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Traffics verbindet Hotels und Ferienwohnungen via Blockchain-Technologie mit Veranstaltern und Reisebüros/OTAs: Sieht ein bisschen aus wie Booking.com, ist aber eine Stufe weniger im Vertrieb. Bild: Traffics/TN

Hotels und Ferienwohnungen können ihre Tarife nun direkt an den Vertrieb überspielen

Das Berliner Unternehmen Traffics lanciert «Connected Destination» auf Basis der Blockchain - und sieht darin nichts weniger als ein Tool, das die Wertschöpfungskette neu anordnet.

Nach rund anderthalb Jahren Entwicklungszeit bringt das Berliner Technologie-Unternehmen Traffics eine Neuerung auf den Markt, welches laut eigener Pressemitteilung «die Branche grundlegend verändert und die Wertschöpfungskette neu anordnet». Es geht darum, Hotels und Ferienwohnung ohne Zwischenschritte an den Vertrieb anzubinden.

Das Problem liegt in der heutigen Ausgangslage für diese Unterkunfts-Anbieter: Sie sehen sich zunehmend mit globalen Playern konfrontiert, die mehr und mehr die Kontrolle über den Markt übernehmen. Mit dem Tool «Connected Destination» haben Einzelhotels, Ketten und sogar Privatunterkünfte weltweit nun aber erstmalig die Möglichkeit, ihre Tarife direkt und ohne Umwege an den Vertrieb zu liefern. Damit sparen sie sich nicht nur Zwischenschritte und optimieren Margen, sondern erhöhen auch massiv die Qualität ihrer Daten, wovon der Vertrieb ebenso profitiert wie Hoteliers und die Endkunden.

Und so geht das: Im Rahmen der Blockchain versetzt Traffics sämtliche Parteien entlang der Wertschöpfungskette in die Lage, miteinander auf der Basis der digitalen Vertragsplattform zu verhandeln.

Die erste erfolgreiche Umsetzung ist bereits für Mallorca erfolgt

Als erste Destination bereits komplett angebunden an das cloud-basierte Tool ist eines der Lieblings-Ferienziele der Schweizer: Mallorca. In Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsamt der Regierung der Balearen ist es Traffics gelungen, nicht weniger als 80‘000 Betten auf Mallorca anzubinden. Hoteliers finden daher bereits jetzt den direkten Draht zu den Distributionskanälen der OTA, Veranstalter und Reisebüros. Pilotpartner sind zum Beispiel die Viva Hotels, Marins Hotels sowie Protur Hotels.

Traditionelle Vertriebskanäle bleiben erhalten

Dass die Hotels die Chance haben, ohne Umwege Nettopreise an Vertriebspartner im Quellmarkt zu liefern, heisst jedoch nicht, dass sie die klassischen Kanäle vernachlässigen müssen. Sie können mit Hilfe von Connected Destination auch weiterhin zum Beispiel Bed Banks beliefern und somit alle Vertriebssparten durch die Nutzung eines einzigen Tools abdecken

«Die tiefgreifenden Veränderungen in unserer Branche sind keineswegs nur eine Herausforderung, sondern auch eine enorme Chance für die Teilnehmer der Industrie», so Traffics-CEO Salim Sahi, «die Digitalisierung führt zu einer der grössten Neuordnungen in der Geschichte der Touristik. Mit Connected Destination geben wir der gesamten Branche die Chance, daran zu partizipieren. Damit werden die Marktteilnehmer nicht zu Getriebenen, sondern sind selbst aktiver Teil der Lösung.»

«Alexa – frage nach Hotels in Cala Mesquida auf Mallorca»

Neben dem B2B-Vertrieb verkünden die Berliner noch einen weiteren Clou im Zusammenhang mit dem komplett neuartigen Tool: So haben die Entwickler in Kooperation mit Amazon eine Schnittstelle zum Bot Alexa geschaffen. Wer sie zum Beispiel nach Reisen mit Hotels in Cala Mesquida fragt, erhält individuelle Ferienvorschläge. Das gibt Hotels und sogar Anbietern von Privatunterkünften die Chance, ihre Angebote direkt über Alexa bekannt zu machen.

(TN)