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«Wir können gewisse Dinge, die Google nicht kann» sagt Thomas Stirnimann, CEO der Hotelplan Group. Bild: TN

Stirnimann: «Deutlich über 10 Millionen Franken Umsatz mit Bedfinder»

Der Hotelplan Group CEO gibt Einblicke in den Geschäftsgang der Online-Tochterfirma und nennt Trivago als neuen Kooperationspartner von Bedfinder.

In einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» äussert sich Hotelplan Group CEO Thomas Stirnimann unter anderem zum Geschäftsgang der Online-Tochter Bedfinder. «Wir sind sehr zufrieden. Das Geschäft wächst exponentiell, nicht zuletzt weil wir inzwischen auch mit dem Reiseportal Trivago kooperieren», sagt Stirnimann. Für die Hotelplan Group habe Bedfinder ein komplett neues Feld eröffnet: «Wenn Mr. und Mrs. Smith aus Wisconsin auf Google ein Hotel in Kalifornien reservieren, läuft die Buchung je nachdem über uns hier in Glattbrugg. Wir machen das Inkasso. Fantastisch!»

Auf die Frage wie er Online-Giganten wie Booking.com die Stirn bieten wolle, sagt er: «Wir haben andere Kompetenzen, nämlich das Schnüren von Reisepaketen, also Flug, Hotel und weitere Optionen. Solche Pakete möchten wir in Zukunft auch auf Google anbieten.» Deshalb werde Bedfinder mit der eigenen Webseite mit dem Anbieten von Paketen beginnen. Weitere Gespräche seien im Gang mit Kayak und Tripadvisor.

«Es ist ein Rappenspalter-Geschäft»

Nachdem Hotelplan im Februar einen Umsatz von vier Millionen nannte, spricht Stirnimann im AZ-Interview nun davon, dass dieser schon deutlich über zehn Millionen Franken liege. «Gewinn erzielen wir damit noch nicht», räumt er ein, «momentan sind wir vor allem am Investieren – und am Lernen. Für einen nachhaltigen Profit nur mit Hotels bräuchte es einen dreistelligen Millionenbetrag. Es ist ein Rappenspalter-Geschäft, da wir ständig in einem Bieterkampg sind, damit unsere Hotel-Resultate bei Google möglichst weit oben erscheinen und unsere Preise konkurrenzfähig sind.»

Ob Google, wenn sie genug gelernt haben, Hotelplan nicht einfach fallen lasse? Stirnimann sagt dazu: «Dieses Szenario lässt sich nicht ausschliessen. Mein Hunger auf die möglichen Chancen ist aber grösser als meine Angst. Natürlich ist Google um ein Vielfaches grösser. Aber wir können gewisse Dinge, die Google nicht kann.» Und er nennt als Beispiel die verschiedenen Reisegesetze in Europa. «Solche bürokratischen Abklärungen sind sehr aufwendig, und da kennen wir uns aus.»

(TN)