Tourismuswelt

Einmal wird man aus dem Flugzeug geschmissen, dann regnet es in den Flughafen rein, und für Sicherheitskontrollen wird zu viel bezahlt: Die Luftfahrt ist derzeit zum davonlaufen. Bild: Fotolia

Flugzeug mit Übergewicht und ein Präsident zum Anfassen

Dies und noch mehr ist diese Woche an den Stränden der Welt und in den Tourismushochburgen passiert.

Sorry, aussteigen, das Flugzeug ist zu schwer

Passagiere in Sydney staunten jüngst nicht schlecht, als man ihnen beschied, dass der geplante Flug nach Perth nicht durchgeführt werden könne, weil das Flugzeug zu schwer sei. Offenbar war bei Qantas-Flug 569 am vergangenen Montagmorgen eine Pumpe defekt, was dazu geführt habe, dass das Ladegewicht des Flugzeugs falsch angezeigt wurde. Die Lösung: Gleich 40 Passagiere wurden namentlich zum Verlassen des Flugzeugs, einer Boeing B737-400, aufgerufen. Mit rund einstündiger Verspätung konnte der Flug dann doch losgehen. Die ausgeladenen Passagiere wurden auf den nächsten Flug umgebucht. Ob sie auch eine Entschädigung wegen seelischer Belastung erhielten? Wer will schon aus Gewichtsgründen aus einem Flugzeug geschmissen werden? [gelesen im West Australia Today]

Für 1,6 Milliarden Franken darf man ein dichtes Dach erwarten

Schön, wenn sich eine Flughafenpanne mal nicht um Berlin dreht... Zurzeit lacht sich ganz Skandinavien über den Flughafen Oslo kaputt. Nach neun Jahren Ausbau und Kosten von umgerechnet 1,6 Milliarden Franken wurde im März ein brandneues Terminal in der norwegischen Hauptstadt eingeweiht. Das neue Terminal am zweitgrössten Flughafen Skandinaviens sei ein Bijou, ein Tempel, eine Hymne – keine Bezeichnung war pathetisch genug. Doch nun hat ein einziger grösserer Sturm genügt, um das Image nachhaltig zu beschädigen. Am letzten Wochenende zog ein kräftiger Regen- und Hagelsturm über den Flughafen hinweg. Doch auch im Flughafen wurden die Passagiere nass: Auf einer Länge von fast 40 Metern tropfte das Dach des neuen Terminals. Der Flugverkehr war zwar nicht beeinträchtigt, Passagiere sprachen aber von «Regen-ähnlichen Zuständen» in der Terminalhalle. Der Flughafen ist daran, die Mängel zu beheben. Die 1,6 Milliarden hatten offenbar nicht gereicht, um grössere Regenmengen, die in Norwegen nicht unüblich sind, zu bewältigen.  [gelesen in Bergens Tidende]

Ein US-Präsident auf Tuchfühlung

Während sich die USA über die hohen Sicherheitskosten bei jedem Auftritt von Präsident Donald Trump nerven, gibt es andere US-Präsidenten, welche sich viel näher an der Bevölkerung zeigen: So wurde der frühere Präsident Jimmy Carter, der ursprünglich Erdnuss- und Baumwollplantagenbesitzer in Georgia war und seit dem Ende seiner politischen Karriere wieder in Georgia wohnt, unlängst auf einem Delta-Flug von Atlanta nach Washington D.C. gesichtet. Und dies nicht nur kurz beim Vorbeihuschen in eine gesicherte Business-Klasse, ganz im Gegenteil: Carter begrüsste fast jeden einzelnen Passagier mit Handshake. Natürlich auch mit einem Bodyguard, der aber nicht viel zu tun hatte. Dem Ex-Präsidenten (1977-1981) und Friedensnobelpreisträger kam viel Goodwill entgegen. Ein Passagier hat das Ganze auf Video festgehalten. [gelesen bei CNN]

Nackt-Challenge ohne Happy End

In der Schweiz haben wir so unsere Probleme mit Nacktwanderern im Appenzellerland. In Mallorca muss sich die Polizei mit nackten (und vermutlich betrunkenen) Briten herumschlagen. Letzte Woche flitzte eine ganze Gruppe davon durch Palmanova - und wurde dabei gefilmt. Vermutlich handelte es sich um irgendeine Mutprobe. Jedenfalls endete das Ganze in Handschellen und mit einer saftigen Busse. [gelesen in der Mallorca Zeitung]

United von TSA abgezockt

Aktuell ist viel von Klagen gegen United Airlines zu lesen. Aber auch United klagt manchmal. Zuletzt gegen die amerikanische Transportation Security Administration (TSA), welche unter anderem die Security-Kontrollen an US-Flughäfen gewährleistet. United habe in den Jahren 2010-2012 über 1,5 Millionen Dollar zu viele Sicherheitsgebühren entrichtet. Die TSA argumentierte, dass die Rechnungsprüfungen für diese Jahre bereits abgeschlossen seien, United sich nicht rechtzeitig beschwert habe und daher keine Nachzahlung zu leisten sei. Der U.S. Circuit Court of Appeals für Washington D.C. urteilte aber im Sinne von United, weil die staatliche Behörde TSA ganz klar zu viel Geld für die erbrachten Leistungen verlangt habe. Falls nun weitere Airlines über die Bücher gehen, könnte es ganz schön teuer werden für die TSA.  [gelesen in USA Today]

Holy Cow!

Religion ist so eine Sache... Letzte Woche wurde in der Provinz Uttar Pradesh in Indien ein schwer deformiertes Kalb geboren - eines mit einem fast menschlich aussehenden, rundlichen Kopf. Das arme Tier starb zwar eine Stunde nach seiner Geburt. Die gläubigen Bauern sahen darin aber eine der vielen Inkarnation des Gottes Vishnu. Inzwischen sind bereits Tausende Inder zum Stall gepilgert. Dort soll bald ein Tempel entstehen. Auch so kann man den Tourismus in verlassenen Regionen ankurbeln... [gelesen in BoingBoing - mit Bild des Kalbs!]

(JCR)