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Wenn Mensch und Maschine zusammenarbeiten, entstehen neue Chancen, auch für die Sichtbarkeit von Hotels im digitalen Zeitalter. Bild: Adobe Stock

Wie Hotels in der KI-Welt sichtbar bleiben

Ein Schweizer Start-up hilft Hotels, in der Ära von Chat GPT & Co. nicht in der digitalen Unsichtbarkeit zu verschwinden. Mit seiner neuen Plattform bezeen.pro will Expert4Travel den Sprung von klassischem SEO zur sogenannten LLM-Optimierung ermöglichen.

Wer heute ein Hotel sucht, tippt immer seltener in eine Suchleiste, sondern fragt Chat GPT, Gemini oder Perplexity. Diese KI-Systeme liefern Antworten, keine Links. Für viele kleinere Hotels bedeutet das ein Problem: Sie tauchen schlicht nicht mehr auf.

Hier setzt das Schweizer Start-up Expert4Travel aus Gretzenbach SO an. Mit seiner neuen SaaS-Lösung bezeen.pro will es Hotels helfen, ihre Sichtbarkeit in grossen Sprachmodellen (LLMs) zu verbessern. «Für Chat GPT zählt kein Designpreis. Nur strukturierte Daten bringen Hotels in die Antwort», sagt Gründer Klaus Oegerli.

Bislang dominieren grosse Ketten oder veraltete Daten die Empfehlungen der KIs. Kleinere, individuelle Häuser werden selten genannt, obwohl sie online präsent sind. Laut einer Prognose des Online-Marketing-Analyse-Tools Semrush könnte der Suchverkehr über KI-Systeme bereits bis 2027 den klassischen Google-Traffic überholen. Das heisst: Wer in Chat GPT nicht vorkommt, verliert künftig Reichweite – und möglicherweise Gäste.

Neue Disziplin: LLM-Optimierung

Die Lösung von bezeen.pro kombiniert technische und analytische Ansätze, um die sogenannte LLM-Optimierung (LLMO) voranzutreiben. Das Tool prüft, wie ein Hotel in Sprachmodellen erscheint, und optimiert die Darstellung durch strukturierte Daten wie Schema.org oder JSON-LD.

Über wöchentliche Reports analysiert bezeen.pro, wie oft KI-Systeme die Website eines Hotels durchsuchen und gibt konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung. Zudem lassen sich die Daten über spezielle Microsites leichter lesbar für Chat GPT & Co. machen.

Für Hotels verspricht die Plattform mehrere Vorteile: mehr Präsenz in der digitalen Customer Journey, weniger Abhängigkeit von klassischen Buchungsplattformen und frühzeitigen Zugang zu einem neuen Vertriebskanal. Einzelhotels können den Service ab 49 Euro im Monat nutzen, grössere Gruppen und Destinationen auch als White-Label-Lösung.

Oegerli sieht in der Entwicklung erst den Anfang: «Wer heute in Chat GPT nicht erscheint, verliert morgen den Anschluss», sagt er. Das Modell lasse sich zudem leicht auf andere Branchen übertragen – von Restaurants über Reisebüros bis hin zu Treuhandfirmen.

(TN)