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Informierten gestern die Medien: Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Group, und Katja Altmann, CEO Bedfinder, im Clubrestaurant Haute in Zürich. Bild: TN

Hotelplan lüftet das Geheimnis um Bedfinder

Gregor Waser

Vor fünf Monaten hat die Hotelplan Group das Projekt Bedfinder in den USA an den Start gebracht: Jetzt sind die Details zu Bedfinder und zur Präsenz auf «Book on Google» publik.

Bisher tüftelte die Hotelplan Group in Glattbrugg ZH hinter verschlossenen Türen an einem Projekt namens Bedfinder. Jetzt sind Details zur Gründung des Startups, zur Einbettung in die Hotelplan-Gruppe und zu den ersten Buchungszahlen publik.

Um was geht es

Der Suchmaschinen-Gigant Google machte sich vor gut einem Jahr daran, Partner ins Boot zu holen, um Reiseleistungen innerhalb der eigenen Plattform buchbar zu machen. Hotelplan, seit 2013 mit der Player-Hub-Technologie des deutschen Anbieters Peakwork ausgestattet, nahm an der Ausschreibung teil und wurde als Partner erkoren. Denn die Peakwork-Technologie ermöglicht es, in Sekundenbruchteilen passende Hotel- oder Flugbausteine aus dem Ozean von Billionen von Einzelleistungen zu ziehen.

Zum Projektstart grub Hotelplan die stillgelegte Domain Bedfinder hervor und tüftelte während acht Monaten daran, zunächst mit der Integration von Hotelleistungen. Am 6. September war es soweit: in den USA erfolgten via «Book on Google» und Bedfinder die ersten Buchungen. travelnews.ch erfuhr in jenen Tagen vom Engagement und beschrieb die ersten Gehversuche.

Nach fünf Monaten hat nun Thomas Stirnimann, der CEO der Hotelplan Group, in einem Medien-Gespräch den Schleier über Bedfinder gelüftet.

Das sind die Details

  • Am 19. Dezember 2016 wurde die Bedfinder AG gegründet. CEO ist Katja Altmann. Sie berichtet direkt an Thomas Stirnimann. Bedfinder verfügt derzeit über fünf Angestellte in der Schweiz sowie zwölf Mitarbeitende in einem Call-Center in Budapest.
  • Bedfinder ist der Startup innerhalb der Hotelplan-Gruppe mit der Aufgabe, Innovation und Digitalisierung voranzutreiben.
  • Bedfinder bietet weltweit Reise-Services im Bereich B2C und B2B an. Dazu gehört der Vertrieb über Webplattformen direkt zum Reisenden – neben Google ist auch eine Zusammenarbeit etwa mit Plattformen wie Kajak, Trivago, Tripadvisor oder Skyscanner angedacht. Gleichzeitig bietet Bedfinder White-Label-Lösungen an – sollten etwa Traffic-starke Plattformen wie solche von Medienunternehmen in den Reisevertrieb einsteigen wollen.
  • Im September 2016 wurden erstmals Hotels in den USA angeboten. Bis Ende Oktober wurden 400'000 Franken Umsatz erzielt. Seit 1. November und Beginn des neuen Geschäftsjahres weitere 4,5 Millionen Franken. Über 25'000 neue Kunden verfügt Hotelplan – mit den USA in einem Markt, wo die Gruppe bisher nicht präsent war. Im Januar gingen pro Woche um 1500 Buchungen ein.
  • Im Dezember 2016 erfolgte über «Book on Google» die Marktpräsenz in Grossbritannien. Gleichzeitig wurde die eigene Plattform Bedfinder.com lanciert. 2017 sollen weitere Märkte angepeilt werden, auf der Liste stehen Kanada, Australien, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland. Auf Bedfinder.com lassen sich die Preise in Dollar, Pfund und Franken abrufen.
  • Voraussichtlich werden noch in diesem Jahr Flugreisen und Pauschalarrangements aufgeschaltet.

Das sagt Katja Altmann, CEO Bedfinder

«Unser Start in den USA, jener drei Monate später in Grossbritannien und dass wir nun weitere Märkte anpeilen, zeigt, dass es keine Grenzen gibt in dieser digitalen Welt. Vorerst sind wir mit Hotel-Content online. Wir arbeiten auch am Thema Package, mittelfristig möchen wir auch Pauschalreisen anbieten. Bedfinder.com und Google sind bisher unsere einzigen Kanäle, unser Fokus liegt aber auch auf der Zusammenarbeit mit Metasearch-Portalen wie Kajak oder Trivago. Service-Excellence steht bei uns weit oben, dank der Kompetenz innerhalb der Gruppe im Bereich Touroperating. Wir agieren wie ein Startup, haben aber die komfortable Situation, dass wir an das Touroperating und die Infrastruktur gekoppelt sind.»

Das sagt Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Group

«Nach einer kurzen Projektphase ist es uns gelungen, Bedfinder an den Start zu bringen – dies in einem ersten Schritt in den USA. Der Start war erfolgreich und eröffnet uns eine vielversprechende Zukunftsvision.» Auf die Frage, ob es nicht naiv sei, sich bei einem Giganten wie Google anzubinden, erklärt Stirnimann: «Google will nichts zu tun haben mit dem Fulfillment, der administrativen Abwicklung einer Reise, mit Rückerstattungen, mit Details wie Flugplanänderungen, die man dem Passagier durchgeben muss – hier können wir unsere langjährige Kompetenz einbringen.»