Tourismuswelt

Musikparade im abgeschotteten kommunistischen Land Nordkorea. Bild: Pixabay

Reisebüro stoppt Nordkorea-Reisen für US-Bürger

Nach dem Tod des US-Studenten Otto Warmbier nimmt die von ihm genutzte Reiseagentur Nordkorea-Besuche für US-Touristen aus dem Programm.

Das Risiko sei «zu gross geworden», teilt das in China ansässige Unternehmen Young Pioneer Tours am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit, nachdem der amerikanische Student Otto Warmbier nach seiner Rückkehr aus Nordkorea gestorben ist. Er hatte seine Reies bei Young Pioneer Tours gebucht. 

«Wir werden für US-Bürger keine Reisen mehr nach Nordkorea organisieren», liess das Reisebüro verlauten. Die Agentur mit Sitz im chinesischen Xian war 2008 von einem britischen Auswanderer gegründet worden. Als einer der wenigen Anbieter organisierte sie Tauch- und Radtouren in Nordkorea.

Young Pioneer Tours warb damit, abenteuerlustige Touristen an Orte zu bringen, «von denen deine Mutter dich fernhalten will», darunter Nordkorea und der Iran. Das abgeschottete kommunistische Land bewarb die Agentur als «einen der sichersten Orte der Welt». Im Zusammenhang mit dem Fall des 22-jährigen US-Studenten geriet Young Pioneer Tours in die Kritik.

Warmbier war 2016 von der nordkoreanischen Regierung bei seiner Abreise kurz nach Neujahr festgenommen worden. Ihm war vorgeworfen worden, in einem Hotel ein Plakat von der Wand genommen zu haben. Nordkoreas Führung warf ihm Straftaten gegen den Staat vor und verurteilte ihn im März 2016 zu 15 Jahren Straflager.

Vergangene Woche wurde der Student aus «humanitären Gründen» freigelassen und in die USA ausgeflogen. Am Montag starb er. Nach Angaben der Ärzte hatte der 22-Jährige während der Haft schwere Hirnverletzungen erlitten.

(AWP)