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Die Referenten des 5. Amadeus Travel Gipfels im Café Bovelli: Ercüment Aydin (Solution Manager, Amadeus Schweiz), Cornel Küng (General Manager, Amadeus Schweiz), Alexander Meili (Senior Executive Loyalty, BonusCard.ch AG) und Thomas Hess (Key Account Manager, Amadeus Schweiz). Bilder: TN

«Die Daten sind da, nutzen Sie sie!»

Heute Morgen drehte sich am 5. Amadeus Travel Gipfel alles um Kundendaten – wie man sie sammelt und wie sie strategisch erfolgreich in der Kundenbindung eingesetzt werden.

Den Anfang des heutigen Amadeus Travel Gipfels bestritt im Anschluss an die Begrüssung von Cornel Küng, General Manager Amadeus Schweiz, ein Kundenbindungs-Fachmann: Alexander Meili, Senior Executive Loyalty bei der Bonuscard.ch. Im Nu hatte er die anwesenden 30 Reiseprofis – mehrheitlich Geschäftsreise-Spezialisten – in den Bann gezogen. Denn das Potenzial der Nutzung von brachliegenden Kundendaten ist gross. Doch welches sind die richtigen Schritte, um ein Kaufverhalten auszulösen?

Zunächst erläuterte er Begrifflichkeiten und die Unterscheide von CRM und Loyalty – CRM, ein Business-Prozess, der grosse Mengen an Kundendaten sammelt: Loyalty, ein Kunden-Angebot, das die besten Kunden belohnt. Und Meili beschrieb als einen entscheidenden Punkt das «Trigger Based Marketing»:

«Nirgendwo sonst gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung so viele Kundenbindungsprogramme wie in der Schweiz», räumte der Bonuscard-Manager ein und sprach davon, dass heute die Grenze zum Überdruss beim Kunden schnell überschritten sei. Insofern warnte er bei seinen Dos und Don'ts etwa vor dem Giesskannen-Prinzip:

Auf grosses Interesse stiessen zum Schluss seines Speeches auch Meilis Praxisbeispiele. Hier erwies sich seine Checkliste, nach der er einzelne Kundenbindungskampagnen überprüft,  als sehr hilfreich. Die 5 Fragen, die es zu checken gilt: 1. triggered (gibt es einen passenden Auslöser)?, 2. personalisiert (mit Namen angesprochen)?, 3. rewarding (was schaut bei der Aktion für den Kunden raus)?, 4. innovativ (trifft die Aktion auf Interesse)?, 5. user experience (wie sieht das Kundenerlebnis aus)?

Nutzen von Small Data im Reisebüro

Im Anschluss an die Ausführungen von Alexander Meili übernahmen Thomas Hess (Key Account Manager Amadeus Schweiz) und Ercüment Aydin (Solution Manager Amadeus Schweiz) das Wort. Wie können die vorliegenden Daten im Reisebüro genutzt werden?

Dabei stellten Hess und Aydin den Productivity Tracker wie auch Suchanalyse-Tools vor, um GDS-Daten auszuwerten. Zwar sind viele Buchungsdaten schon bekannt, doch das Gebiet, wann eine Suche erfolgt, liegt noch ziemlich brach. Hier konnte die Amadeus-Crew treffend illustrieren, wie im Vorfeld eruiert werden kann, wer, wann nach welchen Destinationen gesucht hat. Ein beispielhafter Schluss, der aus diesem Wissen zu generieren wäre: Für die Strecke Zürich - Malé erfolgten im letzten Jahr die meisten Suchen im November – entsprechend kann dieses Wissen bei Kundenbindungsmassnahmen im kommenden Jahr zeitlich passend eingesetzt werden.

Ebenso interessant Aydins Verweis auf das Produkt Amadeus Solutions, das die eigenen Daten in Relation zu jener der Konkurrenz und des Gesamtmarktes vergleicht. Zwar kann nicht ein einzelner Konkurrent verfolgt werden, doch abrufbar sind die anonymisierten und kummulierten Daten von fünf Konkurrenten – so wird einem Reisebüro klar aufgezeigt, wo derzeit die Perfomance hinkt oder vorne liegt.

Cornel Küng moderierte den Travel Gipfel und gab auch den Besuchern das Wort. Und eine Aussage Küngs blieb wohl allen Reiseprofis haften: «Die Daten sind da, nutzen Sie sie!»

Der 6. Amadeus Travel Gipfel erfolgt am 26. Oktober 2017 im «Stage One» in Zürich-Oerlikon, wo im Anschluss der Swiss Travel Day stattfindet.

(GWA)