Das Corps Touristique Schweiz löst sich auf

Schon seit Jahren war das Corps Touristique, der Verein der Nationalen Fremdenverkehrsämter in der Schweiz, kein besonders aktiver Verein mehr - und im Prinzip nur noch mit einem kleinen Gemeinschaftsstand am TTW sichtbar. Über die Jahre hinweg hatten zahlreiche Austritte infolge Büroschliessungen die Mitgliederzahl der früheren AONTES (Association des Offices Nationaux de Tourisme en Suisse) schrumpfen lassen und das Gewicht der Vereinigung im Markt verringert.

Dass etwas getan werden musste, war klar: Gere Gretz (Tourism Thailand) versuchte es im Herbst 2015, trat aber kurz darauf wieder ab; ad interim führte nun Thomas Welti (Airline- & Tourism Center) die Geschicke des Corps Touristique in den letzten zwei Jahren und war im Klaren, dass es Änderungen braucht oder die Weiterführung des Vereins nicht mehr sinnvoll ist.

An der ausserordentlichen Generalversammlung vom letzten Mittwoch (25. Oktober) haben nun die Mitglieder des Corps Touristique Schweiz mit einer klaren Mehrheit beschlossen, den Verein aufzulösen, wie heute mitgeteilt wurde. «Hauptgrund ist die niedrige Mitgliederzahl, welche es in der heutigen Zeit nicht mehr erlaubt, genügend Mehrwert für die Mitglieder sowie für die Schweizer Reisebranche zu schaffen», erklärt Welti gegenüber travelnews.ch, «es braucht diese Plattform einfach auch nicht mehr so wie früher.» Dass der Entscheid nicht einstimmig war, lässt darauf schliessen, dass einige Mitglieder noch an die Zukunft des Corps Touristique glaubten - wer das war, wird allerdings nicht bekannt gegeben.

An der demnach letzten GV waren jedenfalls sieben Aktiv- und zwei Passivmitglieder anwesend. Im Prinzip jene, welche ohnehin noch etwas aktiv waren. Von der auf der Website des Corps Touristique (welche Ende Jahr vom Netz genommen wird) aufgeführten 19 Mitgliedern sind einige schon seit einiger Zeit nicht mehr aktiv, etwa Marokko, Tunesien oder Jordanien, deren Büros allesamt geschlossen wurden. Andere brachten sich anscheinend schon länger nicht mehr wirklich ein.

Der Verein wird sich somit per Ende 2017 auflösen. Im Dezember wird es zum Abschluss noch ein letztes Treffen geben, um den Verein ordentlich zu schliessen. Laut Welti werden aktuell Vorschläge bei den Mitgliedern eingeholt, um zu entscheiden, was mit dem Vereinsvermögen passiert, das offenbar mehr hergibt als nur ein letztes Abendessen unter Mitgliedern.