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Im Gegensatz zu konventionellen Versicherungen können bei Lings Objekte wochen- oder gar tageweise versichert werden – dann eben, wenn der Versicherungsschutz gewünscht ist. Bild: Fotolia/TN

Jetzt ist Schluss mit starren Versicherungsprodukten

Lings, ein Startup der Generali Gruppe, hat eine neue Form der Versicherung entwickelt. Ob Kamera-Equipment, Smartphone oder Laptop – alles kann flexibel tag- oder wochenweise versichert werden.

«Uns nervt es, wie kompliziert und unflexibel die meisten Versicherungen sind. Darum haben wir unsere langjährige Erfahrung im Versicherungssektor gebündelt und eine einfache und flexible Versicherung gegründet.» Was zuerst wie ein verspäteter Aprilscherz klingen mag, ist in Wahrheit eine geniale Idee.

Lings ist ein Startup-Unternehmen von Generali –ein junges, innovatives Unternehmen, dass sich auf moderne Technologien im Bereich Versicherung und Dienstleistung konzentriert. Im Fachjargon wäre von einem «InsurTech» die Rede.

Doch nun zum eigentlichen Versicherungs-Produkt, welches Lings so interessant macht. Beim Unternehmen gibt es weder Selbstbehalt noch Fixverträge. Im Gegensatz zu konventionellen Versicherungen können Objekte wochen- oder gar tageweise versichert werden – dann eben, wenn der Versicherungsschutz gewünscht ist.

Ein Beispiel: Sagen wir, Sie wollen in die Ferien fliegen und dabei ihre Kamera samt Zubehör, Laptop und Tablet mitnehmen. Da Sie eine Rundreise geplant haben und dabei in Sorge sind, ob eines ihrer elektrischen Geräte kaputt gehen könnte und Sie als Sicherheitsmassnahme lieber eine Versicherung abschliessen möchten – genau dann kommt Lings ins Spiel.

Jeder, der in der Schweiz wohnhaft ist, kann all die genannten Objekte bei Lings während eines beliebigen Zeitraums versichern lassen. Dabei wird das ganze Equipment in einem über die Lings-Webseite laufenden Account aufgenommen – insgesamt 15 Objekte im Wert von jeweils maximal 8000 Franken gleichzeitig. Alle Objekte zusammen dürfen den Gesamtwert von 75‘000 Franken nicht überschreiten. Die Versicherungsdeckung gilt weltweit, bei Auslandaufenthalten jedoch höchstens während 24 Monaten. Nicht nur selbstfinanziertes Equipment, sondern auch gemietete Kameras, Tablets etc. können bei Lings versichert werden.

Wie funktioniert eine solche Versicherung?

Sind die gewünschten Objekte im Lings-Account erfasst, läuft der Versicherungs-Taxameter noch nicht. Erst per Mausklick kann die Versicherung aktiviert werden. Sobald der Versicherungsschutz nicht mehr gebraucht wird, kann er ebenso einfach wieder per Klick deaktiviert werden. Somit ist das Equipment oder der einzelne Gegenstand nur so lange versichert, wie er aktiviert ist.

Die angefallenen Tagesprämien werden dann per Ende Monat direkt von der zuvor hinterlegten Kreditkarte abgezogen. Schlummert der Versicherungsschutz, fallen auch keine Kosten an. Die Prämie sinkt oder steigt automatisch, je nachdem wie sich der aktuelle Neuwert des Objektes auf dem Markt verhält.

Die Lings-Versicherung deckt Schäden durch Zerstörung, Beschädigung, Verlust und Diebstahl. Tritt eines der genannten Szenarien auf, kann dieses ganz einfach Online mit wenigem Mausklicks gemeldet werden. Dabei wird auf ehrliche Kunden vertraut, wie in den FAQ’s auf ihrer Webseite nachzulesen ist, verbunden mit einer nett formulierten Warnung: «Falls sich das als naiv rausstellt, sichert uns eine Anti-Betrugs-Software ab.»

Überholen flexible die starren Versicherungsprodukte?

Vor allem bei der jungen und mobilen Zielgruppe dürfte diese Art von Versicherung Gefallen finden. Die Ein- und Ausschalt-Versicherung von Lings etabliert ein Modell, das auch in anderen Bereichen Fuss fassen könnte und starre Versicherungsprodukte bald schon rechts und links überholen wird, wie «Moneytoday» schreibt.

Man darf gespannt sein, wann die erste flexible Auto-Haftpflichtversicherung angeboten wird. Es liegt auf der Hand, dass Versicherungs-Kunden immer weniger bereit sein werden, gut versichert zu sein, wenn ihr Auto unbewegt in der Garage parkt.

(YEB)