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«Kuba versetzt mich in eine andere Welt»
Andreas HohnVom 3. bis 11. November 2022 war eine Gruppe Schweizer Reiseprofis mit Latin America Tours in Kuba unterwegs, hat das Land auf vielseitige Weise kennengelernt und sich ein Bild davon gemacht, für wen sich eine Kubareise eignet.
Travelnews-Videoreporter Andreas Hohn war auf der Reise dabei und hat mit den Teilnehmern gesprochen. Sehr beeindruckt von der Faszination Kuba zeigte sich etwa Simone Wildberger von Helbling Reisen Gossau SG.
Frau Wildberger, was ist Ihnen hier auf Kuba bisher aufgefallen?
Simone Wildberger: Ich bin zum ersten Mal hier auf Kuba und finde es extrem faszinierend. Das erste, was mir aufgefallen ist, ist, dass Kuba zwei Seiten hat: diese alte mit den eindrücklichen Gebäuden und dann die üppige Natur. Die hatte ich mir nicht so vorgestellt, wunderschön. Es ist total grün, man erhält sehr schöne Ausblicke, wenn man übers. Land fährt. Mittlerweile schwärme ich auch für Havanna. Havanna ist einfach: Wow. Es sind so viele Eindrücke, die wir erhalten haben. Man wird wie in eine alte Welt zurückversetzt ‐ das bringt einen total aus dem Alltag raus. Und gegen den Durst trinkt man einfach einen Mojito.
Wem würden Sie Ferien auf Kuba empfehlen?
Ich denke, dass nicht unbedingt Leute für Kuba geeignet sind, die zum allerersten Mal reisen, weil es einen wirklich in eine andere Welt versetzt. Aber man kann Kuba sehr gut bereisen. Vielleicht muss man einfach ein paar Zugeständnisse beim Komfort machen ‐ vielleicht stimmt der nicht immer. Der Service ist mal nicht ganz so perfekt. Aber Kuba ist total authentisch ‐ vor allem auf dem Land während einer Rundreise erhält man diesen Eindruck.
Wie haben Sie die Begegnungen mit den Kubanerinnen und den Kubanern erlebt?
Es ist schon beeindruckend, wie die Menschen hier Wärme und Herzlichkeit ausstrahlen, ein Lachen im Herzen haben. Das ist einfach total schön.
Was ist Ihnen zur kubanischen Küche aufgefallen?
Es gibt häufig Reis mit schwarzen Bohnen, das schmeckt aber total lecker! Die Menschen haben selbst nicht wahnsinnig viel zu essen ‐ also keine grosse Auswahl. Für die Touristen ist die Auswahl grösser. Es gibt mittlerweile einige gute private Restaurants, wo man sehr gut essen kann. Da ist mir jetzt kein grosser Mangel aufgefallen. Ich fand es sehr gut. Aber jemand, der hierherkommt, um eine Gourmet‐Reise zu machen, ist genauso falsch wie jemand, der die Perfektion zum Detail sucht.
«Es gibt Alternativen zu den All-inclusive-Hotels, etwa schöne Boutique-Hotels oder Casas Particulares.»
Was erzählen Sie nach Ihrer Rückkehr Leuten, die Sie auf Kuba ansprechen?
Kuba ist sehr faszinierend und ich kann es wirklich guten Gewissens empfehlen. Wir sind ja mit Latin America Tours ‐ einem absoluten Spezialisten ‐ hier her gereist. Wir haben hier ganz tolle Privatunterkünfte ‐ Casas Particulares ‐ besichtigt. Dazu sehr schöne Hotels gesehen. Wir haben natürlich auch weniger schöne Seiten von Kuba gesehen. Man hat ja schon viel davon gehört und ich habe es gar nicht glauben können ‐ gerade, weil ich ein grosser Fan von Badeferien bin. Und die Badeferien sind ja der Teil, der die Leute nicht so sehr mitreisst ‐ die All‐inclusive‐Hotels zumindest. Dem würde ich so zustimmen. Aber auch dort gibt es Alternativen und Varianten. Zum Beispiel gibt es schöne Boutique‐Hotels. Man muss ja nicht unbedingt nur in Varadero einen Zwischenstopp einlegen. Vielleicht lohnt sich einfach auch mal ein Stopp in Trinidad, denn dort kann man auch Strand und Stadt und Musik kombinieren.
Also können Sie auch einen Strand‐Urlaub empfehlen, zusammen mit einer Rundreise?
Ich würde vor allem empfehlen, authentisch durchs Land zu reisen. Vielleicht etwas langsamer. Vielleicht hier und dort eine oder zwei Nächte länger bleiben.
Was ist Ihnen noch aufgefallen?
Ich muss sagen, mein persönlicher Eindruck von Havanna beim zweiten Mal: fantastisch. Beim ersten Mal ist alles neu und schon ein wenig ein Kulturschock. Doch beim zweiten Mal empfindet man das ganz anders.
Hier geht's zum zweiten Teil der Kuba-Reportage: Reto Rüfenacht, der Gründer von Latin America Tours, nennt die Eigenheit einer Casa Particular und äussert sich zu den Besonderheiten einer Kuba-Reise nach der Corona-Pandemie.