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Im Kampf für mehr Transparenz und Vertrauen hat Tripadvisor im Jahr 2024 mehr als 2,7 Millionen gefälschte Bewertungen entfernt. Bild: Adobe Stock

Der Kampf von Tripadvisor gegen Fake-Bewertungen

Das Portal Tripadvisor entfernte 2024 im Kampf gegen Manipulationen über 2,7 Millionen Bewertungen, deutlich mehr als im Vorjahr. Künstliche Intelligenz vergrössert das Problem der Fake-Reviews.

Der aktuelle Transparenzbericht von Tripadvisor gibt Einblicke in den Kampf gegen gefälschte Bewertungen. Im Jahr 2024 entfernte die Plattform über 2,7 Millionen solcher Einträge – deutlich mehr als die zwei Millionen aus dem Vorjahr und mehr als doppelt so viele wie noch 2022 (1,2 Millionen). Insgesamt wurden rund 4,2 Millionen Bewertungen entweder vor oder nach ihrer Veröffentlichung überprüft.

Tripadvisor nutzt dabei ein mehrstufiges System zur Bewertungskontrolle, bestehend aus automatisierten Algorithmen, manueller Kontrolle durch Moderatoren und Rückmeldungen von Nutzerinnen und Nutzern. Von den insgesamt 31,1 Millionen Bewertungen, die im Jahr 2024 eingereicht wurden, erschienen etwa 87,8 Prozent direkt online, während 7,3 Prozent durch automatische Filter blockiert und 4,9 Prozent für genauere Überprüfung durch Menschen markiert wurden.

Die Mehrheit der gefälschten Bewertungen – rund 54 Prozent – lassen sich auf sogenanntes «Review Boosting» zurückführen. Dabei veröffentlichen Unternehmen oder ihnen nahestehende Personen positive Bewertungen, um ihr eigenes Ranking zu verbessern. Tripadvisor reagierte darauf unter anderem mit Warnungen an fast 9000 Unternehmen, die versuchten, Kunden oder Mitarbeitende zu beeinflussen.

Böswillige Falschbewertungen

Ein weiteres Problemfeld ist der sogenannte Mitgliederbetrug. Über 39 Prozent der Fälschungen waren Fälle von Vandalismus, also böswilligen Falschbewertungen. Zudem machten bezahlte Bewertungen 4,8 Prozent und andere Verstösse 2,1 Prozent der Fälschungen aus.

Auch künstliche Intelligenz spielt eine wachsende Rolle: 214'000 Bewertungen wurden 2024 entfernt, weil sie als KI-generiert eingestuft wurden. Tripadvisor betont, dass das Entfernen solcher Inhalte wichtig sei, um Vertrauen zu wahren und authentische Reiseberichte nicht durch generische Inhalte zu verdrängen.

Trotz des Anstiegs der entdeckten Fälschungen verzeichnete die Plattform auch Fortschritte: Die Zahl der Versuche, gefälschte Bewertungen zu platzieren, sank im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent. Tripadvisor zeigt sich entschlossen, weiterhin an einer vertrauenswürdigen und authentischen Plattform zu arbeiten.

(TN)