Tourismuswelt

Ein Bild aus besseren Tagen: HNA-Gründer und -Chairman Chen Feng spricht über chinesische Investoren am WEF Davos 2014. Bild: World Economic Forum

Enorme Verschuldung bei der HNA Group

Das chinesische Luftfahrtkonglomerat hat Schulden von umgerechnet über 93 Milliarden Franken. Werden Swissport und Gategroup wieder abgeschoben?

Dass es um die Liquidität beim chinesischen Luftfahrtkonglomerat HNA Group nicht zum Besten steht, war seit längerem bekannt. Die aggressiven Finanzierungsmethoden, welche zu hoher Verschuldung führten, liessen die HNA Group bei Ratingagenturen wie S&P absacken – zuletzt im Februar bis auf ein CCC+.

Inzwischen ist auch bekannt, wie hoch die HNA Group verschuldet ist: Gemäss der Ende letzter Woche publizierten Jahresrechnung sitzt die HNA Group auf 589 Millionen Renminbi (rund 93,4 Milliarden Franken) Schulden. Das Unternehmen mit Sitz in Shanghai wolle nun versuchen, mittels dem Verkauf von Assets die Verschuldung zu verringern. Im März war bereits bekannt geworden, dass die Tochtergesellschaft Hainan Airlines die Anteile von HNA an West Air, Guilin Airlines, HNA Technic, SR Technics und Hainan Sky Plumage Flight Training übernehmen wird.

Der geplante Börsengang mit der erst 2016 erworbenen Schweizer Cateringfirma Gategroup scheiterte im Frühling, wodurch viel eingeplantes Geld bei HNA fehlte. Deswegen versucht HNA inzwischen auch, Hotel-Assets wie die NH Hoteles oder die amerikanische Hotelkette Park Hotels & Resorts sowie ihre Anteile an Hilton Hotels abzustossen.

Ob auch Gategroup und Swissport verkauft werden, ist unbekannt und aktuell reine Spekulation. Sicher ist nur, dass die HNA Group ihre finanziellen Verhältnisse schleunigst in den Griff kriegen muss – nicht zuletzt aufgrund von Druck der chinesischen Finanzbehörden, denen die sich öfter ändernden Eigentümerverhältnisse und das aggressive Gebaren der HNA Group ein Dorn im Auge sind.

(JCR)