Travel Tech

Piercarlo Mansueto, Gründer von Sharewood.io, in der alten Amsterdamer Börse: «Wir kommen in die Schweiz». Bilder: TN

Sharewood und das nächste grosse Ding

Zahlreiche Start-ups stehen in den Startlöchern um die digitale Reisewelt aufzumischen. Ein 24-jähriger Mailänder will Europa erobern. Im nächsten Jahr kommt die Plattform Sharewood auch in die Schweiz. (Phocuswright-Serie 3/4)

Neben den Speeches und Diskussionen mit den Travel-Tech-Superstars von Booking, Airbnb oder Hotelbeds, die das Herzstück der diesjährigen Phocuswright Europe in Amsterdam bildeten, machten die Präsentationen eines Dutzend Start-ups das besondere Etwas der Konferenz aus. Schliesslich tummeln sich auch zahlreiche Investoren unter den Besuchern.

Battleground nennt sich das Phocuswright-Format. Jeder der zwölf Vertreter eines Start-ups kann sich während sechs Minuten vorstellen und wird darauf während vier Minuten von einem vierköpfigen Gremium, «The Dragons», gegrillt und ausgefragt.

Am Ende des Tages prämiert eine Jury die Besten. Gleich doppelt abräumen konnte in diesem Jahr Conichi, die Hotel-App, die schnelles Check-In ermöglicht – und übrigens seit einigen Tagen auch im Trafo Hotel in Baden AG im Einsatz steht. Der Innovator-Award ging an Conichi, ebenso der Publikumsaward, der Conichi mit Sharewood teilte. Sharewood?

Travelnews.ch hatte in Amsterdam die Gelegenheit mit Piercarlo Mansueto zu sprechen, dem Gründer der Plattform. «Wir sind ein Online-Marktplatz, auf dem man Sportequipment, das man ausleihen möchte, platzieren kann – ob Skis, Snowboards, Surfboards, Mountainbikes, Citybikes. 40'000 Artikel sind bereits verfügbar und 3000 Transaktionen haben wir im letzten Jahr registriert».

Die Idee des 24-jährigen Mailänders, der von Investoren-Seite schon eine halbe Million Euro zusammentragen konnte, kam gut an. Schliesslich hat erst kürzlich die Beratungsfirma Price Waterhouse Cooper den Tausch von Sportequipment als nächstes grosses Ding eingestuft («One of the next disruptive businesses in the sharing economy ist the sharing of sports equipment»).

Inspirator Airbnb

Mansueto macht keinen Hehl daraus, dass sich gosharewood.com (oder sharewood.io) bei Sharing-Primus Airbnb inspiriert hat und die gleichen Ingredienzen verwendet. Neben dem Platzieren von Skis, Bikes, etc. von Privatpersonen oder Händlern, die dann von Interessierten gemietet werden, sei die soziale Komponente ein tragendes Element der Plattform, erklärt Mansueto. Beim Vollzug der Miete und Übernahme des Equipments können sich die Teilnehmer austauschen, Tipps von den besten Beachspots oder Mountainbike-Treks erfahren.

Bereits eine starke Präsenz hat Sharewood im Heimmarkt Italien wie auch in Portugal. Eben sind neue Märkte hinzu gekommen, Spanien, Grossbritannien, Belgien, Finnland. 2018 will Mansueto auch in der Schweiz Fuss fassen. Der Klick auf sharewood.io verdeutlich: In Ravenna lässt sich ein schickes Citybike für 12 Euro am Tag mieten, in Porto steht ein Windsurf-Equipment für 40 Euro am Tag bereit. Vor Ort erscheinen und abholen, heisst die Devise. Sharewood wiederum erhält 15 Prozent Kommission vom Vermieter. Ob Sharewood durchstarten wird? Wir werden sehen.

Diese Start-ups haben sich in Amsterdam präsentiert:

Battleground Awards:

Lesen Sie morgen in unserer Phocuswright-Serie: Das sagen Gilles Despas (Thomas Cook), Paul English (Lola) und Joan Vila (Hotelbeds) zur digitalen Reisezukunft.

(GWA)