Travel Tech

Expert Virtual Reality und die Reise vor der Buchung

Jan Azzati

Der Autor hat sich auf «Virtual Reality»-Experiences spezialisiert und beschreibt die Chancen der neuen Technologie für Feriendestinationen und Reiseanbieter.

Im Reiseprospekt überbieten sich die Ferienorte mit Superlativen, auf Instagram ist eh alles crisp und bei Foursquare steht überall «best in town». Ob der eine negative Kommentar auf TripAdvisor wirklich repräsentativ ist, können wir auch nur schwer beurteilen. Wir sind übersättigt von hippen Locations, Wellness-Oasen und Top-Feriendestinationen. Reiseveranstalter, Travel-Blogger, Werbungen – sie alle wollen unsere Aufmerksamkeit. Doch nur wenige können unsere – mittlerweile geschulten – Bullshit-Filter aushebeln und selbst dann können wir uns nie sicher sein, ob die Realität mit der Broschüre mithält. Wie können touristische Angebote also unsere Herzen (und Brieftaschen) noch erobern?

Wir konsumieren Informationen zu Reiseangeboten weit weg vom Ort des Geschehens, ohne Kontext und damit äusserst dissoziiert. Zwar lesen wir eine Geschichte über ein einmaliges Adventure – wir erleben es jedoch nicht. Infografiken, Videos und andere interaktive Medien schaffen nur bedingt Abhilfe. Sie alle sind Beobachtungen; reine Information! Jedoch nicht die Erfahrung selbst.

Also wie vermitteln wir den Menschen einen Eindruck unseres Angebotes ohne dass sie es direkt ausprobieren können? Wie können wir potentielle Konsumenten in unsere Welt «teleportieren»? Eine der ersten «Virtual Reality»-Apps die ich ausprobierte, katapultierte mich auf die Spitze eines Berges. Obschon es erste Gehversuche mit Virtual Reality (VR) waren, holte mich diese Erfahrung auf einer ganz anderen Ebene ab als alle Texte, Bilder und Videos dies vermögen. Ich fühlte mich in den Ort hineinversetzt und konnte die Höhe spüren. Entsprechend mulmig war das Gefühl, als ich mich über die Klippe lehnte und nach unten schaute. Ähnlich erging es mir mit anderen Anwendungen wie dem «Job Simulator», in dem ich in der Rolle eines Mechanikers Autos reparierte oder der Plattform von Amnesty International, die mich mit «VR» in ein zerbombtes Viertel in Syrien versetzte. Ungeteilte Aufmerksamkeit; Totaler Kontext! Das hat mich überzeugt.

Erleben ist besser als darüber lesen

Diese Beispiele zeigen das riesige Potential von VR auf, Orte (oder Produkte, Erfahrungen, etc…) zu erleben, ohne physisch da zu sein. Wir können uns komplett in den Kontext der Story versetzen und sind darin präsent. Das Versprechen von Virtual Reality ist demnach passend: Die Menschen zu befähigen, alles zu erleben – überall und zu jeder Zeit.

Gedanken zu VR gibt es schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts und einen ersten Hype erlebten wir bereits in den 90er-Jahren. Doch die damals limitierte Technologie konnte schlicht nicht mit der Vision mithalten. Kleinere, günstigere und leistungsfähigere Hardware sorgte in den letzten Jahren für einen erneuten Aufschwung. Die Übernahme von Oculus VR durch Facebook untermauerte dies und seither ist VR weltweit in rasantem Wachstum.

Wenn eine Illusion ausreichend gut umgesetzt ist, kann unser Hirn Studien zufolge nicht mehr unterscheiden, ob wir etwas real erleben oder nicht. Dazu braucht es eine adäquate Abbildung unserer Bewegungen im virtuellen Avatar, so dass dieser zum erweiterten Körper einverleibt wird («Telepräsenz») und die Möglichkeit, mit der Umgebung zu interagieren bzw. Aktionen auszuführen. Was wir sehen stimmt mit der Wahrnehmung der übrigen Sinne überein, so dass die virtuelle Umgebung natürlich wird. Dieser Zustand wird als vollständige Immersion – eine «Immersive Experience» – bezeichnet. Er ist derart authentisch, dass Virtual Reality heute in der Psychologie zur Trauma- oder Angstbewältigung eingesetzt wird.

Solche «VR-Experiences» können einem echten Erlebnis unglaublich nahe kommen und haben damit Einfluss auf tiefere Ebenen unseres Bewusstseins. Das ermöglicht es, die Menschen da zu erreichen, wo klassische Medien nicht oder nur schwer herankommen.

Auf eindringliche und authentische Art

Was bedeutet dies nun konkret? Unternehmen, Anbieter von Feriendestinationen oder andere Institutionen können Menschen kurzerhand zu sich holen und ihre Angebote auf eindringliche und authentische Art vermarkten oder diese sogar komplett digitalisieren (z.B. ein Museum!). Als Konsument teleportiere ich mich kurzerhand an einen beliebigen Ort und verschaffe mir einen Eindruck bevor ich mich definitiv für ein Angebot entscheide. Oder ich mache mal eben schnell eine halbe Stunde Ferien über Mittag – CO2 neutral, versteht sich. Virtual Reality ermöglicht auch Denjenigen spezielle Erlebnisse und Erfahrungen, die sonst nicht über die nötigen Mittel verfügen oder schlicht keine Zeit haben.

Wer allerdings mit seinem VR-Content auch nach dem ersten Wow-Effekt etwas bieten möchte, braucht mehr als nur ein 360°-Video. Echter immersive VR-Content basiert auf einer packenden Geschichte, ist interaktiv und lässt den Konsumenten somit an der Erfahrung aktiv teilnehmen – nicht nur beobachten.

Kein einfaches Unterfangen. Deshalb bietet immersiveweb AG ihren Kunden einen Kickstart und übernimmt die Planung, Kreation und Umsetzung von VR-Experiences. So oder so ist es an der Zeit die Menschen in Ihre (virtuelle) Welt eintauchen zu lassen – vorausgesetzt Sie haben eine packende Geschichte zu erzählen!