Tourismuswelt

Viele Reinigungskräfte klagen über Schmerzen im Rücken und in den Händen. Bild: Fotolia.

Mallorca bezahlt Reinigungskräften Therapie aus Touristensteuer

Rückenschmerzen und Probleme mit den Händen und im Lendenbereich: Darüber klagen viele Zimmermädchen. In einem Pilotprojekt auf Mallorca werden nun 900‘000 Euro aus der Touristensteuer in Physiotherapie und ähnliches für gebeutelte Reinigungskräfte fliessen.

Das Ferienparadies Mallorca zählt rund 76‘000 Zimmermädchen, die tagtäglich die Hotelzimmer reinigen, Betten neu beziehen und Möbel rücken. Dabei scheint es sich wortwörtlich um Knochenarbeit zu handeln: Viele Reinigungskräfte klagen über Schmerzen in den Händen, im Rücken und im Lendenbereich.

Bislang müssen sie diese Leiden mit Schmerzmitteln bekämpfen, andere Therapien wie Physiotherapie und Krankengymnastik werden nur selten von den Kassen übernommen. Nun soll die Touristensteuer aushelfen: In einem Pilotprojekt nehmen ausgewählte Hotel-Reinigungskräfte, die bereits einmal bei einem Arzt wegen gesundheitlicher Probleme vorstellig waren, an einer Studie teil.

Ein Teil der Arbeitnehmerinnen wird weiterhin mit Schmerzmitteln behandelt, der andere Teil erhält Therapien wie beispielsweise Physiotherapie. 900‘000 Euro, die aus Einnahmen der Touristensteuer stammen, sollen dafür aufgewendet werden, wie die «Mallorca Zeitung» schreibt.

2018 findet wird das Projekt in Gesundheitszentren an der Playa de Palma, Calvià, Alcúdia und Cala Millor sowie je einem in Menorca und Ibiza durchgeführt. Ab Ende 2019 und während des Jahres 2020 sollen dann auf der gesamten Insel rund 2000 Zimmermädchen an der Studie teilnehmen. Die Auswertung soll zeigen, ob sich alternative Therapien lohnen.

(TN)