Travel Tech

«Wenn die VR-Brille gut ankommt, rüsten wir alle Filialen damit aus»

Linda von Euw

Kurt Eberhard, CEO Hotelplan Suisse, präsentiert die neuen VR-Brillen, die ab dem 9. Januar in zehn Filialen bereitliegen.

Ab nächstem Montag bietet Hotelplan Suisse als erster Schweizer Reiseveranstalter im Rahmen eines Pilotprojekts die Reiseberatung via Virtual-Reality-Brillen an. «Wir starten den Test in insgesamt zehn Hotelplan- und Travelhouse-Filialen sowie in Globus Reisen Lounges», sagt Kurt Eberhard, CEO Hotelplan Suisse, an der Medienpräsentation am Freitag Morgen in der Hotelplan-Filiale an der Löwenstrasse in Zürich. «Wir müssen schauen, wie hoch der Beratungsaufwand mit den Brillen sein wird und wie diese überhaupt von den Kunden angenommen werden», erklärt Eberhard.

Erste Tests mit VR-Brillen in Reisebüros in Deutschland hätten gezeigt, dass vor allem unschlüssige Kunden nach der virtuellen Tour eher buchen. «Natürlich sind wir Contentmässig noch nicht da, wo wir hinwollen», sagt Eberhard und verweist darauf, dass man im Moment vor allem Destinations-Bilder betrachten könne. Insgesamt 150 3D-Impressionen können zurzeit durch die Brille erlebt werden. Vor allem die Kreuzfahrtunternehmen liefern bereits fleissig die virtuell begehbaren 360-Grad-Bilder. «Kunden können somit die verschiedenen Kabinen erkunden», erklärt Eberhard und ergänzt: «Wir gehen davon aus, dass immer mehr Anbieter Content liefern werden, so dass wir im Lauf der Zeit auch vermehrt Hotels durch die VR-Brillen zeigen können.»

Für Epileptiker nicht geeignet

Teils würden einige Hotels bereits die aktuellen Preise beim virtuellen Rundgang an die Zimmerwände projizieren. Nebst den 360-Grad-Bildern können auf den Hotelplan-VR-Brillen auch vier Videos angesehen werden. Die Brillen des Modells Samsung Gear funktionieren übrigens vollends ohne Strom – die Daten liefert das zugehörige Samsung-Mobilgerät. Die Reisebüromitarbeitenden können via Tablet mitverfolgen oder auch steuern, was der Kunde gerade durch die VR-Brille in 3D sieht. Samsung verkaufte alleine im letzten Jahr fünf Millionen dieser Geräte - der Absatz steigt weiterhin rasant an.

«Der Kunde erlebt beim virtuellen Rundgang mehr Emotionen und kann sich ein besseres Bild von der Destination oder dem Hotel machen», ist Eberhard überzeugt. Wenn der Test in den Filialen sowie an den verschiedenen Reisemessen erfolgreich verläuft, will Hotelplan nach und nach die insgesamt 120 Filialen mit den VR-Brillen ausrüsten.

Einzig für Epileptiker ist die VR-Brille nicht geeignet. Wer Brillenträger ist, sollte diese aufbehalten, um die 360-Grad-Bilder scharf zu sehen. Zu schnell bewegen sollte man sich mit der VR-Brille nicht – dann droht die Gefahr, Seekrank zu werden – sogar mit festem Boden unter den Füssen.