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Durita Dahl von Visit Faroer Islands mit Kamerafrau. Bild: Youtube

Die Fähringer lancieren Google Sheep View

Per Auto lassen sich die Färöer-Inseln nur schlecht erkunden. Jetzt setzt das Tourismusbüro auf Schafe, die mit Kameras ausgerüstet sind.

Das Tourismusbüro der Färöer-Inseln – der Archipel liegt zwischen Island und Schottland – will unbedingt, dass die Insel auf Google Street View erscheint. Das Problem: Ein Grossteil der Strassen sind für Autos, wie sie Google zur Erfassung der Umgebung einsetzt, unpassierbar.

Um Google überhaupt erst auf die Färoer-Inseln aufmerksam zu machen, hat sich Projektmanagerin von „Visit Faroer Islands“, Durita Dahl Andreassen, etwas einfallen lassen – vielleicht ja auch mit den cleveren Google-Kreativen im Hintergrund. Statt auf vier Räder setzt sie vorerst auf vier Klauen: Denn die rund 80‘000 freilebenden und umherwandernden Schafe der Insel gelangen praktisch überallhin. So wurden einige von ihnen kurzerhand mit leichten 360-Grad-Kameras ausgerüstet. Diese übertragen die gemachten Bilder auf das Handy von Andreassen. Von dort aus lädt sie die Bilder auf Google Street View.

„Google könnte ja auch Schafe nutzen“, sagt Andreassen. Obschon sie selbst mit einigen Problemen zu kämpfen hat: So gehe die eine oder andere Kamera kaputt und auch die Rückgewinnung der Kameras gestalte sich nicht immer ganz so einfach. Offenbar finden einige der Vierbeiner gefallen an ihrem Regisseuren-Job und wollen sich nicht mehr einfangen lassen.

In den letzten Jahren blieben viele Touristen aufgrund des jährlich stattfindenden Wal- und Delfinschlachtens der Destination fern. Die Färöer-Inseln gehören zwar zu Dänemark, das dem Walfang abgeschworen hat – auf der Insel gelten allerdings andere Gesetze, die die blutige Tradition weiterhin erlauben.

Zumindest für die gewünschte Aufmerksamkeit hat das kuriose Projekt schon gesorgt: das nachfolgende Videos wurde via Youtube und der Webseite von „Visit Faroer Islands“ schon mehrere hunderttausend Mal angeklickt.

(TN)