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Smarthomes, Sprachsteuerung und digitale Assistenten sind immer mehr gefragt. Bild: Amadeus

Amadeus Blog Alexa, schreib‘ mir mal ‘nen Blog!

Amazons sprachgesteuerter Heimassistent Alexa ist seit einigen Monaten auch für den deutschsprachigen Raum verfügbar. Das Unternehmen dominiert mit seinen Echo-Produkten den US-Markt und expandiert jetzt auch nach Europa und weltweit.

Ich bin ja manchmal schon ein fauler Mensch. Wenn ich abends auf der Couch liege, will ich natürlich nicht aufstehen, um das Licht an oder aus zu schalten. Früher gab es da diese Clapper, wo man klatschen musste, aber wenn da mal der Nachbar durchs Fenster reingeschaut hat, sah das bestimmt ziemlich blöd aus.

Jetzt habe ich aber Alexa! «Alexa, mach‘ das Licht in der Küche aus.» So einfach geht das. Und bevor Sie jetzt denken: «Der Herr Nau behandelt seine Tochter wie eine Dienstbotin» – Alexa ist nicht mit mir verwandt, sondern mein neuer digitaler Heimassistent.

Amazon dominiert den Markt für digitale Heimassistenten

Smarthomes, Sprachsteuerung und digitale Assistenten sind immer mehr gefragt und dies spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen der Amazon Echo-Geräte wieder. Auf diesen wird Alexa momentan noch hauptsächlich ausgeliefert. Seit dem Verkaufsstart 2016 hat Amazon angeblich knapp elf Millionen Einheiten ausgeliefert. In den USA dominieren sie damit den Markt für sprachgesteuerte Heimassistenten mit einem Marktanteil von mehr als 70% deutlich vor Konkurrent Google Home.

Dank seiner aggressiven Strategie hat das Unternehmen aus Seattle seine Konkurrenten Google, Apple und Microsoft vorerst abgehängt, wobei man diese schlafenden Riesen nie unterschätzen sollte.

Küchenhilfe und Einkaufsassistent

Ich habe Alexa seit knapp zwei Wochen und bin total begeistert. Auf dem Büroflur ist es Gesprächsthema Nr. 1. Besonders Kollege Ennen kann gar nicht genug davon hören. Wenn ich was von ihm will, ist er nirgends aufzufinden, aber sobald es um Alexa geht, kommt er um die Ecke gesprintet.

Meine Tochter ist auch schon ganz begeistert. Schaut einer von uns in den Kühlschrank und sieht, dass die Milch alle ist: «Alexa, setz‘ Milch auf die Einkaufsliste.» Diese Liste erscheint dann in der Alexa App auf meinem Smartphone und ich kann sie im Supermarkt ganz einfach abhaken. Sind die Einkäufe alle da, schiebe ich die Lasagne in den Ofen: «Alexa, setz‘ den Timer auf 20 min.» So verbrennt die Lasagne nicht und der Hausfrieden ist gesichert. Bisher bin ich mit meinen Nutzungsgewohnheiten übrigens schön im Durchschnitt, wie diese Grafik zeigt:

Viele Firmen wollen von Anfang an dabei sein – die Reisebranche sollte nachziehen

Natürlich kann Alexa noch viel mehr. In der Alexa App erscheinen fast täglich neue Skills – so heissen die Dienste, die mit dem System verbunden werden können. Alexa kann mir ein Taxi rufen, meine Spotify-Playlist abspielen, oder seit neuestem auch mein DHL-Paket verfolgen, damit ich auch genau weiss, wann meine nächste Amazon-Lieferung kommt.

Alexa ist mittlerweile auch schon in einigen Autos installiert, aber das muss ja nicht nur mein Privat- oder Dienstwagen sein – wieso nicht auch der Mietwagen auf der Ferieninsel? Wenn ich schon einen digitalen Assistenten habe, der mir mein Leben erleichtert, warum soll ich ausgerechnet beim Entspannen in den Ferien darauf verzichten? Ein Echo-Gerät im Zimmer meiner Lieblingshotelkette muss natürlich auch sein. Einfach mit meinem Amazon-Account dort einloggen und schon fühle ich mich wie zuhause.

Sind digitale Assistenten und Sprachsteuerung die Zukunft der Reiseindustrie?

Expedia experimentiert in den USA schon mit Angeboten für Alexa. Doch auch auf vielen anderen Plattformen sind digitale Assistenten oder Chatbots für die Touristik momentan ein ganz heisses Thema. Da mischen natürlich auch wir bei Amadeus kräftig mit. Unser Mobile Team arbeitet zum Beispiel an der Entwicklung des MCC Travel Bots und gemeinsam mit Partnern wie dem Start-Up Evature an diversen ähnlichen Projekten. Diese ganzen Neuerungen finden wir so spannend, dass es sogar das Titelthema der aktuellen Ausgabe des Amadeus Printmagazins war. Mehr dazu erfahren Sie im neuen Amadeus Newsboard.

Alexa ist sicherlich noch nicht der digitale Heimassistent, den ich mir wünschen würde. Besonders gespannt bin ich auf die Echo Show-Geräte, bei denen ein Bildschirm mit dabei ist und zum Beispiel Suchergebnisse direkt angezeigt werden können. Irgendwann möchte ich auch mit Alexa telefonieren können. Momentan muss ich viele Sachen erst in der App konfigurieren, besonders lernfähig ist sie noch nicht und vor allem gibt es einfach viele Aufgaben, die für sie noch zu kompliziert sind. Immerhin musste ich diesen Blog leider trotzdem noch selber schreiben.

(TN)