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Der Nest Hub und der Nest Mini aus dem Hause Google im Test. Bild: TN

Tested Was haben «Nest Hub» und «Nest Mini» drauf?

Google hat zwei smarte Lautsprecher in der Schweiz lanciert, die viel mehr können, als nur Musik abspielen – und die sich auch für die Mitnahme in die Ferienwohnung eignen.

Endlich waren sie wieder mal da, die Tage des Nichtstuns, des Bücherabstaubens, des Monopolyspielens und des Pröbelns, wie die Zukunft in der Küche oder in der Ferienwohnung ausschauen wird. Denn in der Altjahreswoche haben wir zu Testzwecken zwei smarte Lautsprecher näher angeschaut (die wir Google wieder retournieren): den Nest Hub und den Nest Mini. Wetten, bei Ihnen steht spätestens in einigen Jahren ebenfalls ein smarter Lautsprecher im Einsatz?

Was diese Dinger genau sollen und ob sie mehr als bloss eine Spielerei sind, muss jeder selber herausfinden – wie damals anfangs der Nuller-Jahre als Smartphones Einzug hielten und die Leute zunächst mal die Nase rümpften, aber heute nun die kleinen Alleskönner sogar beim Überqueren der Strasse und beim Zähne putzen vors Gesicht halten.

Doch was kann nun dieser 12 mal 18 Zentimeter grosse Nest Hub? Steht mal die WLAN-Verbindung und ist das Teil gestartet, lassen sich per Sprachbefehl Musik und Videos abrufen, Bilder-Galerien anzeigen, das Licht einschalten oder das Spaghetti-Sauce-Rezept abrufen – dies sogar auf Schweizerdeutsch. Mit dem Sprachbefehl «Ok Google» ist der Nest Hub aktiviert und reagiert sekundenschnell.

Man steht nun also mitten in der Küche, die Hände nass oder voller Backpulver, wendet sich an den Hub und sagt «Ok Google – Buschbrände Australien, wie sieht die aktuelle Situation aus?» und zwei Sekunden später liest der Hub News von SRF vor. Kurzerhand lassen sich natürlich auch die Zeit, das Wetter oder ein Fussball-Resultat abrufen. Auch die Frage, «Ok Google, was hani morn für en Termin?» wird beantwortet. Ist zwar gut gemeint mit dem Schweizerdeutsch und überraschend funktional, doch ob es dieses Feature wirklich braucht? Hochdeutsch ginge ja auch. Fazit: für 139 Franken hat der Nest Hub ganz schön viel drauf.

Überraschend gute Tonqualität

Wie schauts beim kleinen Bruder «Nest Mini» aus? Das Teil kostet 69 Franken und hört ebenfalls genau hin. Zwar hat der Mini im Vergleich zum Hub keinen Bildschirm und bloss etwa die Grösse eines flach gedrückten Tennisballs. Doch der Mini-Lautsprecher – will man nicht gleich die ganze Wohnung beschallen –, bietet eine überraschend gute Tonqualität und ist beim Liefern der gewünschten Musik oder der Antwort auf die Frage nach der Spaghetti-Sauce genauso schnell.

Fazit: als Einsteiger-Teil für smarte Lautsprecher ist der 69 Franken teure Nest Mini ein beeindruckendes Gerät – auch reisetechnisch. Zwar lassen sich der Hub oder der Mini wegen dem fehlenden WLAN nicht draussen im Zelt einsetzen. Aber als Reisegadgets, um sie im Hotelzimmer oder der Ferienwohnung zu verwenden, etwa als Frage-Antwort-Hub oder als Musikautomat, sind der Nest Hub und der Nest Mini sicherlich hilfreich und bereichernd.

Fragen bleiben beim Thema Datenschutz, schliesslich könnten smarte Lautsprecher auch als Wanzen eingesetzt werden. Verschiedentlich wurden solche Geräte – auch Smartwatches oder Babyphones – schon gehackt. Immerhin warten Hub und Mini mit einem Off-On-Button auf, um sich vom Google-Universum temporär zu verabschieden.

(GWA)