Tourismuswelt

Ab dem 26. Oktober 2019 wird man den Uluru im australischen Northern Territory nicht mehr besteigen dürfen. Viele werden es bis dahin wohl noch versuchen. Kommt es noch zu weiteren Todesopfern? Bild: Romain Pontida

Der Tod kam beim Aufstieg auf den Uluru

Ein japanischer Tourist überlebte den Aufstieg auf Australiens bekanntesten «Berg» nicht - als insgesamt 38. Tourist. Doch bald wird ja der Aufstieg komplett verboten.

Ein japanischer Tourist ist am Dienstag (3. Juli) beim Aufstieg auf den Uluru, früher auch als «Ayers Rock» bekannt, an den Folgen von Herzversagen gestorben.  Der 76-jährige Mann war bei einer steilen Steigung zusammengebrochen und konnte trotz einem Helikoptertransfer ins nahe gelegene Spital von Yulara nicht wiederbelebt werden.

Der Mann ist das insgesamt 37. Todesopfer, seitdem der Anstieg für Touristen erlaubt ist. Das letzte Opfer war ein 54-jähriger Australier, der 2010 verunfallte. Im letzten Jahr hatten sich drei Touristen verlaufen, weil sie den offiziellen Gehweg verlassen hatten, und konnten nur mit viel Aufwand gerettet werden.

Pikant an der Sache ist, dass die Anagu-Ureinwohner schon seit 1980 versuchen, den Aufstieg auf den Uluru verbieten zu lassen, weil dieser für sie einen heiligen, spirituellen Ort darstellt - aber auch, weil sie über die Gefahren eines Anstiegs in der gleissenden Sonne Bescheid wissen. Bereits seit 1992 gibt es Schilder beim 350 Meter hohen Inselberg im Herzen Australiens, welche Touristen bitten, den Berg nicht zu besteigen. Zwar hat die Zahl der Besucher im Uluru-Kata Tjuta National Park, welche auch den Uluru selbst besteigen wollen, in den letzten Jahren abgenommen: Waren es vor zehn Jahren noch 38 Prozent der Besucher, waren es 2017 nur noch 17 Prozent. 

Das sind immer noch zu viele. Die Parkleitung hat deshalb schon im letzten November einhellig beschlossen, künftig den Aufstieg zu verbieten. Offiziell wird der Aufstieg ab dem 26. Oktober 2019 verboten sein - auf den Tag genau 34 Jahre, nachdem der Uluru seinen ursprünglichen Besitzern, den Anangu, zurückgegeben wurde. Im Rahmen der Gesetzgebung des «Aboriginal Land Rights Act» hatten die Anangu am 26. Oktober 1985 den Uluru zurückerhalten, jedoch gleich darauf das Land mitsamt dem Uluru für 99 Jahre zurück an den Australian Parks and Wildlife Service verpachtet.

Nun hofft die Parkverwaltung, dass es bis zum Besteigungsverbot zu keinen weiteren Todesfällen kommt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass im letzten Jahr, in welchem eine Besteigung noch erlaubt ist, die Anzahl an Klettertouristen nochmals deutlich ansteigt.

Seit 1992 gibt es solche Beschilderungen, mit denen das Volk der Anangu Touristen bitten, den Uluru nicht zu besteigen - bislang mit mässigem Erfolg. Bild: AWWS

(JCR)