Tourismuswelt

Kultiviert, natürlich, innovativ und kosmopolitisch – das neue Logo soll für sich selber sprechen. Einen Claim gibts keinen mehr. Bild: Zürich Tourismus

So sieht das neue Logo von Zürich Tourismus aus

Linda von Euw

Im Zuge der Neuausrichtung des Marketings hat Zürich Tourismus das Logo angepasst. Es erscheint im Blau der Zürcher Trams und in der Schrift, die das Zürcher Stadtleben prägt.

Das bisherige Logo von Zürich Tourismus kam im dunkeln Blau daher, geziert von zwei angedeuteten Seen und ergänzt durch den Claim «World Class. Swiss Made.» Das Logo passt aber nicht mehr in die heutige Positionierung von Zürich Tourismus. Seit 2016 richtet die Organisation ihr Marketing neu aus: Anstatt auf klassische Kampagnen, setzt man auf Content Marketing. Konkret heisst das: Zürich Tourismus will in Sachen Werbung Geschichten erzählen.

Martin Sturzenegger, Direktor von Zürich Tourismus, erklärt: «Zu unserem modernen Marketing passt das Logo im Stil der 90-Jahre einfach nicht mehr.» Es beinhalte zu viele Botschaften, Schriftschnitte und der Claim sei sowieso fast unlesbar. Überhaupt seien Claims überbewertet. «Viele Städte setzen auf Claims, aber eine Studie hat gezeigt, dass praktisch kein Tourist sich an diese erinnern kann.»

Deshalb soll das neue Logo für sich selber sprechen. Kultiviert, natürlich, innovativ und kosmopolitisch muss es sein. «Wir wollen auf Zürich als Destination verweisen, nicht auf uns als Tourismus Organisation», sagt Sturzenegger.

Gleiche Schrift wie SBB-Logo

Für das Erscheinungsbild des neuen Logos ist Marcus Kraft zuständig. Er wählte eine Schrift, die das Zürcher Stadtbild prägt: Die Helvetica. Diese ziert alle Tramhaltestellen-Schilder, den Zürisack, die Mülltonnen und findet sich auch im Logo der SBB wieder. Allerdings hat die Helvetica als Hausschrift für Zürich Tourismus einige kleine Änderungen erfahren: Die Punkte wurden beispielsweise gerundet und auch sonst zeigt sich das Logosystem flexibel.

Je nach Zielgruppe erscheint das Logo in den verschiedenen Sprachen und kann nach Bedarf von zwei Zeilen auf eine wechseln. Dabei bleibt nur eines stets gleich: Zürich schreibt sich immer mit Umlaut. Nur in der chinesischen und in der kyrillischen Ausgabe muss der Stadtnamen dem entsprechenden sprachspezifischen Symbol weichen.

Bei den Broschüren und der gesamten Farbpalette hat man sich an den Farben der Zürcher Tramlinien orientiert. Lediglich das grau und das orange wurden ergänzt. 

«Homöopathische Kosten von 200'000 Franken»

Die Website wurde bereits an das Redesign angepasst. Am 16. November soll die Tourist Information folgen. Aber ganz allgemein setzt man auf eine schrittweise Anpassung: «Der Kostenaufwand war homöopathisch. Wir haben für alles zusammen etwa 200‘000 Franken ausgegeben, das ist im Gesamtbudget verkraftbar», findet Sturzenegger. «Der Aufwand fällt hauptsächlich für die grafischen Anpassungen an», ergänzt er.

Wichtig war, dass auch die Stadt und der Kanton Zürich mit dem neuen Logo zufrieden waren. Denn obwohl sich Zürich Tourismus privat finanziert, arbeitet man im Standort- und Destinationsmarketing mit Stadt und Kanton zusammen. Bei internationalen Auftritten wird also auch vom Kanton und der Stadt das neue Logo von Zürich Tourismus verwendet.

Die Logo-Präsentation von Zürich Tourismus: