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Will mit Sabre Vacations in die Offensive gehen: Tom Fecke, Regional Director, Central & Eastern Europe, Sabre Travel Solutions. Bild: TN

«Sabre Vacations ist sehr modular, sehr grafisch»

Gregor Waser

Für Tom Fecke, DACH-Chef von Sabre Travel Solutions, öffnen sich für Sabre in der Schweiz dank einem neuen Reisebüro-Tool gute Marktchancen. Travelnews hat sich die Vorzüge von Sabre Vacations näher angeschaut.

Der Andrang am Sabre-Stand in der Halle 5.1 der ITB Berlin war letzte Woche gross. Denn der GDS-Betreiber stellte erstmals sein neues Reisebüro-System Sabre Vacations vor – und das verspricht gute Such- und Vergleichs-Optionen und ein bisher nicht bekanntes User-Feeling.

Das neue Produkt wurde von Sabre zusammen mit Peakwork – bekannt für die Player-Hub-Technologie und Dynamic Packaging – kreiert. Sabre Vacations ist ein Tool, das dem Reisebüro die Suche, den Vergleich und die Buchung von Pauschalferien-Angeboten deutlich vereinfachen soll. Zum Content gehören Pauschalreisen, Hotels, Kreuzfahrten, Mietwagen und Reiseversicherungen. Bis im vierten Quartal 2023 wird Sabre Vacations in Deutschland ausgerollt, die Implementierung in der Schweiz ist bis im Sommer 2024 vorgesehen.

Die Mehrheit der Schweizer Reisebüros nutzt heute für die Buchung von Veranstalterangboten das System CETS, das auf dem GDS Travelport läuft. Darauf sind alle wichtigen Veranstalter verfügbar und buchbar. Nur ist das System in den letzten Jahren kaum vorangetrieben worden und hat bei der Nutzerfreundlichkeit Luft nach oben. Während Sabre Vacations in der Schweiz sich als Alternative für CETS profilieren will, beabsichtigt Sabre in Deutschland dem dortigen System Bistro/Amadeus Marktanteile abzujagen. CETS-User in der Schweiz dürften jedenfalls mit Neugierde an kommenden Sabre-Präsentationen teilnehmen.

«Wir haben viele Entwicklungen in der Corona-Phase vorangetreiben.»

Im März 2018 stiess Tom Fecke als Director Strategic Sales zu Sabre, bekannt von früheren Stationen, etwa bei Royal Caribbean Cruises als DACH-Chef. Zu Beginn der Pandemie wurde Fecke bei Sabre zum Regional Director, Central & Eastern Europe befördert. Und offensichtlich konnten er und sein Team die Phase der Reiseflaute gut nutzen. «Wir haben viele Entwicklungen in der Corona-Phase vorangetreiben», sagt Tom Fecke im Gespräch mit Travelnews, «wir haben die NDC-Pipeline nach vorne gebracht, Content im Hotelbereich ausgebaut und die Zeit genutzt, uns über die weitere Zukunft des bisherigen Tools Shop Holidays klar zu werden».

Bei der Suche nach einer Nachfolgelösung von Shop Holidays ging Sabre nun für den DACH-Markt eine Partnerschaft mit Peakwork ein. «Peakwork hat das richtige Gefühl für den Markt, was dieser von einer Leisure-Plattform benötigt. Und Peakwork hat Interesse, zusammen mit uns auch international zu wachsen», sagt Fecke. So haben nun Sabre und Peakwork die neue Shopping- und Preisvergleichslösung Sabre Vacations gebaut.

Der Zürcher Roland Metzger, seit Januar 2023 als Sales & Account Manager wieder bei Sabre, und der Berner Andreas Zwahlen, Principal Product Management, erklären am Bildschirm die Eigenheiten und Vorzüge von Sabre Vacations. «Wir arbeiten mit dem Wissen, das sich ein Reiseprofi über Jahre aufgebaut hat, indem er oder sie die Lieblingshotels, die meistverkauften Hotels pro Destination oder pro Kundengruppe in einem Hotelset abspeichert und die Auswahl während des Beratungsvorgangs sofort abrufen und auch noch anpassen kann».

Präsentierten an der ITB die neue Buchungslösung Sabre Vacations, von links: Yunus Yokus (Sales Manager Austria & Switzerland), Andreas Zwahlen (Principal Product Management), Roland Metzger (Sales & Account Manager Switzerland) und DACH-Chef Tom Fecke.

Mit diesen massgeschneiderten Hotelsets dürfte Sabre bei Reiseprofis auf Zuspruch stossen. Denn hier wird ihre Realität abgebildet.

Im Arbeitsalltag verkaufen sie schiesslich nicht immer wieder neue, aus einem riesigen Fundus zufällig aufgetauchte Hotels und Leistungen, sondern jeder langjährige Reiseprofi verfügt über Hotels seines Vertrauens, die er oder sie kennt und mit Überzeugung anbieten kann. Ob für Hochzeitsreisende, Golfer oder Familien mit kleinen Kindern: solche Hotelsets funktionieren wie virtuelle Kataloge, um damit passend auf die entsprechenden Wünsche einzugehen.

So sieht die Hotelübersicht auf Sabre Vacations aus.

Sabre plant somit, einen neuen Marktplatz für personalisierte Reisen zu schaffen und Leisure ist dabei eine wichtige Komponente. «Gerade hier in der DACH-Region stellt das Segment eine erhebliche Wachstumschance für Anbieter, Reiseveranstalter, Reisebüros und Technologieanbieter wie Sabre dar. Das erste Feedback unserer Reisebürokunden und Veranstalterpartner während der Usability-Testphase war sehr positiv und wir spüren eine starke Nachfrage nach diesem neuen Technologieansatz», ist Tom Fecke optimistisch, mit Sabre Vacations künftig über einen starken Trumpf zu verfügen.