Travel Tech

Destinations on Google: ein neues, mächtiges Tool

Gregor Waser

Oliver Heckmann, Reisechef bei Google, verblüffte mit der neuen Reisesuche das ITB-Kongresspublikum.

Gestern Morgen kündigte Google auf dem Unternehmensblog an (travelnews.ch berichtete), die Reisesuche mit "Destinations on Google" weiter auszubauen. Entsprechend gross war wenige Stunden später der Zulauf im ITB-Kongresszentrum beim Referat von Oliver Heckmann, Vice President Travel bei Google.

Leichtes Aufatmen bei den Normalsterblichen: auch Google kocht nur mit Wasser. Die Internet-Verbindung zur Demoversion des neuen Tools funktionierte einige Minuten nicht — was Oliver Heckmann, der die letzten Jahre bei Google in Zürich engagiert war und nun seit einem Jahr in Kalifornien tätig ist, nicht daran hinderte, über die jüngsten Entwicklungen bei der mobilen Nutzung zu erzählen.

Seine wichtigste Erkenntnis: die Micro-Moments nehmen rasant zu. Will heissen: die Smartphone-Generation zückt immer öfter das Mobile Device, dafür für kürzere Momente — ob im Bus, beim Frühstück oder im Badezimmer.

Auf dieser Erkenntnis beruht auch die Entwicklung von "Destinations on Google", deren Vorteile Heckmann — mittlerweile mit verfügbarer Internet-Verbindung — dem ITB-Publikum eingehend erläuterte.

Neben Englisch, ist der neue Dienst auch auf Spanisch, Französisch und Deutsch verfügbar. Der Clou: auch vage Anfragen wie "costa rica surfing" oder "colorado skiing" werden bei der Flug- und Hotelsuche in Betracht gezogen. Dazu auch Wetterinformationen und weitere Tipps.

Den mächtigsten Hebel setzt Google aber dafür ein, den richtigen Reisezeitpunkt herauszufiltern. Dieser Punkt dürfte manchem Reisebüro-Profi zu denken geben, der sein Leben lang damit verbracht hat, Daten für Daten zu checken, um an den günstigsten Preis zu gelangen. "Wir checken in Sekundenbruchteilen Billionen von Daten und Verfügarkeiten" sagte Heckmann und strahlte ins verdutzte Publikum. Was sich grafisch in einem Balken-Diagramm auf dem Smartphone niederschlägt, um auf einen Blick das günstigste Abreisedatum ablesen zu können.

Für den Mobile-User ist die Reisesuche seit gestern inspirierender, intuitiver und transparenter geworden. Mit welchen Business-Modellen sich die Reiseindustrie an die Google-Tools ranhängen kann, wird sich noch zeigen. Oliver Heckmann lud die Reiseindustrie gestern jedenfalls dazu ein, das Gespräch mit Google zu suchen.