos zu Ausstattung, Lage, Preis und Verfügbarkeit sind einfach abrufbar. «In den letzten zwei Monaten verzeichneten wir 60 000 Besuche auf der Mobile-Website, das sind 17 Prozent des gesamten Traffics», sagt Prisca Huguenin von Hotelplan. Für die Sondierung von Sonderangeboten eignet sich die mobile Website dank Voreinstellungen, Scroll- und Dropdown-Funktionen. Favorisierte Angebote lassen sich auf einer Merkliste abspeichern. Doch für die effektive Buchung und die detaillierte Eingabe persönlicher Daten ist das Smartphone wegen der Mini-Bildschirmtastatur weniger gut geeignet als ein Desktop.

Fully responsive

Fully responsive

Kuoni schaltete 2012 eine erste mobile Version der Website auf: «Konsumenten suchen via Smartphone vor allem einfach buchbare Badeferien-Pauschalreisen», sagt Peter Brun von Kuoni, «die Buchungen erfolgen dann übers Reisebüro oder via Desktop.» Getestet wird bei Kuoni derzeit eine neue Version. In diesen Wochen schaltet auch TUI Suisse eine «fully responsive» Website auf, die sich den verschiedenen Bildschirmgrössen anpasst. Die aktuelle Version ist seit Januar 2014 aufgeschaltet. E-Commerce-Chef Erich Mühlemann ist mit den Besucherzahlen zufrieden, wenngleich die deutlich unter jenen der Desktop-Seite figurieren.

Nützliches Tool

Nützliches Tool

Schon weiter ist die Swiss – die Ausgangslage, nur Flüge anzubieten, ist gegenüber Reiseveranstaltern aber auch einfacher, die neben Flügen auch Hotels und Pauschalangebote auf den Mini-Bildschirm pferchen müssen. Seit März 2013 präsentiert der National Carrier die Mobile-Website im Responsive Design, alle Funktionalitäten sind auf dem Smartphone nutzbar. Über 20 Prozent des Traffics generieren mittlerweile Smartphones. Mobile Nutzer suchen mehrheitlich nach Informationen zum Flughafen oder zu aktuellen Angeboten. Zudem werden spezielle Services wie das Checkin mobil genutzt. Wohin der Trend bei der Nutzung von Smartphones geht, verdeutlichen die weiteren Bemühungen der Swiss: die Airline will mit der App und der Website einen persönlichen Reisebegleiter entwickeln.

Tui Suisse ist in diesem Punkt voraus. Vor einem Jahr wurde die App «Meine Tui» lanciert. Wer bei Tui gebucht hat, kann auf der App alle Infos zur bevorstehenden Reise abrufen, von der Hotelbeschreibung über Abflugzeiten bis zu Gepäckbestimmungen. Die App ist auch während der Reise nützlich, mit der Möglichkeit Ausflüge zu buchen, dem Kontakt zur Reiseleitung oder der Info, dass in zehn Minuten der Transferbus vorfährt. «5500 Registrierungen haben wir bisher verzeichnet», sagt Erich Mühleman, das sei zwar noch nicht sehr viel, doch das Tool sei sehr nützlich, künftig umso mehr — angereichert etwa durch Gästebefragungen. Im Herbst wird auch Hotelplan mit einer App herauskommen, die der Gast vor und während der Reise nutzen kann. Bei der Wahl von Hotels berücksichtigt Hotelplan nur noch solche mit WLAN — schliesslich sollen die neuen Dienste auch genutzt werden können.