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Moderator Ullrich Kastner sorgt für den dynamischen Tagesablauf am Hospitality Technology Forum. Bild: HTF

«Unser Ziel ist es, Technologie-Anbieter, Hotels und Investoren zu vernetzen»

Das 2. Hospitality Technology Forum erfolgt am 26. Juni 2019 im Swissôtel Zürich-Oerlikon. Mitorganisator und Moderator Ullrich Kastner äussert sich im Interview über den Fokus und die Neuheiten der zweiten Austragung.

Herr Kastner, das erstmalige Hospitality Technology Forum im vergangenen Jahr kam bei den Besuchern gut an – welche Eindrücke sind Ihnen geblieben von der Premiere?

Ullrich Kastner: Besonders hat mir der dynamische Tagesablauf gefallen und dass wir es geschafft haben, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Unser Ziel ist es, Technologie-Anbieter, Hotels und Investoren zu vernetzen. Nicht der Verkauf, sondern das Netzwerk steht im Vordergrund und davon profitiert man bekanntermassen am besten. Persönlich, fürs Geschäft und auch für die gesamte Branche. Das haben wir, denke ich, gut geschafft!

Ullrich Kastner.

Mit welchen Änderungen wartet das HTF 2019 auf?

Das Gesamtkonzept bleibt erhalten – kurze zielgenaue Keynotes und Best Practises, angereichert mit den sehr unterhaltsamen Battlegrounds, wo wir Firmen auf der Bühne gegeneinander antreten lassen. Das ist das perfekte Format für die Firmen, sich anzubieten ohne für die Hoteliers langweilig zu sein. Die Battlegrounds kamen so gut an, dass wir sogar einen mehr machen als 2018. Zudem werden wir konstant auf eine Jury setzen, damit wir fairer und konstantere Bewertungen erhalten. Neu ist auch der Digital Rumble, bei dem wir mit Prizeotel und Ruby zeitgleich zwei Ketten auf der Bühne haben und ich aktuelle Digitalisierungstrends beiden Speakern «zuwerfe» mit der Bitte um eine pragmatische Einschätzung.

An wen richtet sich das Forum?

An Hoteliers, Touristiker und auch Gastronomen. Und auf der anderen Seite natürlich an Technologie-Startups für diese Branchen und auch Investoren.

«Oje, die Hotellerie hinkt in vielen technologischen Bereichen noch hinterher»

Wie sieht der aktuelle Stand aus bezüglich Gastrednern und Start-ups?

Alle Gastredner stehen fest – das Programm ist vollständig und ist unter www.htf-zuerich.com abrufbar. Wir folgen der Idee einer Mischung aus «Über den Tellerrand» mit Reto Ringger (Bank), Best Practises von Ketten wie Ruby Hotels und Prizotel und auch Einzelhotels – und last but not least wird uns Ingrid Johnson von Europcar, die lange für Steigenberger tätig war, die Digitalisierung auf der Mietwagenseite erklären. Startups erwarten wir über 20 aus allen Segmenten, wie PMS, Upselling, CRM, Meeting, Revenue Management. Hier werden wir im Mai die Battleground-Teilnehmer bekannt geben. Es wird eine tolle Mischung aus lokalen Anbietern und internationalen Startups. Darauf freue ich mich besonders!

Wo orten Sie die Besonderheiten des Schweizer Hotelmarktes?

Drei Punkte sind in der Schweiz besonders: der hohe Anteil an Privathotels, die Währung und der hohe Anteil an Inbound-Geschäft aus dem Ausland. Das macht es gerade in der Distribution und Vermarktung oft schwerer. Zudem hat man natürlich eine besondere Verteilung zwischen Leisure und Businesshotels in drei Sprachzonen – für internationale Anbieter der Digitalisierung immer eine Herausforderung. Aber gerade dies ist für Startups ja auch spannend!

In welchen technologischen Bereichen hinkt die Hotellerie generell noch hinterher?

Oje – leider in sehr vielen. Wenn man sieht womit sich heute ein Amazon, ein Google und ein Booking-com beschäftigen, dann sind wir sicherlich über zehn Jahre hinterher. Viele Hoteliers arbeiten mit Technologie, die zehn Jahre und älter ist. Keiner von uns würde mit einem Mobiltelefon arbeiten, das älter als zwei Jahre ist, aber bei der Hotel IT ist das scheinbar akzeptabel. Im Bereich Gästekommunikation, Datenverwaltung, künstliche Intelligenz etc. ist bereits so viel möglich und viele Lösungen sind auch schon für Hotels sehr ausgereift. Wir wollen Hotels zeigen, dass man kein IT Fachmann sein muss, um das anzugehen. Man muss nur kundenorientiert arbeiten und nicht den Kopf in den Sand stecken.

Welche neuen technologischen Trends und Entwicklungen fallen Ihnen derzeit auf?

Zwei Bereiche sind spannend: Gästekommunikation (CRM) und Revenue Management. Hier kann man nicht nur Vieles besser machen durch Technik, sondern auch viele Ressourcen sparen. Maschinen können das besser und schneller. Wir haben gerade in Zeiten des massiven Mitarbeitermangels hier Möglichkeiten interne Ressourcen auf Software zu verlagern, was uns mehr Zeit für den Gast lässt. Zudem spart man sich gegebenenfalls dadurch auch teure externe Berater.

(GWA)